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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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lautet eine alte Weisheit der Nordmänner. Ich werde mir viel Zeit lassen für meine Rache. Inzwischen kannst du warten und beten und dich fürchten. Es wird sehr lange dauern - zwanzigtausend Jahre vielleicht. Irgendwann in ferner Zukunft, in zwanzigtausend Jahren vielleicht, werde ich hinüberkommen von Andromeda. Und dann, Barbar, dann wirst du sterben ..."
    Der Bildschirm wird dunkel.
    Es ist warm geworden unterdessen. Ich schwitze, und in meinem Magen rumort Übelkeit.
    Perry steht wie versteinert. Ich sehe, wie er die Lippen bewegt. „Zwanzigtausend Jahre", höre ich ihn flüstern. „Zwanzigtausend Jahre Chaos und Elend in der Galaxis."
    Ich fasse ihn an der Schulter. „Laß dich nicht aus dem Gleichgewicht bringen!" dränge ich ihn. Ich habe selbst keinen Funken Optimismus im Leib, aber ich sehe, wie Perry sich quält, und ich muß ihm helfen. „Es wird anders kommen, bestimmt. Wir schaffen das. Es wird alles ganz anders kommen ..."
    Aber in Perrys Augen kann ich sehen, daß er mir nicht glaubt. Und er hat recht, auf furchtbare Art und Weise recht, das spüre ich tief in meinem Innern.
    Der alte Rhodan hätte den Mut nicht sinken lassen, er hätte das Schicksal gewendet.
    Aber dieser Perry Rhodan, von den Launen eines unbegreiflichen Schicksals ohne Erbarmen geschunden und gequält - dieser Perry Rhodan hat nicht mehr die innere Statur, das Schicksal zu wenden. Nicht dieser Perry Rhodan.
     
    19.
     
    Solares System, Terra
    15.5.1174 NGZ: 21:58 Uhr
    (An Bord der EIDOLON)
     
    Die beiden Männer sahen sich an. Vierzehn. Sie hatten mitgezählt. Vierzehn Mal war Wanderer aufgeflammt. Vierzehn Mal hatte sich von der Kunstwelt - oder wenigstens von jenem Punkt im Raum, an dem die Kunstwelt stehen sollte - ein grell leuchtender Feuerball gelöst und war durch das Sonnensystem gerast.
    Vierzehnmal hatten Perry Rhodan und der Arkonide das Grauen ausgekostet, das ES in seiner Todesstunde empfunden hatte - und bei jedem Mal war es ein wenig geringer geworden.
    Perry Rhodan schluckte. Sein Mund war trocken. „Wie fühlst du dich?" fragte er leise.
    Der Arkonide leckte sich die Lippen. „Besser", stieß er krächzend hervor. „Nicht viel, aber besser. Es geht mir besser."
    Es hörte sich an wie eine Selbstbeschwörung. „Syntron, was kannst du uns über diese Detonationen sagen?" wollte Rhodan wissen. „Nichts Genaues, Perry Rhodan", antwortete der Syntron. „Zum einen haben sich diese Detonationen auf Ebenen abgespielt, die mit herkömmlichen Meßinstrumenten nicht zu erfassen sind."
    „Wie üblich bei den Nakken", bemerkte Atlan. „Zum anderen waren die Emissionen so stark, daß die Meßinstrumente geblendet wurden. Ich kann nur sagen, daß diese Energieentladungen irgendwo im Innern der Milchstraße verschwunden zu sein scheinen."
    Perry Rhodan nickte langsam. „Und du?"
    „Bitte?"
    „Und du, wie geht es dir?" fragte Atlan. „Besser, viel besser", antwortete Rhodan. „Und die Lage, Syntron?"
    „Hat sich stabilisiert", antwortete der Syntron der EIDOLON. „Es gibt wieder normalen Funkverkehr mit der Galaxis, auch auf der Erde scheinen die Dinge wieder normal zu laufen. Über das ES-Syndrom ist derzeit nichts bekannt. Und Michael ist wieder da."
    Perry Rhodan lächelte. „Gut", sagte er. „Sehr gut." Er zwinkerte Atlan zu. „Hast du’s gezählt? Vierzehnmal. Es war vierzehnmal, nicht wahr? Vierzehn einzelne Explosionen. Ich habe ganz genau mitgezählt, und jetzt geht es mir viel besser.
    Dir auch?"
    „Auch viel besser", murmelte der Arkonide; er setzte sich langsam hin und ließ einen langen Seufzer der Erleichterung hören. „Die Nakken scheinen es geschafft zu haben."
    „Habe ich es nicht gesagt?" fragte Perry Rhodan triumphierend. „Ich habe es gesagt, die Nakken werden es schon schaffen. Nette Leute, diese Nakken. Ich habe gewußt, daß sie es schaffen."
    Einige Augenblicke herrschte Schweigen in der Zentrale der EIDOLON, dann meldete sich wieder der Syntron. „Tasterimpulse. Von der Wanderer-Position löst sich ein Körper, ein Raumschiff."
    Perry Rhodan legte den Kopf zurück, blickte hinauf zum Himmel und stieß ein halblautes Gelächter aus. „Die Nakken", sagte er. „Sie kommen zurück. Welches Schiff, Syntron?"
    „Die TARFALA", antwortete der Syntron. „Paunaro kommt und bringt uns die Zellaktivatoren zurück", erklärte Rhodan. „Ich habe es geahnt, daß wir es schaffen würden. Die Schmerzen lassen nach, ich spüre, wie meine Kräfte zurückkehren. Bei dir auch, nicht
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