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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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Vergangenheit von ES in seinem Todeskampf heraufbeschworen wird. Diese Galaxis ist so beschaffen, daß ES mit vollem Recht uns, die er dafür für verantwortlich hält, als Versager und Pfuscher aus dem Verkehr ziehen will."
    „Und? Welche Wahrscheinlichkeit für welches Modell?"
    Atlan zögerte. „Es scheint sich die Waage zu halten", sagte er. „Michael Rhodan ist nicht mehr an Bord", gab der Syntron bekannt.
    Perry Rhodan wollte auffahren, sank aber ächzend zurück. Der vergreisende Körper war nicht mehr imstande, die geistigen Impulse des wachen Gehirns angemessen umzusetzen. „Was heißt das, nicht mehr an Bord?"
    „Er ist verschwunden", sagte Atlan rauh. „Weg, als hätte er nie existiert. Denn er hat nie existiert, begreifst du?
    Ich habe mich verkalkuliert, kann passieren - die andere Wirklichkeit beginnt uns einzuholen."
    Perry Rhodan senkte den Blick. „Entsetzlich", murmelte er. „Alles, wofür wir gekämpft haben, die Errungenschaften so vieler Völker, alles zerstört, verschwunden, aufgelöst."
    „Die Zeitalter zerfallen zu Staub", murmelte Atlan erschöpft. „Dies ist der Tag des Zorns ..."
    Auf einem der Bildschirme flammte etwas auf. Die Köpfe der beiden Männer fuhren herum. „Wanderer!" stieß Rhodan hervor.
    Auf Wanderer schien eine Explosion stattgefunden zu haben. Auf dem Bildschirm war eine grellweiße Lichterscheinung zu sehen, ein feuriger Ball, der sich rasend schnell vergrößerte, heranraste ...
    Die beiden Männer konnten es spüren, als diese Entladung sie erfaßte. Es war eine Detonation in einer ganz anderen dimensionalen Ebene, aber sie war dennoch spürbar.
    Es war, als würde in ihren Körpern jedes Atom auseinandergezerrt, ein scharfer, alles durchdringender Schmerz, verbunden mit einer jäh aufschießenden Panik. Die Furcht vor einer vollständigen Auflösung, vor der Nicht-Mehr-Existenz, hatte die beiden Männer erfaßt und ließ sie für eine kleine Ewigkeit nicht mehr los.
    Es war eine andere Furcht als bloße Todesangst, von der Perry Rhodan und Atlan schon oft hatten kosten müssen; was sie peinigte, war nicht die Furcht vor dem Ende des Lebens, sondern das Grauen vor der absoluten und uneingeschränkten Sinnlosigkeit jeder Existenz.
    Perry Rhodan wußte sofort, was dieses Grauen zu bedeuten hatte.
    Er schloß die Augen, als die Furcht ein wenig nachließ, gerade genug, um noch einen anderen Gedanken haben und ausdrücken zu können.
    Zögernd kam es über seine Lippen: „ES stirbt ...!
     
    18.
     
    Tagebuch eines Unsterblichen
    20.8.2448
    (An Bord der ISANDHLUANA)
     
    Perry sah nur kurz auf, als ich den Saal betrat, den er sein Arbeitszimmer nennt. Um vom Eingang bis zu dem Riesenmöbel zu gelangen, an dem er seiner Arbeit nachgeht, brauchte man fast eine Minute.
    Er hat es nie verwunden, das ist meine Erklärung.
    Es war staatspolitisch richtig, vielleicht sogar unabwendbar. Es war ethisch vertretbar, wenn man von dem ethischen Prinzip ausging, jede Handlungsweise an den vorhersehbaren Konsequenzen für alle Betroffenen zu messen, und dabei von der Gleichwertigkeit des Interesses eines jeden ausging.
    Aber es war unmenschlich, wenn man eine Seele mit ins Spiel bringt.
    Thomas Cardif-Rhodan ist am 16.8.2405 gestorben, in den Armen seines Vaters, ohne jemals wieder so etwas wie ein Bewußtsein seiner selbst entwickelt zu haben. Er hat es nicht begriffen, daß sein Vater ihm den Zellaktivator wegnahm, der sein Leben verlängerte, das Leben eines geistig gestörten Mannes, der keinerlei Aussichten hatte, wieder gesund und normal zu werden.
    Er war nicht in der Lage, sich als Wesen selbst wahrzunehmen, zwischen sich und anderen Personen zu unterscheiden. Er war nur imstande, entweder gräßlich zu leiden oder unter Medikamenten bloß zu existieren.
    Was in diesen letzten Stunden vor vielen Jahren geschehen ist, welche Szenen des Grauens und der Erschütterung sich zwischen Vater und Sohn abgespielt haben - ich weiß es nicht. Für Perry war es bestimmt der schlimmste Tag seines Lebens - und zur gleichen Zeit bekam ich am Tower den Funkspruch, daß Mory Zwillinge geboren hatte. Wir haben sie Michael und Sue-Anne genannt, und ich bin sehr stolz auf sie. Beide haben inzwischen ihren Weg gemacht, Wenn auch fern von mir und Terra. Eine unerklärliche Scheu hält mich davon ab, sie in Perrys Nähe zu wissen; seine Augen bekommen einen seltsamen Ausdruck, wenn er meine Kinder betrachtet.
    Seine politische Stellung ist unangefochten.
    Aber er hat seinen alten Schwung
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