Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1570 - Jackpot für den Teufel

1570 - Jackpot für den Teufel

Titel: 1570 - Jackpot für den Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als wir von unseren Stühlen aufstanden.
    »So ist das im Leben. Erst steht ihr vor einer großen Leere, und dann überschlägt sich wieder alles.«
    »So ist es. Wir können uns über Abwechslung nicht beklagen.« Ich hob die Schultern. »So ist das eben bei Menschen, die gebraucht werden.«
    »Bestellt Tanner einen schönen Gruß.«
    »Machen wir.«
    Beide waren wir froh, aus dem Büro verschwinden zu können. Und wir wussten auch, dass Tanner kein Spinner war. Wenn er anrief und uns um Hilfe bat, dann ging es meistens um einen Fall, bei dem normale Ermittlungsmethoden nicht mehr weiterhalfen…
    ***
    Auch wenn der kleine Raum mit Gästen voll gewesen wäre, Tanner wäre nicht zu übersehen gewesen, denn den grauen Hut des Chiefinspektors, sein Markenzeichen seit vielen Jahren, lag neben ihm auf dem freien Stuhl.
    Tanner hatte sich ein Sandwich bestellt, und er biss mit großem Vergnügen in das Dreieck hinein.
    Als er uns anschaute, war sein Blick wie immer recht böse.
    »Aha, die Herren vom Yard. Hat ja lange gedauert.«
    »Klar.« Suko nickte. »Dafür stehen wir auch im Parkverbot. Sollten sich Krallen an den Rädern befinden, wirst du sie höchstpersönlich abklemmen.«
    »Mach ich doch gern.«
    Wir setzten uns.
    Tanner bewies, wie schnell er essen konnte. Sein Sandwich war plötzlich weg. Dann griff er zur Kaffeetasse und leerte auch sie. Wie wir bestellte er Wasser und war froh, endlich zur Sache kommen zu können.
    »Es geht um einen toten jungen Mann, der auf einem Spielplatz gefunden wurde. Ich selbst habe die Untersuchung nicht geleitet, hörte aber davon und habe mir auch das Bild des Ermordeten schicken lassen. Er sah wirklich nicht gut aus.«
    »Und weiter?«, fragte ich.
    »Ganz einfach. Ich denke, dass es ein Fall für euch sein könnte oder sogar ist.«
    »Hast du das Foto dabei?«, fragte Suko.
    »Sicher.« Er holte es aus der Tasche und schob es über den Tisch, ließ es aber durch seine Hand verdeckt, sodass die junge Bedienung kleinen Blick darauf werfen konnte. Erst als sie wieder gegangen war, um unsere Bestellung auszuführen, nahm er die Hand weg.
    Ich schaute ebenso hin wie Suko. Es war nur das Gesicht des auf dem Rücken liegenden Toten zu sehen, und schon beim ersten Blick musste ich schlucken.
    Normal war da nichts.
    Normal war höchstens, dass es sich bei ihm um eine Leiche handelte, aber das Gesicht zeigte eine Farbe, als wäre es verbrannt. Auf den ersten Blick sah die Haut schwarz aus. Das änderte sich, als wir genauer hinschauten. Da zeigte die Haut einen bläulichen Schimmer, als wäre dieser Mann erstickt oder ertrunken. Aber das war er wohl nicht.
    »Was sagt ihr?«
    »Ungewöhnlich.«
    Suko fragte: »Ist der Mann verbrannt?«
    Tanner lehnte sich zurück. Er lachte bitter. »Ja, man könnte sagen, dass er verbrannt ist.«
    »Aber…«
    Der Chiefinspektor beugte sich vor.
    »Aber nicht völlig«, flüsterte er und nickte. »Ja, er ist nicht völlig verbrannt. Nicht vom Kopf bis zu den Zehen. Nur sein Kopf ist verbrannt. Versteht ihr?«
    Ich nickte. »Das heißt, der übrige Körper zeigt keine Verbrennungen.«
    »Ja.« Tanner schaute uns aus seinen grauen Augen an. »Und jetzt seid ihr an der Reihe. Ist das ein Rätsel oder ist das keines? Das Gesicht wurde verbrannt, und da frage ich mich…«, er tippte mit dem Zeigefinger auf das Foto, »… was mit dem übrigen Körper passiert ist. Warum wurde er kein Opfer der Flammen?«
    »Wenn es mal Flammen waren«, sagte ich.
    »Genau.« Tanner verengte die Augen.
    Er war immer der große Skeptiker, aber er hatte oft genug erlebt, dass es Dinge gab, die nicht so einfach zu erklären waren. Er sprach es nicht aus, sondern redete drum herum, bis ich dem ein Ende setzte.
    »Du meinst das Höllenfeuer!«
    Tanner schwieg.
    »Gib es zu. Ein Feuer oder etwas Ähnliches, das dir ungewöhnlich vorkommt.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Was sagt die Spurenauswertung?«
    »Die Leute sind noch damit beschäftigt. Für sie ist so etwas kaum zu glauben und völlig rätselhaft. Ich habe natürlich nichts von meinem Verdacht gesagt und mir nur meine Gedanken gemacht.« Er schaute uns beide an, und wir wussten, dass wir in die Pflicht genommen waren.
    »Kennst du seinen Namen?«
    »Ja, er nannte sich Che Harris.«
    Ich grinste. »Ungewöhnlich.«
    »Kannst du wohl sagen. Vielleicht hätte er noch ein Fidel hinzufügen können.«
    »Und er wurde auf einem Spielplatz gefunden?«, fragte Suko.
    »Ja. Aber in keiner guten Umgebung. Alte Hochhäuser prägen sie.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher