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1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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der Bevölkerung von London drohen.
    Es war kälter geworden. Die Kälte war ins Land zurückgekehrt und hatte dafür gesorgt, dass die dünne Sommerkleidung wieder in den Schränken verschwand.
    Danach hatte sich auch Glenda Perkins gerichtet, die eine leichte grüne Strickjacke trug, die an den Bündchen der Ärmel und am Ausschnitt mit einer roten dünnen Borde bedruckt war. Die weiße Bluse passte dazu wie auch die schlammfarbenen Jeans.
    Suko und ich waren wieder zurück aus Schottland, wo eine Organisation dabei gewesen war, das Vogelmädchen Carlotta in ihre Gewalt zu bringen. Mit der Entführung der Tierärztin hatte man Carlotta dazu zwingen wollen, sich ihnen auszuliefern.
    Ich trug die Tasse mit dem Kaffee in unser gemeinsames Büro und ließ mich hinter meinem Schreibtisch nieder. Bevor ich trank, musste ich gähnen.
    »He, was ist los?«, fragte Suko.
    Ich winkte ab. »Wenn mich nicht alles täuscht, fehlt mir einfach nur der Schlaf.«
    »Aha, und den willst du jetzt nachholen?«
    »Wäre schön.«
    Suko grinste. »Trink erst mal deinen Kaffee. Danach sehen wir weiter.«
    »Ein bisschen liegen wäre nicht schlecht.« Ich deutete auf das Fenster.
    »Das ist wie im November.«
    »Und gedonnert hat es auch schon.«
    »Wirklich?«
    Die Antwort gab mir die Natur selbst. Den Blitz bekam ich nicht mit, dafür den Donnerschlag.
    »Na, das kann was werden. Da verstecken wir uns am besten im Büro.«
    Ich nuckelte an meinem Kaffee und sah dabei Glenda in der offenen Tür stehen. Sie schaute wie jemand, der etwas Bestimmtes weiß und es unbedingt loswerden will.
    »Na, was freut dich so?«
    »Trink erst mal von deinem Kaffee.«
    »Sehr wohl, Madam. Sonst noch was?«
    Das bekamen Suko und ich zu hören, als ich die ersten Schlucke genossen hatte.
    »Sir James ist heute außer Haus. Er gab mir Bescheid. Du kannst also ein Feldbett aufstellen, John.«
    Ich lachte breit. »He, er ist nicht da?«
    »Ja, aber bleib sicherheitshalber angezogen.«
    Ich schlug mit der Hand durch die Luft. »Immer trifft der Spott mich armen Kerl. Andere sind auch müde.«
    »Ich nicht.«
    »Du bist eben nicht wetterfühlig.«
    Glenda hob die Hand. »Das hat damit nichts zu tun. Es liegt einfach an deinem Alter.«
    »Ja ja, das musste ja kommen.« Ich nahm die Tasse hoch und trank auch den Rest. Es war eine seltsame Szene. Ich hockte da zusammen mit Glenda und Suko, und wir schienen zu dritt darauf zu warten, dass man uns einen Anstoß gab, damit wir etwas tun konnten.
    »Ist die Katze nicht da, tanzen die Mäuse auf dem Tisch«, kommentierte Glenda.
    »Aber wir tanzen nicht«, brummte Suko.
    Ich wollte aufstehen, um mir noch einen Schluck Kaffee zu holen, als das Telefon anschlug.
    Augenblicklich waren wir still, schauten uns an, und es waren nicht eben fröhliche Blicke, mit denen wir uns gegenseitig bedachten. Keiner beeilte sich besonders, den Hörer aufzunehmen, erst als Glenda so tat, als wollte sie es übernehmen, quälte ich mich halb hoch und meldete mich.
    Das heißt, ich wollte es, aber der Anrufer ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.
    »Hat aber lange gedauert, bis mal einer abhebt. Oder habe ich dich aus dem Büroschlaf geweckt?«
    »Nein, Tanner, wie kommst du darauf?«
    »Euch traue ich alles zu.«
    »Vielen Dank. Hast du angerufen, um mir das zu sagen?«
    »Unter anderem.«
    »Und was ist der wirkliche Grund?«
    »Ein Treffen mit dir oder euch.«
    »Okay, zum Lunch oder…«
    »Dienstlich«, knurrte er. »Ich habe nicht zum Spaß angerufen.«
    »Aha. Du hast Probleme.«
    »Das nicht gerade. Aber gewisse Dinge bereiten mir schon Kopfzerbrechen. Es ist auch mehr ein Vorfühlen. Ich möchte, dass wir uns an einem neutralen Platz treffen. Nicht in meinem Büro.«
    »Was schlägst du vor?«
    Er sprach von einem kleinen Bistro, von denen es unzählige in London gab. Ich kannte das kleine Lokal zwar nicht, aber Tanner beschrieb mir den Weg so gut, dass ich es bestimmt nicht verfehlen konnte.
    »Und wann?«
    »Ich bin schon da, John.«
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Darfst du. Es geht um einen Toten, der ungewöhnlich aussah, und ich könnte mir vorstellen, dass es ein Fall für dich ist.«
    »Gut, ich komme.«
    »Und ich ebenfalls!«, rief Suko.
    Mehr mussten wir nicht sagen.
    Wir wussten beide, dass Tanner, der alte Eisenfresser, keiner war, der die Leute unnötig verrückt machte. Wenn er anrief, gab es einen triftigen Grund, das kannten wir von vielen Fällen aus der Vergangenheit.
    Glenda Perkins lächelte uns an,
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