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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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Wanderer gelandet zu sein", sagte der Arkonide. „Jetzt können sich die Nakken daranmachen, unseren alten Freund ES wieder auf die Beine zu bringen - bildlich gesprochen."
    Es war ein leicht bitterer Unterton in diesen letzten Worten. Denn dies war eines der Probleme dieses ganz besonderen Falles - daß sich die Sorgen und Nöte der Superintelligenz eben nicht in einfachen und klaren Bildern ausdrücken ließen. Ausgerechnet die Nakken aber schienen mit ihrer höchst eigentümlichen Kommunikationsstruktur diese Probleme weitaus besser erfassen zu können als die Menschen. „Ich würde zu gerne wissen, was jetzt dort oben passiert", stieß Ronald Tekener halblaut hervor.
    Er warf einen schrägen Blick auf Sato Ambush. „Was die Nakken zu sehen bekommen. Was sie mit unserem Freund anstellen."
    Der Pararealist erwiderte mit einem schmalen Lächeln. Er blickte zu Atlan hinüber, der angestrengt nachdachte. „Ich kann es euch nicht erklären!" sagte der Arkonide leise. „Ich könnte bestenfalls erklären, warum es sich nicht erklären läßt! Warum sich Wahrnehmung der Nakken nicht oder nur sehr unvollkommen in unsere Menschenworte kleiden läßt."
    „Rede, Mann!" sagte Reginald Bull mit sanftem Grimm. „Ein paar Sätze aus kompetentem Mund, die ich wenigstens annähernd erfassen kann was für eine Freude."
    Atlan dachte kurz nach, er schien nach Formulierungen zu suchen. „Stelle dir ein Gemälde von Pablo Picasso vor", sagte er. „Lasse es von Strawinsky vertonen. Paul Bocuse macht aus der Musik ein Essen.
    Und das wird von Steven Spielberg in einen Film verwandelt - zu dem läßt du dir von deiner Katze eine Kritik schreiben. Und nun sag mir, was auf dem Bild zu sehen war ..."
    Die Männer und Frauen in dem Raum begannen leise zu lachen. Es war das erste Lachen seit einer ganzen Reihe von Tagen; bis dahin hatte die allgemeine Angst fast jede Regung dieser Art erstickt. „Deutlicher und bildhafter habe ich die Kommunikationsprobleme mit den Nakken noch nie gesehen", gab Perry Rhodan amüsiert zu. „Danke für den kleinen Scherz. Wir konnten ihn brauchen."
    „Wir werden mehr brauchen als nur ein paar hübsche Scherze", versetzte Michael Rhodan.
    Perry Rhodan zuckte die Achseln. „Wir haben Hoffnung", sagte er ruhig. „Und dank der Nakken sogar eine gewisse Aussicht.
     
    3.
     
    Wanderer, im Niemandsland der Zeit, analog 1174 NGZ Paunaro erkannte es sofort, schon in jenem Augenblick, da die Schirmfelder der TARFALA den energetischen Schirm um Wanderer berührten.
    Wanderer war aus dem Gleichgewicht.
    Nichts auf der Kunstwelt schien noch so zu sein, wie es sein sollte - abgesehen von den Wahrnehmungen an der sinnlichstofflichen, dreidimensionalen Oberfläche, wie sie bei den Terranern üblich war. Sie hätten von den wichtigen, ja entscheidenden Veränderungen nichts mitbekommen.
    Sie hätten davon auch gar nichts erfahren können, denn ihnen wäre es nicht gelungen, näher an Wanderer heranzukommen.
    ES hatte sich in ein labyrinthisches Durcheinander von energetischen Feldern gehüllt, die einander durchdrangen, sich zum Teil auf dem Weg der Interferenz auflösen, zum Teil aber auch in ihrer Wirkung ergänzten und überlappten. Jeder normale Pilot wäre von der Aufgabe, diese Turbulenzen durchfliegen zu sollen, restlos überfordert gewesen. Und da, wo er es sich zugetraut hätte, wäre die Physik des Schiffes einer kaum bestehbaren Zerreißprobe ausgesetzt gewesen. Zu diesem Zeitpunkt, soviel stand für Paunaro nach kurzer Beobachtung fest, hätte außer den Nakken niemand ES von außen erreichen können.
    Der Nakk ließ die TARFALA langsamer fliegen. Zum einen war der Weg hinab auf die Oberfläche der Kunstwelt auch für ihn schwer zu finden, zum anderen durfte man beim Landeanflug die bescheidenen Möglichkeiten nicht außer acht lassen, wie sie vom Material des Raumschiffs geliefert wurden.
    Es war das besondere Schicksal der Nakken, in ihrer ndimensionalen Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit immer wieder durch materielle Beschränktheit behindert und begrenzt zu werden. Selbst die modernste Technik war angesichts der Möglichkeiten des Geistes nicht mehr als eine unbeholfene Krücke.
    Während der Nakk die TARFALA durch ein Etwas lotste, das Perry Rhodan und seinen Terranern als eine harmlos erscheinende Verwirbelung erschienen wäre - und sie unweigerlich in Stücke gerissen hätte - und das für den Nakken eine eigentümliche Mischung aus natürlichem Hindernis und natürlicher Schönheit darstellte,
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