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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns
Autoren: Unbekannt
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Der Bordsyntron fing die Meldungen auf, wartete, kontrollierte und bediente die Einrichtungen des Schiffes. Und er störte nur, wenn es dafür einen wichtigen Grund gab.
    Perry Rhodan lächelte schwach. „Ich habe damit gerechnet", sagte er und zwinkerte dem Arkoniden zu.
    Von allen Freunden Rhodans war Atlan nicht der älteste - das war Reginald Bull. Und er stand ihm auch nicht am nächsten - dies gebührte dem Sohn Michael. Was diese beiden Männer verband, war die Tatsache, daß sie noch ein wenig intensiver, öfter und entscheidender Verantwortung für die Geschicke vieler anderer Lebewesen getragen hatten.
    Beide hatten in diesen Zeiten niemals jemanden gehabt, auf den sie die Verantwortung hätten abwälzen können.
    Das hatte sie geprägt, und das verband sie in dieser Stunde. „Zufrieden?" fragte Atlan und betrachtete angelegentlich den Kontrollschirm. Es war nichts darauf zu sehen.
    Aber irgendwo in dieser Richtung stand Wanderer. „Womit?"
    „Mit dem, was du geleistet hast? Im Auftrag der Menschheit? Zum Wohle der Menschheit?"
    Perry Rhodan zuckte müde die Schultern. Er strich sich durch die Haare und behielt ein Büschel davon in den Fingern. Scheinbar gedankenlos blies er die Haare von der Hand. „Nein", beantwortete er Atlans Frage. „Und wann wirst du es sein?"
    „Nie", sagte er. „Oder vielleicht in der Stunde meines Todes."
    Atlan holte langsam tief Luft; in seinen Lungen schien etwas zu rasseln. „Dann brauchst du vielleicht nicht mehr lange zu warten", sagte er
     
    15.
     
    Tagebuch eines Unsterblichen Tahun (15.8.2405) Dies ist der wahrscheinlich härteste Tag im Leben von Perry Rhodan; auch für mich war er nur schwer zu überstehen. Ich gebe es zu, ich hätte mich am liebsten gedrückt, aber ich konnte Perry an diesem Tag nicht im Stich lassen.
    Warum sich Perry ausgerechnet dieses Datum ausgesucht hat, weiß ich nicht; vielleicht ist es auch einfach nur ein Zufall.
    Allerdings habe ich manchmal meine Zweifel, was in dieser Welt tatsächlich Zufall ist und was von irgendwelchen Mächten hinter den Kulissen gesteuert und manipuliert wird.
    Wir landeten am frühen Morgen in einer Space-Jet auf Tahun, der Medo-Welt der USO. Wir kamen angemeldet, aber nicht hochoffiziell. Perry hatte das so gewollt, er wollte Reginald Bull, den Lordprotektor der USO, nicht in diese triste Angelegenheit verstricken.
    Für Bully mußte es schon schlimm genug sein, daß seine hochkarätigen Spezialisten uns nicht haben helfen können.
    Professor Irhany Irhan nahm uns auf dem Raumhafen in Empfang, eine schlanke Frau mit rötlichen Haaren und bernsteinfarbenen Augen. Genau die Sorte, die auf Perry eine verheerende Wirkung ausüben kann. Aber an diesem Tag war der Administrator erotisch nicht zu gefährden. Und an mir prallen solche Reize ohnehin ab; seit ich mit Mory Abro, der ehemaligen Rebellenführerin, verheiratet bin, haben andere Frauen ihren Reiz für mich verloren.
    Auf dem Weg in die Klinik klärte uns Irhany Irhan über den letzten Stand der Dinge auf; sie sprach mit leiser Stimme, der die Betroffenheit deutlich anzumerken war. Selbstverständlich hatte sie längst durchschaut, welch grauenvolles Anliegen Perry an diesem Tag nach Tahun geführt hatte. „Es sind keine Fortschritte zu erkennen", sagte die Frau, Spezialistin für zerebrale Somatosen, neurologische Korrektur und Perls-Tiefen-Therapie. Wenn es in der bekannten Galaxis jemanden gab, der in diesem Fall etwas hätte erreichen können, dann wäre sie es gewesen. Aber sie hatte nichts erreicht. Kein Fortschritt, keine Besserung, keine Veränderung seit jenem Schreckenstag.
    Wir blieben vor dem semitransparenten Spiegel stehen. Der Spiegel nahm fast die ganze Wand ein und deckte zwei Räume auf der anderen Seite ab. Es gab einen Aufenthaltsraum und einen Schlafraum; die Hygienezelle war nicht einsehbar für Besucher und Ärzte. Dort wurde der Patient ausschließlich von Robotaugen überwacht.
    Er saß auf einem bequemen Sessel und starrte gegen die Wand. Sein Gesichtsausdruck wirkte verloren, wie entleert von Sinn und Inhalt. „Das ist der Normalzustand?"
    „Nein", antwortete die Ärztin. „Das ist sein Zustand, wenn wir ihn mit Isobromin vollpumpen und ruhigstellen.
    Es ist eine ungeheuer große Dosis nötig, um diesen Zustand zu erreichen, wahrscheinlich liegt das am Zellaktivator. Auf der anderen Seite wäre der Patient ohne die Unterstützung des Aktivators an den Nebenwirkungen dieser kortikotrophen Droge längst
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