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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk
Autoren: Unbekannt
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diesem Spiel. „Wir werden dir unsere Entscheidung bekannt geben", sagte Tek frostig. „Innerhalb der nächsten Stunde. Und ich rate dir gut, dann nicht wieder unauffindbar zu sein."
    Der Somer öffnete den Schnabel und neigte den Kopf. Er sagte nichts mehr, aber wer sein Bild sah, der hätte schwören können, daß er es plötzlich sehr, eilig hatte, sich auszublenden.
     
    *
     
    Ronald Tekener griff wie geistesabwesend nach dem Getränk, das ihm ein herbeischwebender Servo anbot, und trank. Den Rest ließ er sich wieder abnehmen. Er stemmte sich auf eine Konsole und schüttelte den Kopf, als hätte er ihn gerade unter einen Strahl kalten Wassers gehalten. „Und?" fragte er, ohne jemanden anzusehen. „Was machen wir? Auf MUTTER warten oder allein weiterfliegen?"
    Die Frage wäre unter anderen Umständen nicht über seine Lippen gekommen, doch jetzt war er ein Sklave der Verhältnisse. Und zumindest soweit es Alaska betraf, war dessen Schicksal ebenfalls aufs engste damit verknüpft, ob es gelang, die Informationen aus Estartu nach Hause zu bringen - immer in der Hoffnung, daß sie etwas dazu beitragen konnten, das Rätsel um ES zu lösen. „Ich würde warten", erklärte die ertrusische Kommandantin. „Das paßt mir zwar überhaupt nicht, aber ich habe das verdammte Gefühl, daß jemand versucht, uns zu trennen. Fragt mich nicht, was er sich davon verspricht, aber wir sollten unseren Weg nach Hause gemeinsam gehen, MUT-TER und ROBIN. Noch lieber würde ich zum Charimchar-Tor zurückfliegen und den Nakken so einheizen, daß sie froh sind, wenn sie MUTTER endlich abstrahlen dürfen." Sie lehnte sich im Sitz zurück, verschränkte die Arme über der Brust und nickte so heftig, daß es ihr weh tun mußte. „Das ist meine Meinung."
    „Gehört", sagte Tekener und sah sich um. „Andere Meinungen?"
    Zwei Mitglieder der Zentralebesatzung sprachen sich ebenfalls für das Warten aus, drei dagegen.
    Dao-Lin-H’ay sagte: „MUTTER besitzt ebenso wie wir ein Permit. Kein somerischer Tormeister wird es wagen, es zu ignorieren und dem Schiff einen Schaden zuzufügen. Früher oder später werden sie auch MUTTER weiterbefördern - es sei denn, Alaska zieht es vor, mit dem Metagrav-Antrieb weiterzufliegen. Was da geschieht, ist Schikane. Wir sollten uns nicht auf dieses widerliche Spiel einlassen und die Transmitterstraße weiterbenutzen, solange es geht. MUTTER ist sicher. Sie wird von gewissen Gruppen dazu benutzt, uns weiter aufzuhalten.
    Deutlicher muß ich wohl nicht werden, oder?"
    Nein, das mußte sie allerdings nicht.
    So deutlich wie die Kartanin hatte noch niemand an Bord das ausgesprochen, was sie alle insgeheim dachten.
    Es waren die Nakken.
    Der Beweis dafür fehlte, doch nur ein Blinder konnte nicht sehen, was sich hinter den Kulissen tat. Die Nakken, und da hatte sich Tormeister Tornteen versprochen, als er vom Schaltmeister statt vom Tormeister sprach, waren letztlich die oberste Instanz bei allen Fragen, die sich im Zusammenhang mit den Heraldischen Toren stellten. Ohne sie lief nichts. „Ich denke, wir werden weiterfliegen", sagte Tekener nach einer Weile. Er starrte ins Holo des Chargonchar-Tores.
    Er tat es auch noch, als der Syntronverbund ihm die gewünschte Verbindung zu Tornteen herstellte und das dreidimensionale Abbild des Somers in seinem Rücken entstand. „Folgendes, Tornteen", sagte der Smiler, ohne sich umzudrehen, und dabei lächelte er nicht. „Du wirst uns weiterbefördern zum Shant-Tor. Du wirst außerdem dafür sorgen, daß uns unsere Freunde folgen.
    Sollte ihnen dabei oder später etwas zustoßen, dann werde ich zu dir zurückkehren.
    Das kann Jahre dauern oder Jahrzehnte. Ich hoffe, daß du noch leben wirst, denn dann werden wir miteinander abrechnen." Er schwenkte seinen Sessel herum und sah dem Somer in die Augen. „Ist das klar?"
    Der Tormeister starrte ihn an, und auch wer noch nie einen Somer studiert hatte, der sah seine plötzliche Angst.
    Tornteen verschwand für einige Augenblicke. Als er wieder zu sehen war, nannte er den Zeitpunkt für den Einflug der ROBIN ins Entmaterialisierungsfeld
     
    3.
     
    Voltago: Zweifel und Versuchung Sie materialisierten auf der Oberfläche eines Planeten, den sie sich zum Treffpunkt erwählt hatten. Es war bereits das dritte Mal, daß sie sich allein und nicht auf der Ebene trafen - und ohne den Ruf ihres Mittlers erhalten zu haben.
    Wieder war Sirixim derjenige, der das Wort ergriff. Er war es gewesen, der die Sieben zum erstenmal
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