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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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Ecken", höre ich Perry hilflos sagen. „Es sind insgesamt fünf Milliarden Stück", sagt Atlan; seine Stimmung wechselt beim Sprechen.
    Mal ist er kalt und gefühllos, mal schwelgt er in Gift und Hohn. „Ihre Wirkung ist begrenzt, sie verlängern das Leben vielleicht um fünfzig, wenn es hoch kommt, um hundert Jahre. Nun, ihr werdet das ja praktisch herausfinden.
    Immerhin, sie werden erkennbar funktionieren, diese fünf Milliarden Zellaktivatoren, und die ganze Galaxis wird es wissen."
    Atlan lacht, ein böses, widerwärtiges Lachen. Er genießt diese Rache. Und ich kann erkennen, daß die Frau an seiner Seite einen Aktivator zu tragen scheint. Ist das möglich? „Die Spur von einem, auch die von zwanzig Aktivatoren kann man verfolgen. Wenn einer mit einem Aktivator auftaucht, kann man ihn fragen: Freundchen, wo hast du den her? Wem hast du ihn gestohlen, wen hast du dafür umgebracht? Aber bei fünf Milliarden Geräten ..."
    Er hat recht. Ich weiß es sofort. Er hat recht. Niemand kann das kontrollieren. Die Zahl ist immer noch viel zu gering, um irgend etwas bei den vielen Milliarden Lebewesen in der Galaxis zu bewirken, aber dennoch. „Wir haben in einer Positronik simulieren lassen, was die Folgen sein werden", fahrt der Arkonide fort. „Vielleicht setzt du dich jetzt lieber, Perry Rhodan. Also: Schon im ersten Jahr des allgemeinen Kampfes um die Aktivatoren kannst du pro Gerät mit drei bis fünf Toten rechnen, bis ein Aktivator einen halbwegs dauerhaften Träger gefunden hat. Da die Menschen wie besessen hinter dem ewigen Leben herjagen werden, wird die Wirtschaft auf den Planeten zusammenbrechen. Nur die Raumfahrt wird noch funktionieren, denn die wird ja gebraucht für die Jagd nach der Unsterblichkeit."
    „Er hat recht, Perry!" stoße ich hervor. „Ich weiß", gibt Perry zurück. Die Kälte kann ich jetzt gar nicht mehr spüren, jedenfalls nicht mehr von außen.
    Dafür friert mir vor Angst die Seele ein. „Danach wird es erst richtig losgehen", fährt der Arkonide fort. „Väter werden ihre Söhne und Töchter belauern, Kinder ihre Eltern. Wenn einer nicht älter zu werden scheint, wird man ihn verdächtigen, einen Aktivator zu haben. Er wird sich danach nicht mehr aus dem Haus trauen können, denn in jedem Winkel kann einer lauern, um ihn zu töten. Viele werden ihre Aktivatoren in ihrem Leib zu verstecken suchen, und deswegen wird man viele Leichen mit aufgeschlitzten Leibern finden. Unfallopfer wird man aus den Gräbern holen, um nach einem Aktivator zu suchen. Ihre Träger werden kreuz und quer durch die Galaxis irren, auf der Flucht vor den Jägern der Unsterblichkeit."
    Es gibt gegen diese Beweisführung des Grauens kein Gegenargument; Atlans Logik ist zwingend. Und was er sagt, ist schlimmer als jeder Alptraum. „Angst wird in der Galaxis umgehen, bei Tag und Nacht. Es wird Aktivatorhändler geben, Aktivatorschmuggler, Diebe, Räuber und Mörder. Alles andere wird unwichtig werden verglichen mit diesem Wahnsinn. Wer es schafft, drei oder mehr Geräte zu erbeuten, wird eine Bande aufmachen und für treue Gefolgschaft einen Aktivator aussetzen. Das Chaos wird die Galaxis beherrschen."
    „Hundert Jahre", murmelt Perry. „Hundert Jahre."
    So lange sollte günstigenfalls die Wirkung der Pseudoaktivatoren anhalten. Vielleicht gelang es, diese Frist zu überstehen, ohne daß die Galaxis in einem Meer von Blut und Tränen versank. „Vielleicht, kleiner Barbar, denkst du jetzt, die Sache wäre in einem Jahrhundert oder so überstanden, und was ist ein Jahrhundert für einen Mann, der einen echten Aktivator sein eigen nennt. Weit gefehlt, alter Freund. Es wird länger dauern, viel länger. Unsere Spezialisten haben es ausgerechnet."
    Atlan lacht, leise, siegessicher und abgrundtief böse. „Die Galaxis samt deinem kleinen Solaren Imperium wird im Chaos versinken, zurückfallen auf ein Niveau wie in eurer Steinzeit. Und es wird Jahrtausende dauern, bis die Nachwehen überwunden sind, viele Jahrtausende.
    Ich nehme an, kleiner Barbar, daß es dir persönlich gelingen wird durchzukommen. Du bist gerissen, geschickt und weißt deine Chancen zu nutzen. Daher werde ich eines Tages kommen, um dich mit eigener Hand zu töten.
    Du weißt warum, nicht wahr? Du hast mir alles genommen, was mir etwas bedeutet hat, also werde ich dir ebenfalls alles nehmen, woran deine Liebe hängt."
    Atlan beugt sich ein wenig nach vorn. Sein Gesicht füllt jetzt den ganzen Schirm aus. „Memme rächt nie, Sklave sofort,
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