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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk
Autoren: Unbekannt
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glich dem vorigen verblüffend und stand ebenfalls wie ein erleuchtetes Skelett in der Einsamkeit des intergalaktischen Raumes. Zwei Dinge fielen als erstes auf: Die Galaxien im Hintergrund waren anders beschaffen und angeordnet, und MUTTER war nicht da.
    Der Syntronverbund der ROBIN strahlte die Impulskette des Permits ab, was nur Routine war, der Form halber. Über die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den einzelnen Transmitterstationen war noch nichts Genaues bekannt. Dennoch konnte vorausgesetzt werden, daß der hiesige Tormeister mit dem gesendeten Objekt auch entsprechende Informationen erhielt.
    Ob dies nun der Fall war oder das Permit allein sie genügend auswies, erschien relativ bedeutungslos, als sich der Tormeister von Chargonchar meldete und die Galaktiker offiziell begrüßte. Der Somer stellte sich als Tornteen vor und paßte eher als Alophos in das Bild, das man sich auf der Expedition von seinesgleichen hatte machen dürfen.
    Er wies die ROBIN an, bis zum Weitertransport zum Shant-Tor auf der Warteposition zu bleiben, in die sie gebracht worden war. Einen Zeitpunkt für diesen Weitertranisport konnte er nicht nennen.
    Stellten sich nicht auch hier Probleme ein, dann war nach den in Estartu gemachten Erfahrungen mit allerhöchstens einem Tag zu rechnen.
    Als sein Abbild aus der Zentrale verschwand, begann das Warten auf MUTTER.
    Die Stunde verstrich, und nichts deutete darauf hin, daß eine Materialisation des Medoschiffs bevorstand. „Das können sie mit uns nicht machen, verdammt!" fluchte Shina Gainaka. „Zeitpläne sind dazu da, eingehalten zu werden. Wenn die Nakken genauso exakt justieren, wie sie sich an die Zeit halten, dann gute Nacht."
    Ronald Tekener sagte nichts darauf. Er rief nach Tornteen.
    Der Somer ließ auf sich warten. Allein dies mußte spätestens jetzt als Provokation ausgelegt werden. Seine gereizte Stimme bestätigte anschließend diesen Eindruck. „Ich werde mich bei Tormeister Alophos nach dem Verbleib des anderen Gorim-Schiffs erkundigen", verkündete er barsch. „Je weniger ihr mich dabei stört, um so eher kann ich euch eine Auskunft geben."
    Damit unterbrach er den Kontakt, bevor eines seiner Gegenüber auch nur eine Frage stellen, geschweige denn protestieren konnte.
    Ronald Tekener setzte sich.
    Seine Lippen waren schmale Striche. Er sagte kein Wort. Niemand sprach jetzt. Die Stunde war verstrichen, und die Uhren liefen unbarmherzig weiter.
    Es kam kein Schiff mit Alaska Saedelaere und Siela Correl.
    Tausend Gedanken peinigten das Gehirn des Smilers in diesen viel zu schnell davonrennenden Minuten. War es doch zu einem Unfall gekommen? Waren Alaska und Sie irgendwo im Nichts materialisiert worden?
    Lebten sie überhaupt noch?
    Oder war es am Charimchar-Tor zu einer unvorhergesehenen Verzögerung gekommen, an der niemand die Schuld trug?
    War MUTTER überhaupt noch nicht abgestrahlt worden?
    Dao-Lin-H’ay ahnte, was in diesen schlimmen Minuten in Tekener vorging. Sie stand bei ihm und hatte von hinten beide Hände auf seine breiten Schultern gelegt. Sie drückte sie leicht, wie um ihm zu sagen: Kopf hoch!
    Es wird sich schon alles aufklären!
    Es dauerte geschlagene drei Stunden, bis Tormeister Tornteen sich endlich wieder meldete, nachdem er auf alle Anfragen beharrlich geschwiegen hatte. Ronald Tekener war am Ende versucht gewesen, Shina Gainakas Forderung nachzugeben und die Somer mit Gewalt aus ihrer Reserve zu zwingen. „Ich habe beruhigende Nachrichten für euch", erklärte der Somer herablassend, als entledigte er sich einer überaus lästigen Pflicht. „Das Gorim-Schiff MUTTER befindet sich nach wie vor beim Charimchar-Tor, an dem überraschend neue Schäden aufgetreten sind. Es wird euch folgen können, sobald der Schaltmeister es verantworten kann."
    Tekener blieb sitzen. Wer ihn kannte, der sah, wie es in ihm arbeitete. Als er sprach, klang es gefährlich ruhig. „Der Schaltmeister, nicht wahr?" fragte er Tornteen, der ihm abwartend entgegenblickte. „Du hast Schaltmeister gesagt, nicht Tormeister."
    „So ist es. So lautete die Botschaft von Charimchar. Ich muß nun wissen, ob ihr zügig weitertransportiert werden oder auf das andere Schiff warten wollt."
    Tekener stand auf und ging einen Schritt auf die Projektion zu. „Ist es möglich, über die Heraldischen Tore eine Botschaft an unsere Freunde zu senden?" fragte er. „Ich bedaure, nein. Das Charimchar-Tor kann bis auf weiteres nichts empfangen."
    Das war immerhin etwas ganz Neues in
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