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Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)

Titel: Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Autoren: Michelle Rowen
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1
    J oggen ist ein toller Sport. Um sein Leben zu joggen – das ist noch viel besser.
    Jedenfalls versuchte ich mir das einzureden.
    Es lag an meinem neuen Jogginganzug. Mit dem pinken Veloursanzug kam ich mir bei meinem kurzen Nachmittagslauf vor wie J.Lo - zugegeben, er war ein bisschen out, aber dafür hatte er erfreulicherweise auch nur die Hälfte gekostet. Ich fühlte mich gut in der kalten frischen Februarluft und mit meiner neuesten dunklen Sonnenbrille auf der Nase.
    Allerdings hätte ich dem netten jungen Kerl am Hotdog-Stand vor meinem Mietshaus wohl nicht zulächeln sollen. Erstens, weil – hallo? Ich bin vergeben , vielen Dank auch.
    Und zweitens wegen dieser »Reißzahn«-Situation.
    Reißzahnträger und Vampirjäger – das geht selten gut.
    Statt bei einem gemächlichen Workout – erstaunlicherweise ist eine Diät mit verdünntem Blut nämlich nicht kalorienarm – fand ich mich danach wieder, wie ich durch einen fast menschenleeren Park raste, weil ein Jäger an meinen Reebok-beschuhten Hacken hing.
    Ich warf einen Blick über die Schulter. »Lass mich in Ruhe!«
    »Bleib stehen, Vampir!«, brüllte er.

    Ein Blick auf den Holzpflock in seiner Rechten genügte; ich legte einen Reißzahn zu und zischte an zwei Speed-Walkern vorbei, die uns jedoch nicht weiter beachteten.
    Es war fast ein Monat vergangen, ohne dass ich einem einzigen Jäger begegnet war. Es war ein sehr guter Monat gewesen. So gut, dass meine Achtsamkeit nachgelassen hatte.
    Das wiederum war gar nicht gut.
    »Ich krieg dich sowieso!«, schrie der Jäger, der nur ein paar Schritte hinter mir war. »Also, warum bleibst du nicht stehen und sparst mir ein bisschen Zeit?«
    Als wir an einem herunterhängenden Immergrün vorbeikamen, sprang ich hoch und schnappte mir den erstbesten Eiszapfen. Dann blieb ich abrupt stehen und fuhr herum, um mich ihm mit dem spitzen Eisstück in der Hand zu stellen.
    Beim Versuch anzuhalten, rutschte er aus und wäre fast gegen mich geschlittert. Er sah mich verwirrt an. »Du bist ja stehen geblieben!«
    »Ich versuche gerade, mich vorausschauender zu benehmen. Also, komm ruhig näher, damit ich dir das hier«, ich zeigte auf meine tropfende Waffe, »ins Auge bohren kann.«
    Mein Herz schlug so schnell und heftig, dass ich fürchtete, es würde aus meiner Brust hüpfen wie diese schleimige Kreatur in Alien . Vampirherzen schlagen genauso stark wie menschliche Herzen. Auf die Idee wäre ich nie gekommen, bis ich selbst einer wurde. Ich dachte, Vampire wären Untote. Sind sie aber gar nicht. Sie sind lebendig, nur anders. Dass ihr Herz schlägt, gehört zwangsläufig dazu. Welchen Sinn hätte sonst wohl auch der berüchtigte Holzpflock?

    Dieser Jägertyp war eigentlich ganz niedlich. Er war schätzungsweise Anfang zwanzig, trug seine dunkles Haar modisch zersaust und hatte ein schmales, attraktives Gesicht mit braunen Cockerspaniel-Augen. Er trug eine schwarze Lederjacke über … beigefarbenen Dockers?
    Hm. Ganz mein Typ.
    »Vorausschauend?« Er hob fragend eine Augenbraue und ließ den Pflock in die andere Hand wandern. Wenn er sprach, bildete sein Atem Wolken in der eiskalten Luft.
    Ich zitterte, was sicher nicht nur an der Kälte lag. »Ja. Das bedeutet, mit Eigeninitiative auf eine Schwierigkeit zu reagieren, die man bereits auf sich zukommen sieht. Ich habe das Wort nachgeschlagen. Ich renne eben nicht wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend – entschuldige das Klischee – sondern konfrontiere meinen Angreifer und versuche mit der Situation ruhig, aber bestimmt umzugehen.«
    »Für einen Vampir bist du ganz schön schlau«, erklärte er.
    Ich hob erstaunt die Brauen. »Wirklich?«
    »Jedenfalls für einen Vampir, der gleich sterben wird.«
    Ich straffte mich und ballte meine andere Hand zur Faust. Seit einigen Wochen besuchte ich zusammen mit meiner besten Freundin Amy einen Selbstverteidigungskurs. Die paar Stunden würden wahrscheinlich nicht ausreichen, um gleich den »Goldenen Raufbold« zu gewinnen, aber ich fühlte mich immerhin ein bisschen selbstbewusster in dieser akuten Gefahrensituation. Ein bisschen .
    Vorausschauend mit einem großen V. Das war ich.
    Okay, aber jetzt zitterte ich und war in Schweiß gebadet.
Ich nehme alles zurück. Ich war nicht selbstbewusst. Nicht im Geringsten.
    Dieser Jägertyp würde mich abstechen. Ganz einfach so.
    »Wie heißt du?«, stieß ich hervor.
    »Chad.«
    »Ehrlich?«
    »Ja, wieso?«
    »Ist das eine Abkürzung von irgendwas?«
    »Ja, es ist die
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