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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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gab Paunaro immer wieder Daten an die CATALINA MORANI weiter. In diesem Schiff näherten sich fast alle verfügbaren Blau-Nakken, 290 an der Zahl, dem Kunstplaneten. Viel mehr hatten die Nakken nicht aufzubieten. Wenn diese Eingreiftruppe nicht genügte, die Probleme von ES zu lösen - dann gab es keine Lösung dieser Probleme.
    So einfach diese Alternative war, so kompliziert und verwickelt war, selbst für die Verhältnisse der Nakken, die andere Lösung, die Heilung von ES.
    Als die TARFALA auf dem Boden von Wanderer aufsetzte, wenig später gefolgt von der CATALINA MORANI, hatte Paunaro für die Schönheiten der Kunstwelt keinen Blick übrig; ihn interessierten ganz andere Dinge.
    Je näher der Nakk der Oberfläche des Planeten gekommen war, um so stärker waren die Impulse geworden, die auf ihn eingestürmt waren: Impulse, die sein Denken trübten und verwirrten - und die damit begreiflich machten, warum die inneren Funktionen von ES derart gestört waren. „Bleibt immer in der Nähe der Zellaktivatoren!" gab Paunaro seinen Artgenossen durch. „Sie allein sind imstande, uns gegen die Impulse der Umnachtung zu schützen."
    Er spürte den Wahnsinn, der nach ihm griff, der ES bereits erfaßt zu haben schien. Durch die Wirkung der Zellaktivatoren fühlte sich der Nakk halbwegs vor der psionischen Ausstrahlung geschützt, aber er ahnte bereits, welch ungeheure Aufgabe auf ihn wartete.
    Paunaro hatte Wanderer früher schon besucht; es hatte sich grundlegend verändert, war in einzelnen Aspekten kaum mehr wiederzuerkennen.
    Wanderer und damit Es waren in Aufruhr.
    Es war, als hätten ndimensionale Fieberschauer das Fiktivwesen erfaßt und trieben aus der vergeistigten Wesenheit immer neue wunderliche, zum Teil groteske Wirklichkeitsblasen hervor.
    Der Nakk ahnte, woran das lag - an den Psiqs.
    Die durch den DORIFER-Schock freigesetzten, frei flottierenden psionischen Informationsquanten hatten ES befallen und mutierten das Geisteswesen. Paunaro konnte das deutlich spüren: Irgendwo auf der Kunstwelt gab es eine Quelle, aus der ein erratischer Zeitstrom sprudelte, und genau dort vermutete Paunaro das Koagulat der Psiqs. „Seid vorsichtig!" übermittelte Paunaro seinen Artgenossen. „Äußerst vorsichtig!"
    Die Psiqs waren nicht nur imstande, eine Superintelligenz wie ES zum Zusammenbruch zu bringen, auch auf die hochentwickelte Spezialintelligenz und ganz besondere Wahrnehmung der Nakken hatten die flammenden Impulse der erratischen Zeitquelle verheerende Wirkung.
    Eine ungeheure Arbeit lag vor den Nakken.
    Jeder kleine Fehler, den sie machten, konnte einen von ihnen das Leben kosten - sowohl die physikalische Existenz, aus der sich die Nakken nicht allzuviel machten, als auch ihre ndimensionale Ausprägung, die sie als ihre eigentliche Wesenheit empfanden. Jeder Verlust eines Nakken allerdings beschwor das Risiko herauf, einen Fehler in der Behandlung von ES zu machen, einen schweren, irreparablen Fehler. Und was das bedeutete, wagte sich nicht einmal Paunaro auszumalen ..
     
    4.
     
    Tagebuch eines Unsterblichen
    (1976, 6. Januar)
    (an Bord der GOOD HOPE)
     
    Was bin ich froh, daß wir diesen lausigen Ödplaneten endlich hinter uns gelassen haben. Der Unfug, den die Bewohner dieses unterentwickelten Planeten an Bord unserer GOOD HOPE, angestellt haben, war schließlich nicht mehr zu ertragen.
    Die Natur hat wirklich seltsame Launen. Wenn ich es nicht besser wüßte - oder doch wenigstens glauben würde -, könnte man fast annehmen, jemand habe einen kosmischen Streich in Gang gesetzt, einen galaktischen Ulk produzieren wollen oder so etwas Ähnliches.
    Zugegeben, die Tierchen sehen recht possierlich aus mit ihrem rostbraunen Fell, dem Mausköpfchen und dem breiten Biberschwanz. Und daß sie die Manieren eines Wurfes junger Welpen haben, ist auch noch verständlich.
    Aber intermittierende Intelligenz ...! Liebe Mutter Natur, ich muß doch sehr bitten. Tagsüber sind diese Pelztiere albern und stumpfgeistig wie, nun eben wie Pelztiere - und ausgerechnet nachts, wenn alles schläft, entwickeln sie Ansätze von Intelligenz, die sie dann wie Jugendliche auf der Mutter Erde vorzugsweise dazu benutzen, anderen Geschöpfen Schabernack zu spielen.
     
    *
     
    Noch einen Tag - respektive eine Nacht - länger auf diesem Planeten, und ich wäre im lallenden Wahnsinn geendet ...
    Aus irgendeinem Grund, der mir verborgen bleibt, hat Perry einen Narren an diesem Mausbiber gefressen, dem einzigen, der seine - wahrscheinlich nur
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