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1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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Dort wechseln ständig die Mieter. So was nennt man sozialer Brennpunkt. Von der Kriminalität will ich gar nicht erst sprechen. Dort zu leben ist kein Vergnügen.«
    »Gehörte er einer Gruppe oder Bande an?«, fragte Suko.
    »Das weiß ich nicht. Ich gehe allerdings davon aus. Wie gesagt, das ist nicht mein Fall, aber bei diesem Foto fühlte ich mich verpflichtet, euch einzuweihen.«
    Ich hatte scharf nachgedacht und fragte jetzt: »Und es war der erste Tote, der auf diese Weise gestorben ist?«
    Tanner lachte und trank danach einen Schluck von seinem Wasser.
    »Das weiß ich nicht. Aber ich habe den gleichen Gedanken verfolgt wie du, John. Einer meiner Mitarbeiter ist dabei, zu recherchieren. Ich denke, dass ich bald seinen Anruf erhalten werde.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    Tanner lehnte sich zurück. Er sah jetzt zufriedener aus, und auf seinen Lippen entstand ein Lächeln, was bei ihm nicht oft zu sehen war. Für die meisten Menschen war er ein rauer bärbeißiger Typ, aber das stimmte nicht wirklich. Innerlich war Tanner eine Seele von Mensch, der auch für seine Leute durchs Feuer ging.
    »Was sagt eigentlich deine bessere Hälfte dazu, dass du deine Stunden hier verbringst?«
    »Die ist mal wieder nicht da. Sie muss Babysitterin bei einer von unserer Nichten spielen. Macht sie ja gern.«
    »Und du hast deine Ruhe.«
    »So ist es, John.«
    Mit der Ruhe war es nicht so weit her, denn Tanners Handy meldete sich. »Das wir er sein!«
    Er hörte zu, was man ihm sagte, und zwischendurch sahen wir ihn nicken.
    »Danke, Jimmy, du hast mir sehr geholfen.« Er beendete das Gespräch und schaute mich an. »Treffer.«
    »Es gab also noch mehr Tote, deren Gesichter verbrannt waren?«
    »Noch zwei weitere.«
    Suko und ich schauten uns an. Mein Partner hob die Schultern und nickte.
    »Das ist ein Hammer. Und das ist niemandem aufgefallen?«
    »Nein.« Das Wort hatte Tanner mehr herausgeknirscht. Es war ihm anzusehen, wie sauer er war. »Das grenzt für mich an Pflichtverletzung. Man hätte es bemerken müssen. Man hätte weiterhin Nachforschungen anstellen müssen. So etwas darf einfach nicht passieren.«
    Ich wollte die Kollegen zwar nicht in Schutz nehmen, gab aber zu bedenken, dass nicht jeder Beamte einen Riecher hatte wie Tanner.
    Aber das war für ihn keine Entschuldigung.
    »Denk auch mal daran«, sagte Suko, »dass zahlreiche Morde gar nicht entdeckt werden. All diejenigen, die unter der Erde liegen, sind nicht nur eines natürlichen Todes gestorben.«
    »Das weiß ich ja«, sagte Tanner. »Es ärgert mich nur, dass die Leute nicht so genau waren.«
    »Dafür haben wir jetzt einen Fall.«
    »Okay, ich habe getan, was ich konnte. Habt ihr eine Entscheidung getroffen?«
    »Auf jeden Fall«, sagte Suko. »Wir werden uns dort umschauen, wo dieser Che Harris gelebt hat.«
    »Gute Idee«, sagte Tanner. »Ich muss allerdings im Hintergrund bleiben. Und wenn ihr auf Kollegen trefft…«
    »Wird dein Name bestimmt nicht fallen«, versprach ich.
    »Danke, das ist ein Wort.« Wir leerten unsere Gläser, und ich spürte schon eine gewisse Spannung in mir hochsteigen.
    Wie konnte das Gesicht eines Menschen so verbrennen, ohne dass auch der Körper in Mitleidenschaft gezogen wurde? Darauf hatte ich leider keine Antwort, aber mit einem normal nachvollziehbaren Tod hatte das nichts mehr zu tun.
    »Bevor du die Frage stellst, Tanner, gebe ich dir schon die Antwort. Ja, wir halten dich auf dem Laufenden.«
    »Das finde ich toll.«
    Wir verließen das kleine Lokal und gingen in verschiedene Richtungen davon.
    »Fahren wir gleich hin?«, fragte Suko.
    »Ich denke schon.« Mir waren zwar keine Straßennamen in dem Gebiet bekannt, wo es den Mann erwischt hatte, aber ich wusste, wohin wir zu fahren hatten.
    Inzwischen hatte sich die Sonne wieder hervorgewagt. Ihre Stahlen trafen und wärmten uns.
    »Was denkst du, John?«
    Ich winkte ab. »Nicht viel, aber ein gutes Gefühl habe ich trotzdem nicht.«
    »Da können wir uns die Hände reichen…«
    ***
    Den Rest der Nacht hatte Terry Moran in seiner kleinen Wohnung verbracht. Die Stunden waren ihm vorgekommen wie ein einziger Alb träum.
    Er wusste nicht mal, ob er richtig geschlafen oder nur dahingedämmert hatte. In seinem Kopf hatte es die schlimmsten Bilder gegeben. Schreckliche Szenen, in denen es um Blut und Folter ging. Die Bilder hatten einfach nicht verschwinden wollen.
    Schlimm…
    Er war erwacht. Die Sonne hatte dafür gesorgt. Ein normales Aufstehen war es nicht. Er fühlte
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