Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beschleunigte sich in sich selbst. „Wir müssen uns bereit halten", erklärte Paunaro. „Es ist eine Frage des Zeitpunkts. Die Kräfte der Zellaktivatoren müssen zielgenau eingesetzt werden. Einen zweiten Versuch wird es nicht geben."
    Er stieß auf keinen Widerspruch.
    Den Nakken war die Problematik ihres Vorgehens klar. Es war in der Tat lediglich eine Frage des Zeitpunkts, allerdings aus einem Blickwinkel betrachtet, der Menschen nicht zugänglich war.
    Offenkundig für die Nakken war, daß die Psiqs, die sich als Koagulat an den Zeittafeln von Amringhar abgesetzt hatten, mit ihren unheilvollen Kräften ES in eine Art Teufelskreis manipuliert hatten, der unweigerlich zum Ende der Superintelligenz führen mußte.
    Aber in jenem Augenblick - in der Sprache der 3-D-Wesen ausgedrückt -, in dem ES seine Substanz beinahe gänzlich aufgezehrt hatte, verloren die Psiqs gewissermaßen ihren Halt. Beim Tod des Patienten waren auch die Bakterien, die den Tod herbeigeführt hatten, Opfer.
    Es war wichtig, diesen Augenblick richtig zu bestimmen; da sich die Nakken gewissermaßen im 5-Denergetischen Gefüge von ES aufhielten, galt für sie die gleiche Überlegung.
    In diesem kritischen Augenblick, das hatten die Nakken gespürt, wurde der Inhalt der Zellaktivatoren für sie erreichbar; sie konnten dann die Kräfte dieser Geräte unter ihrer Kontrolle einsetzen und zur Rettung des ganzen Systems verwenden.
    Einem der Galaktiker, Sato Ambush vielleicht, hätte Paunaro diesen Vorgang wahrscheinlich als bootstrapping bezeichnet, als das Verfahren, sich selbst an den Stiefelschlaufen aus dem Sumpf zu ziehen. „Der Vorschlag ist angemessen und richtig", sagte einer der Blau-Nakken. „Es besteht allerdings noch ein gewisses Risiko für die gesamte Operation. Wenn wir die Kräfte der Zellaktivatoren freisetzen, schaffen wir damit gewissermaßen Kondensationskerne für die Superintelligenz - ungefälschte, unabänderliche Fakten im ndimensionalen Bereich. Mit diesen Zeit-Kernen als Hilfsmittel kann ES sich neu orientieren, ausrichten und organisieren. Die Frage ist nur, ob wir imstande sein werden, diese Arbeit zu leisten - denn in diesem Fall verwenden wir die Zellaktivatoren zur Rekonstruktion von ES und nicht mehr zu unserem eigenen Schutz.
    Vernachlässigen wir aber diesen Selbstschutz, sind wir unter Umständen nicht mehr in der Lage, die geplante Arbeit in der nötigen Form zu verrichten."
    „Was wäre die Folge?"
    „ES würde in einer Art narzißtischem Schock zur Materiesenke kollabieren und uns alle mitreißen; gleichzeitig würden in der Lokalen Gruppe unabsehbare Schäden für Milliarden von Wesen entstehen, vom völlig veränderten Kräftespiel zwischen den kosmischen Faktoren ganz abgesehen."
    Die Antwort, die Paunaro darauf gab, hätte ebensogut von Perry Rhodan stammen können. „Wir müssen es einfach riskieren!
     
    17.
     
    Solares System, Terra 15.5.1174 NGZ; 16.46 Uhr (An Bord der EIDOLON) Das Atmen fiel Perry Rhodan schwer. In seinen Gelenken schien ein dumpfer Schmerz zu nisten und sich immer mehr zu verstärken. Atlan ging es nicht viel besser.
    Die beiden Männer schwiegen. Sie hatten sich nichts mehr zu sagen.
    Und tun konnten sie gar nichts mehr. „Syntron!"
    Der Bordsyntron verstand Rhodans leise Bemerkung als den stündlichen Befehl, die allgemeine Lage zu schildern. „Funkstille in der Galaxis", meldete der Syntron. „Keine Hilferufe mehr. Es läßt sich allerdings nicht ermitteln, ob dies an mangelnder technischer Ausrüstung liegt oder daran, daß es keine Wesen mehr gibt, die um Hilfe rufen könnten."
    „Und auf der Erde?"
    „Das gleiche Bild. Kein Funkkontakt möglich. Selbst auf primitiven Frequenzen ist kein Signal zu empfangen."
    Atlan schüttelte langsam den Kopf. „Als wären Erde und Galaxis zurückgestürzt in die Steinzeit", murmelte er. „Und das alles nur, weil ES mit dem Tode ringt."
    „Wenn Atlans Überlegung richtig ist - läßt sich ermitteln, ob die Veränderungen nur uns an Bord betreffen, die Unsterblichen, oder ob tatsächlich die ganze Galaxis in Mitleidenschaft gezogen worden ist?"
    Die Antwort des Syntrons ließ lange auf sich warten, wenn man die Qualität des Systems berücksichtigte. „Diese Frage kann nicht exakt beantwortet werden."
    Atlan warf seinem Freund einen zweifelnden Blick zu. „Das Extrahirn sagt, daß im Augenblick zwei parallele Seinszustände existieren. Unsere Galaxis, so, wie wir sie kennen, und eine Galaxis, die durch Manipulationen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher