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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit
Autoren: Unbekannt
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nachsichtig. „Da regnet und schneit es manchmal. Das ist völlig normal."
    Siela Correl beugte sich zu ihm hinab über den Sessel und zog eine Schnute. „Es regnet aber nicht, und der Schnee reißt Gleiter um und drückt Schaufenster ein, sofern sie aus einfachem Glas bestehen. Wie nennst du das denn?"
    Saedelaere sprang auf und schaltete das Infoterminal ein.
    Er wählte den Nachrichtenkanal und lauschte. „... ist unerwartet ein Blizzard größeren Ausmaßes über Terrania hereingebrochen", hörte er. „Eine Anfrage bei NATHAN wegen dieser Entgleisung der Wetterprognose hat bisher kein Ergebnis gebracht.
    NATHAN äußert, daß der Blizzard vorauszusehen war und keine Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen wird. Wir haben jetzt einen ersten Interviewpartner, einen leitenden Beamten des terranischen Innenministeriums. Er wird uns sicher neue Erkenntnisse verraten können. „ Alaska spitzte die Ohren, aber Siela hatte beschlossen, ihn nicht zur Ruhe kommen zu lassen. „In der Nähe gibt es einen Hangar", sagte sie. „Dort können wir einsteigen, ohne uns nasse Füße zu holen. Los, stell dich nicht so an, alter Mann."
    „Wo willst du hin?"
    „Zum See. Ich will die Uhr sehen!"
    „Jedermann weiß, daß Myles Kantor derzeit nicht zu Hause ist. Also laß ihn zufrieden. Rufe vorher bei Enza an, ob sie bereit ist, uns zu empfangen."
    Er verschwieg ihr, daß er mit Enza gesprochen hatte und wußte, daß sich auch die Wandereruhr nicht auf Terra befand. „Wir werden Enza Mansoor überraschen."
    Mit einem Seufzer erhob Alaska sich und folgte Siela hinaus. Sie suchten den Hangar auf und bestiegen einen der Gleiter. „Hier zentrale Leitkontrolle auf Luna", meldete sich ein Syntron. „Es tut mir leid, aber die Fahrzeuge in diesem Hangar sind derzeit nicht funktionsfähig. Bitte bemüht euch nicht weiter. Es hätte keinen Sinn."
    Murrend stieg Siela aus und sah zu Alaskas Glück nicht dessen Grinsen. „Mit NATHAN scheint etwas nicht in Ordnung zu sein", sagte sie, ohne zu ahnen, daß sie den Nagel auf den Kopf traf. „Es würde mich nicht wundern, wenn jetzt auch noch der Raumhafen gesperrt würde, ohne daß ein Mensch vorher Bescheid weiß. Du weißt gar nicht, wie ich es hasse, auf diesem Planeten zu versauern, der sich großspurig Stammwelt aller Terraner und deren Abkömmlinge nennt."
    Alaska zog die Augenbrauen hoch und sagte nichts. Es hatte keinen Sinn, ihr jetzt mit vernünftigen Argumenten zu kommen.
    Daß sie hierbleiben mußte, bis MUTTER vollständig repariert war, brauchte ihr niemand zu erzählen.
    Das wußte sie selbst. Überhaupt interessierte sich Saedelaere nicht so sehr für MUTTER als für den Safe und den Zeitpunkt, an dem sie endlich mitsamt den Aktivatoren aufbrechen konnten, um ES zu retten und damit ihr eigenes Leben.
    War es ein Hauch von Egoismus, der ihn da streifte? Er ersparte sich, darüber zu grübeln. Wenn etwas zutraf, dann dies, daß er ebenso wie alle anderen ehemaligen Aktivatorträger nervös geworden war.
    Weil sie keine Möglichkeit besaßen, den Zeitraum in Erfahrung zu bringen, der ihnen mit der Zelldusche noch blieb. Er ertappte sich dabei, daß er seine Hände musterte, ob sie Anzeichen eines Alterungsprozesses zeigten.
    Es war lächerlich, er durfte sich nicht selbst fertigmachen. Es reichte, wenn andere es taten.
     
    *
     
    Myles war müde, und das, obwohl er sechs Stunden tief und traumlos geschlafen hatte. Er duschte kalt, aber selbst das brachte ihm keinerlei Erfrischung. Mit hängendem Kopf erschien er in der Zentrale der DEAU-VILLE und sah nach dem Rechten.
    Weitere Messungen waren erfolgt, eine Unzahl von Sonden und kleinen astronomischen Flugeinheiten hatte pausenlos Werte an das zwanzigtausend Kilometer vor Wanderer fliegende Schiff weitergegeben. Inzwischen wußte Myles auch, daß Rhodan keinen Erfolg gehabt hatte.
    NATHAN blockierte den Safe und ließ es nicht zu, daß Rhodan die Aktivatoren an sich nahm.
    Damit wurde die einzige Chance zunichte gemacht, die sie noch besaßen.
    Der junge Wissenschaftler trat an die Wandereruhr und ließ sie vorgehen. Sie arbeitete weiterhin ohne Abweichung von den tatsächlichen Bewegungen Wanderers. Bis zum nächsten Sprung, also der Bahnangleichung der Kunstwelt an die Linie Terra-Sol dauerte es noch eine knappe halbe Stunde. „Ich will die Aufzeichnungen der Astrolabs sehen", sagte Myles. Sato deutete hinüber zu den Projektoranlagen. „Ich habe sie durchgesehen und vorbereitet. Es ist nicht viel zu sehen,
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