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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit
Autoren: Unbekannt
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aber ein paar befremdliche Aufnahmen sind darunter."
    Sie ließen einen Teil der Zentralebeleuchtung abdunkeln und sahen sich zusammen mit den anwesenden Besatzungsmitgliedern an, was die Sonden und Schiffe in ihren Speichern festgehalten hatten.
    Auf den meisten Aufnahmen wirkte der Schirm Wanderers wie ein leichter, verzerrender Schleier. Aber jedesmal, wenn sich die Kunstwelt stabilisiert hatte, wurde auch der Schirm klar, und sie konnten aus den jeweiligen Perspektiven den dahinter liegenden Sternenhimmel betrachten.
    Er wirkte wie durch eine Lupe gekrümmt, und das eingefangene Sternenlicht schmerzte in den Augen.
    Myles sah sich die Aufnahmen mehrmals an. Er veränderte immer wieder seine Position und betrachtete die Hologramme aus verschiedenen Blickwinkeln. Schließlich wandte er sich entschlossen um. „Sato, wir fliegen sofort nach Luna. Ich möchte auf die Kapazitäten NA-THANS zurückgreifen.
    Ich brauche die Rechnerleistung der lunaren Großsyntronik."
    „Ich weiß nicht, ob NATHAN derzeit ein zuverlässiger Partner ist", warf Sato ein. „Wir bekommen von Terra laufend Meldungen über irgendwelche Bagatellstörfälle herein, und jedesmal handelt es sich um Dinge, für dessen Steuerung NATHAN verantwortlich ist."
    „Wir werden es sehen." Myles starrte durch die Anwesenden hindurch. „Syntron, gib mir eine Verbindung mit NATHAN."
    „Ich höre dich, Myles", klang fast zeitgleich die Stimme der Mondsyntronik auf. „Wir sind über einen Hyperfunkkanal miteinander verbunden. Was kann ich für dich tun?"
    Er schilderte es, und NATHAN sagte: „Selbstverständlich stehe ich dir mit meiner gesamten Anlage zur Verfügung, Myles. Du hast Anflugerlaubnis."
    „Ich komme auf dem schnellsten Weg."
    Die DEAUVILLE setzte sich in Bewegung und verließ den Standort Wanderers. Von der ODIN traf eine Meldung ein, daß NATHAN dem Schiff eine erneute Annäherung an die Kunstwelt verboten hatte. „Da haben wir es", meinte Sato leise. „NATHAN ist von dem Wahnsinn bereits angesteckt, den ES verbreitet. Es ist wie eine Seuche. Wir ziehen Wanderer an und verseuchen unser gesamtes Sonnensystem. „ „Ich glaube es nicht", antwortete Myles. Er schritt zu der Wandereruhr hinüber und schaltete die Funkbotschaft ab, die noch immer über einen Teil der Hypersender lief. Gebannt wartete er darauf, daß etwas geschah. Als sich nach einer Viertelstunde noch immer nichts tat und Wanderer seine Position mit Ausnahme der neuen Bahnanpassung nicht änderte, glitt ein Lächeln über sein Gesicht. „Vielleicht habe ich die Ursache jetzt eliminiert, Sato."
    Aber er täuschte sich. An NATHANS Verhalten und den Störfällen bis weit über Terra hinaus änderte sich nichts.
     
    *
     
    Das Summen war allgegenwärtig. In den riesigen Hallen, die weit bis hinter die Krümmung des Horizonts reichten, war jeder Winkel und jede Fläche gleichmäßig ausgeleuchtet. Bunte Signallampen erleichterten die Orientierung, und die beiden Männer wandten sich in die Richtung der Kuppel, die in zweihundert Metern Entfernung in die Decke der Halle eingelassen war. Ein Akustikfeld begleitete sie und erläuterte ihnen Sinn und Zweck der Anlagen. Als sie die Wölbung erreichten, erlosch das Feld, und um sie herum bildete sich ein undurchsichtiger Schirm und schloß sie von der Umgebung ab. Sie befanden sich jetzt in einem geschlossenen Dom, und NATHAN projizierte die Aufnahmen in Übergröße auf die Wandung. „Es sind die Aufnahmen in der Reihenfolge, wie du sie mir übermittelt hast Myles", erläuterte die Mondsyntronik. „Ich habe sie in unterschiedlichen Bereichen des Spektrums abgetastet und ausgewertet, einschließlich den Bereichen von Röntgen- und Gammastrahlung. Das Ergebnis wird dich verblüffen."
    „Wir sind gespannt", erwiderte Myles. „Bitte der Reihe nach. Wenn es geht, dann blenden die Aufnahmen parallel ein."
    Die Kuppel unterteilte sich in verschiedene Segmente, in denen nebeneinander dieselben Aufnahmen des Sternenhimmels in unterschiedlichem Licht und verschiedenen Farben dargeboten wurden.
    Die beiden Terraner betrachteten, alles aufmerksam aus der Froschperspektive, und immer wieder sagte Myles: „Diese Sequenz noch mal, NATHAN. Ich müßte es ganz aus der Nähe sehen."
    „Etwas stört dich", lächelte Sato Ambush. „Ich ahne, was es ist."
    „Wenn der Schirm über Wanderer klar ist, findet eine Kontraktion des Bildes statt, und ich weiß nicht, ob es auf die Linsenwirkung des Schirmes zurückzuführen ist oder auf etwas
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