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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo
Autoren: Jason Dark
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sagt, leer. Da war uns niemand auf der Spur, und das beruhigte doch.
    Felder wechselten sich mit Waldstücken ab. Es waren auch kleine Gewässer zu sehen, deren Oberflächen schimmerten wie große grüne Pupillen.
    Der Flug neigte sich allmählich dem Ende entgegen, denn unser Pilot ging tiefer. Es sah so aus, als wollte er den Helikopter genau in die grünen Baumkronen hinein setzen, aber das geschah nicht, denn plötzlich öffnete sich in dem Grün eine Lücke, und wir sahen ein Haus.
    Vor ihm war der Platz frei und groß genug, um einen Hubschrauber zu landen.
    Kein hartes Aufsetzen, kein Schütteln oder Rucken, die Landung war perfekt.
    »Sie können raus.«
    »Danke.«
    Suko kletterte zuerst ins Freie, dann war ich an der Reihe. Unser Pilot blieb zurück, und wir liefen die wenigen Schritte bis zur Tür, wo wir vergeblich nach einer Klingel suchten, dafür aber mehrere Kameras entdeckten, die das Haus überwachten.
    Wir wunderten uns, dass der Pilot uns - nachkam. Wenig später wunderten wir uns nicht mehr, denn da hielt er einen Spezialschlüssel in der Hand, mit dem er die Tür öffnete.
    »So, jetzt können Sie hinein.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Suko.
    »Ich warte.« Er grinste wieder jungenhaft. »Jemand muss schließlich auch draußen die Augen offen halten.«
    Das verstanden wir und betraten das Haus…
    ***
    Wladimir Golenkow stieß die Zimmertür mir einer heftigen Bewegung auf. Er war in der Zwischenzeit nervös geworden. Je mehr Zeit verging, umso stärker konnte sich jemand wie Gogol auf einen Angriff vorbereiten. Und wenn er noch einen Mächtigen wie Anatol Ruffo im Hintergrund wusste, dann hatte er die perfekte Rückendeckung.
    Wladimir wusste auch, wie raffiniert seine Feinde sein konnten. Zudem konnte man sie oft genug nicht mit normalen Mitteln stoppen, wenn sie zur anderen Seite gehörten.
    Wer war Gogol?
    Zumindest sah er aus wie ein Mensch. Er hatte nur im Koma gelegen, und das war entscheidend gewesen. Dort hatte ihn eine Macht geprägt, und die konnte durchaus zu dem gehören, was man im Allgemeinen Hölle nannte.
    Er stand auf der Schwelle. Seine Gedanken brachen ab. Er sah auch Karina im Bett.
    So weit war alles normal, dann aber entdeckte auch er den blauen Schein, der aus dem Boden in die Höhe stieg.
    Er war einfach da und durchbrach die Ritzen zwischen den alten Bohlen.
    Es war kein Dampf, sondern ein normales Licht, das sich nicht bewegte und so etwas wie eine Mauer zwischen ihm und dem Bett bildete.
    Karina schlief nicht. Das war zu erkennen. Sie saß da und schaute mit weit geöffneten Augen nach vorn. Sie war nicht nur seine Lebensgefährtin, auch beruflich arbeiteten sie zusammen, und wenn jemand behaupten konnte, dass eine Frau ebenso gut war wie ein Mann, dann traf das bei Karina Grischin zu.
    Nur im Moment war davon nicht viel zu spüren. Sie zeigte sich völlig verändert. Erst die Erlebnisse während ihres komatösen Zustands, dann die Wiederholung hier, denn das kalte blaue Licht musste etwas mit ihrem Koma zu tun haben. Die Vergangenheit kehrte zurück und sorgte bei Karina wieder für das Gefühl der Angst.
    Wladimir sah das blaue Licht zum ersten Mal. Auch für ihn war es ein Feind. Eben die Mauer, die ihn von Karina trennte.
    Es vergingen Sekunden, bis sich der Russe wieder gefangen hatte. Er musste etwas unternehmen, und in diesen Augenblicken war es ihm egal, ob sich das Licht als Hindernis aufgebaut hatte.
    Er lief darauf zu - und er spürte einen Ansturm. Erklären konnte er es nicht. Es war etwas völlig anderes, was ihn da überfallen hatte.
    Er ging weiter, und doch hatte er den Eindruck, auf der Stelle zu stehen.
    Etwas Fremdes hielt ihn gepackt. Es handelte sich um einen bestimmten Widerstand. Er war nicht von irgendwelchen Armen umfasst und zurückgehalten worden, die Macht breitete sich auf dem geistigen Weg aus. Sie wollte ihn verändern und dabei auf ihre Seite ziehen.
    Er gab nicht auf und schaffte es, das Hindernis aus blauem Licht hinter sich zu lassen. Er hatte sich sogar noch nach vorn geworfen und stolperte gegen das Bett.
    Er hörte Karina schnaufen. Ihre starre Haltung entspannte sich. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, und da wusste Wladimir, dass er es geschafft hatte.
    »Das Licht ist weg«, flüsterte sie.
    Er drehte sich um.
    Sie hatte recht. In diesen Raum war wieder die Normalität zurückgekehrt, und Wladimir lächelte Karina an.
    »Vielleicht hat die andere Seite bemerkt, dass es nicht so einfach ist, an uns
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