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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit
Autoren: Unbekannt
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Deutlichkeit gewesen als in den vergangenen eineinhalb Jahren, in denen es so gut wie keine Wanderermanifestationen mehr gegeben hatte und ES sich nicht mehr durch Dinge wie WER, die Intelligenzmaschine oder den Peacemaker bemerkbar machte. „Ich will das Bild mit Datum vom siebenundzwanzigsten Juli des vergangenen Jahres", sagte Myles, und der Syntron nahm seine Worte auf und setzte sie ohne Verzögerung um. Die Wandererbahn erschien, wie sie zu jenem Zeitpunkt verlaufen sein mußte. Die Berechnungen beruhten auf dem Algomyles, und Myles Kantor hatte längst ein globales Schema errechnet, mit dessen Hilfe er die Wandererbahn für jeden beliebigen Zeitpunkt darstellen konnte, eine Abweichungstoleranz zwischen einer Lichtstunde und einem halben Lichtjahr berücksichtigt. In letzter Zeit, in der es so gut wie keine Wanderermanifestationen mehr gegeben hatte und das Vordringen der Nakken zur Residenz von ES sich lediglich mit Hilfe von Näherungswerten bestimmen ließ, wurde die Wahrscheinlichkeit eines Treffers immer kleiner. Die Unsicherheit der möglichen Interpretationen im Raumzeitgefüge nahm ab, und Myles versuchte, mit Hilfe der Uhr diesem Informationsverlust zu begegnen und eine einigermaßen sichere und verläßliche Vorstellung von der Bahn der scheibenförmigen Welt zu behalten.
    Erneut ließ er die Projektion wechseln und sah sich die Bahnstellung an, wie sie zu der Zeit existiert hatte, als Perry und seine Gefährten zum erstenmal ihren Fuß auf die Oberfläche Wanderers gesetzt hatten, um die Zelldusche zu empfangen.
    Von diesem Zeitpunkt an ließ er die Bahnen im Zeitraffer und in der Zeit aufwärts projizieren.
    Obwohl dem Syntron die Daten alle bekannt waren und er jede bisher nicht berechnete Abweichung erkennen mußte, war Myles nicht zufrieden. Er ließ seinen Körper auf die Bettkante sinken und ging es im Geist immer wieder durch.
    Wie brachte er den Zustand von ES unter einen Hut mit der Bewegung der Wandererbahn?
    Dutzende von Nächten hatte er es bereits durchexerziert. Immer wieder hatte er der Uhr und dem Syntron neue 5-D-Algorithmen hinzugefügt, hatte Jahrmillionen in seine Berechnungen einfließen lassen, bei denen er selbst das berücksichtigte, was sie über die Nocturnenstöcke in Erfahrung gebracht hatten.
    Und doch war das alles nicht genug.
    Vielleicht konnte Perry mit dem Wissen helfen, das er aus DORIFER mitbrachte. Aber selbst wenn, einen verläßlichen Hinweis über die Bahn von Wanderer konnte auch Rhodan nicht herbeizaubern.
    Da hätte Myles schon selbst DORIFER aufsuchen und einen Blick in die dort möglichen potentiellen Zukünfte werfen müssen. Leider hatte sich Rhodans Aufbruch zu rasch vollzogen, und er hatte sich auch nicht direkt geäußert, wo das Ziel seines Fluges lag. Jetzt war er zurück, und Myles wartete ungeduldig darauf, daß er endlich eine Nachricht erhielt, wann Perry eine Besprechung mit allen wichtigen Personen durchführte.
    Er ließ den Syntron die Uhr neu justieren, so daß sie das Datum vom ersten Juli 1174 zeigte, also vier Monate in der Zukunft. Aus brennenden Augen musterte er die rote Linie. Sie besaß ihren Scheitelpunkt in der Nähe von Pfado und berührte Galax-Zero und auf der anderen Seite Taurola-Pan.
    Das war eine völlig verrückte Bahn. „Rückwärtslauf bis zum heutigen Tag", wies er den Syntron an. Der Computer schaltete eigenständig den Zeitraffer hinzu, so daß die gesamte Darstellung nicht länger als sechs Minuten dauerte. Als sie zu Ende ging, war Myles so schlau wie vorher. Wenn Wanderer tatsächlich diesen Weg nahm und sich die Bahn alle drei oder vier Tage in ihrer Sprunghaftigkeit änderte, dann hatte es keinen Sinn, eine genaue Voraussage für einen bestimmten Zeitpunkt zu treffen. „Nochmals den Standort vom
     
    5.
     
    März zeigen", flüsterte er. Der Syntron änderte die Projektion, aber Myles achtete nicht mehr darauf. Sein Armband meldete sich und teilte ihm mit, daß er in einer halben Stunde zu einer Besprechung bei der Regierung von Terra erwartet wurde. „Abschalten", sagte er und machte sich auf den Weg.
     
    *
     
    Sie trafen sich in einem Konferenzsaal eines der Hauptgebäude der LFT, in dem der Sitz des Ersten Terraners und die wichtigsten Ministerien untergebracht waren. Kallio Kuusinen empfing sie hastig und mit nur mühsam bezähmbarer Neugier. Bully und Roi Danton trafen als letzte ein, und Roi war deutlich die Erleichterung anzusehen, daß sein Vater heil zurückgekehrt war. Roi traute den Nakken
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