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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo
Autoren: Jason Dark
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uns trennen sollten, um in den verschiedenen Etagen zu suchen.«
    »Ja, Suko, ich denke auch darüber nach, ob das Haus hier einen Keller hat.«
    »Frag Wladimir.« Im Hintergrund hörten wir ein Geräusch, und zwar dort, wo wir eine geschlossene Bogentür sahen, die von der anderen Seite her aufgestoßen wurde.
    Wladimir Golenkow kam uns entgegen. Der Gang hinter ihm war durch das Tageslicht erleuchtet. Hier hatten wir das elektrische Licht einschalten müssen, da vor den Fenstern Vorhänge hingen.
    Mir fiel schon bei Wladimirs Anblick ein erster Stein vom Herzen.
    Der russische Freund blieb vor uns stehen und atmete irgendwie erlöst auf.
    »Toll, dass ihr es geschafft habt.«
    »Dafür hast du doch gesorgt.«
    »Ich weiß, John, aber man steckt ja nie drin. Da kann plötzlich alles anders laufen.«
    »Und wie geht es Karina?«, erkundigte sich Suko.
    »Sie ist hinten in ihrem Zimmer. Wenn ich sage, dass es ihr gut geht, dann würde ich übertreiben. Für ihre Verhältnisse ist sie schon okay. Allerdings ist sie noch recht schwach.«
    »Kein Wunder.«
    »Und Gogol?«, fragte ich.
    Golenkows Gesicht verschloss sich. »Er muss hier sein.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, das nicht. Aber die Anzeichen sind vorhanden. Das blaue Licht, von dem Karina sprach.«
    Ich zuckte zusammen.
    »Wo ist es gewesen?«
    »Schon in ihrem Zimmer. Ich habe es selbst gesehen. Dann ist es wieder verschwunden.«
    »Verstehe. Dann müssen wir davon ausgehen, dass sich auch Gogol in der Nähe befindet.«
    »Könnte sein.« Er korrigierte sich. »Bestimmt sogar. Obwohl ich ihn noch nicht gesehen habe.«
    »Wie könnte er denn ins Haus kommen?«, wollte Suko wissen. »Uns hat man die Tür aufschließen müssen. Würdest du davon ausgehen, dass er ebenfalls einen Schlüssel hat?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Wladimir. »Aber bei ihm kann man nie wissen.«
    »Kennt er das Haus hier?«
    »Ich gehe davon aus.«
    Suko wunderte sich. »Und dann hast du Karina hierher gebracht? War das nicht riskant?«
    »Ja, das war es. Ich tat es nicht ohne ihr Einverständnis. Hier sind wir unter uns. Hier können wir keine Unschuldigen in Gefahr bringen. Deshalb habe ich dieses Haus gewählt. Es hat auch keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen, die Dinge sind nun mal so, wie sie sind. Wir müssen uns damit abfinden.«
    Das war letztendlich auch unsere Meinung.
    Ich erkundigte mich nach Karina, die Wladimir nicht schutzlos lassen wollte. Er sprach davon, in ihrer Nähe zu bleiben und einen menschlichen Schutzschild zu bilden. Das war für ihn vorrangig.
    »Wir müssen ihn eben auflaufen lassen«, sagte er. »Alles andere können wir vergessen.«
    Ich nickte. »Dann verteilen wir uns. Einer von uns bleibt direkt bei ihr, die beiden anderen in der Nähe. Ich schlage mal den Ort vor der Zimmertür vor.«
    »Dagegen habe ich nichts.« Wladimir lächelte. »Dann soll dieses Monster ruhig kommen. Wir werden…«
    »Bitte, mein Freund«, sagte ich, »sei vorsichtig. Wir dürfen den Killer auf keinen Fall unterschätzen. Dieses blaue Licht ist ein Stück Grausamkeit. Ich kenne das. Wenn er sich mit Luzifer verbündet hat, ist er mehr als stark.«
    »Zu stark für uns?«
    »Ich hoffe nicht.«
    Nach dieser Antwort holte ich mein Kreuz aus der Tasche und ließ es auf der Handfläche liegen.
    »Spürst du eine Reaktion?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Dann ist er nicht da. Ich würde…«
    »Freu dich nicht zu früh. Wer mit der Hölle paktiert, ist mit allen Wassern gewaschen. Jetzt lass uns erst mal zu Karina gehen. Dann sehen wir weiter.«
    Es blieb beim Vorsatz, denn zu unser aller Überraschung meldete sich Wladimirs Handy.
    »Verdammt, wer ist das denn?« Unsicher schaute er uns an.
    »Melde dich.«
    »Aber es kennen nur wenige Leute meine Nummer. Ich kann mir nicht vorstellen…«
    Er sah aus, als wollte er noch einen Rat von mir haben, aber den gab ich ihm nicht, denn er wusste selbst, was zu tun war, und meldete sich mit einem knappen »Ja?«.
    Es war ein Mann, der etwas von ihm wollte, das hörten wir an der Stimme. Und der Anrufer schien nicht eben zu den Freunden des Russen zu gehören, denn bereits Sekunden, nachdem er abgehoben hatte, verschloss sich Wladimirs Gesicht.
    Er sprach natürlich russisch, sodass wir nur Fragmente verstanden, aber einen Namen hörten wir des Öfteren, und den kannten wir inzwischen auch.
    Anatol Ruffo!
    An ihn hatte ich nicht mehr gedacht und konnte mir vorstellen, dass es Suko ähnlich erging, der unseren russischen Freund ebenso
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