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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit
Autoren: Unbekannt
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behinderte ihn. Mit jedem Atemzug wurde er stärker.
    Myles achtete auf die Umgebung. Die seltsamen Formen schoben sich immer wieder in sein Blickfeld, egal wohin er den Kopf wandte.
    Er begann zu stöhnen und schließlich zu schreien. In rascher Folge rasten Schmerzwellen durch seinen Körper. Seine Beinstümpfe schienen sich in glühende Lava verwandelt zu haben. Die Hitze begann ihn von unten herauf aufzufressen, und er rief nach Ernst Ellert. Er hörte dessen Stimme, sah ihn aber nicht. „Du hast es dir selbst zuzuschreiben", verkündete Ellert. „Beschwere dich nicht bei mir."
    Myles Kantor wälzte sich herum und suchte nach einem Ausweg. Auf den Armen zog er sich über den glatten Boden, weg von diesen Gebilden und Eindrücken. Er fixierte den Untergrund, aber die Monumente aus Landschaften und Gebäuden verfolgten ihn auch hier und spiegelten sich darin.
    Wenn er nicht endlich einen Ausweg fand, wurde er wahnsinnig.
    Vor Schmerzen konnte er sich kaum noch bewegen. Seine Augen schwollen zu, er verlor die Übersicht.
    Wieder hörte er die mahnende und warnende Stimme Ellerts, und diesmal beinhaltete sie irgend etwas, was in der Zukunft vor sich gehen würde. Die Worte selbst verstand er nicht.
    Myles verlor die Kontrolle über seinen Körper und stieß vor Verzweiflung einen lauten Schrei aus.
    Er fuhr auf und starrte die schummrige Beleuchtung seiner Kabine an. Sein Körper war schweißgebadet, und die Stümpfe seiner Beine glühten noch immer wie Feuer. Der Schmerz klang nur langsam und innerhalb etlicher Minuten ab, in denen er sich leidlich erholte.
    Myles wälzte sich auf dem Bett herum und barg dann das Gesicht in den Händen.
    Er hatte sich fürchterlich geirrt. Jetzt wußte er es, und es gab keine andere Erklärung für das, was seine Träume ihm zeigten.
    Er war zu einem Medium der Super-Intelligenz geworden. ES übertrug die Qualen, die es durch die Psiqs ausstand, auf ihn und machte dadurch auf seine Not aufmerksam. „Wir kommen", ächzte der junge Wissenschaftler. „Wir eilen dir zu Hilfe!"
     
    *
     
    Es waren merkwürdige Gedanken, die den Terraner beschäftigten, während er in Begleitung des Arkoniden und des Haluters die Korridore durchschritt und sich von Antigravs weiterbefördern ließ.
    Beide, sowohl Icho Tolot als auch Atlan, waren durch die Vergangenheit eng mit dem Schicksal der Terraner und der gesamten Milchstraße verbunden. Jetzt begleiteten sie ihn zu diesem Ort, der in letzter Zeit sicherlich der meistgemiedene des ganzen Planeten gewesen war. Wegen ihm hatte er manch harte Kritik aus dem Kreis seiner Gefährten und alten Freunde ertragen müssen, und er hatte die Menschlichkeit und Freimütigkeit ihrer Äußerungen geschätzt und geachtet. Er hatte argumentiert und sich schließlich durchgesetzt.
    Und er hatte sie mit seiner eigenen Meinung verschont, daß er sich innerlich gehemmt fühlte und eigentlich gar nicht bereit war, den Zellaktivator zurückzunehmen. Er wußte genau, daß er sie mit solchen Worten alle in tiefe Unsicherheit und Verzweiflung gestürzt hätte. Mit Ausnahme von Atlan, Icho und Gucky hätten sie ihn nicht verstanden, wenn er argumentiert hätte, daß er schon einmal .Bestandteil von ES gewesen war und sich dies auch für die Zukunft vorstellen konnte.
    Dabei war er nicht einmal davon überzeugt, ob diese Gedanken wirklich seinen ureigensten Wünschen entsprangen und nicht bloß Folge des Verlustes von Frau und Tochter waren. Hoffte er insgeheim, ihnen in der Körperlosigkeit näher zu sein als bisher?
    Mit mechanischen Schritten näherte er sich der Tür zu dem Raum, den er selbst ausgewählt hatte.
    Icho und Atlan ließen ihm den Vortritt. Sie hatten auf dem Weg vom Transmitter bis hierher noch kein einziges Wort gesprochen. Keiner gab zu erkennen, was er dachte und welche Versuchung es für ihn darstellte, plötzlich vor einem geöffneten Safe zu stehen mit der Chance, vierzehn funktionsfähige Aktivatoren mit sich zu nehmen.
    Rhodan legte beide Hände auf das Wärmefeld des Sicherheitsschlosses und wartete. „Du bist identifiziert", erklärte der Automat. „Tretet ein."
    Sie betraten den etwa dreißig Quadratmeter großen Raum und sahen sich um. Mit Ausnahme von ein paar fest installierten Sitzmöbeln war er leer, In der gegenüberliegenden Wand leuchtete in tiefem Blau die Tresortür, hinter der die Aktivatoren deponiert waren. „Perry Rhodan, Atlan und Icho Tolot", empfing der Syntron sie. „Gebt eure Absichtserklärung ab."
    „Ich will den Safe
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