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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo
Autoren: Jason Dark
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in den Weg gestellt hatte, und darüber ärgerte er sich.
    Die muffige Luft störte ihn nicht. Außerdem hatte er sein Ziel fast erreicht.
    Ein paar Schritte noch, und er war da.
    Die Steiggitter waren in die Wand eingelassen. Auch hier waren sie nicht blank. Er sah den Rost auf dem Eisen und konnte nur hoffen, dass sie ebenso hielten wie beim Einstieg. Einen Deckel würde er oben nicht finden, sondern eine Metallklappe, die in die Höhe gedrückt werden musste.
    Gogol stieg hoch.
    Er übereilte nichts. Seine Pistolen hatte er wieder in die Manteltaschen gesteckt und war bereit, sie blitzschnell wieder hervorzuholen, wenn es nötig war.
    Die Steigeisen hielten, auch wenn sich einige von ihnen durchbogen.
    Das leise Knirschen störte ihn nicht, er zog nur den Kopf dicht vor dem Ziel ein, drehte sich auf der Sprosse leicht nach links, um so die Eisenplatte mit der rechten Schulter hochstemmen zu können.
    Jetzt hoffte er nur, dass kein schwerer Gegenstand auf ihr stand.
    Er gab den nötigen Druck und lächelte vor sich hin, als er über seinem Kopf das leise Knirschen hörte und auch merkte, dass sich die Platte tatsächlich bewegte.
    Langsam glitt sie hoch.
    Er brauchte den Druck nicht mal zu verstärken. Alles klappte wie für ihn vorbereitet.
    Der Keller. Er kannte den alten Geruch noch. Hier waren früher Menschen verhört und gefoltert worden. Das allerdings mehr in der Ära des Diktators Stalin.
    Für Gogol war nur wichtig, dass es den Keller noch gab und er für ihn das Tor zu seinem Opfer war.
    Er kletterte ganz hinaus, richtete sich auf und schaute sich zunächst um.
    Er hätte nichts gesehen, wenn nicht das blaue Licht gewesen wäre, das ihn nicht verlassen hatte.
    Die Hölle war immer bei ihm.
    Sein maskenhaftes Gesicht verzerrte sich noch stärker. Es war ein Ausdruck der Freude, denn jetzt stürmten wieder die Erinnerungen auf ihn ein.
    Und er sah die Treppe!
    Ein leises, meckerndes Lachen drang aus seiner Kehle, als er sich auf die Treppe zu bewegte. Sie war der letzte Weg vor dem großen Sieg, und er würde ihn gehen.
    Nahezu leichtfüßig lief er die Stufen hinauf, bis er die Tür erreichte, die ihn aus dem Kellerführen sollte. Er war jetzt eine in dünnes blaues Licht getauchte Gestalt, und wieder hatte er das Gefühl, unbesiegbar zu sein.
    Auch die alte Klinke war noch da. Sie hatte Rost angesetzt.
    Er spürte die raue Oberfläche, als er sie mit der Hand berührte.
    Er zog die Tür auf. Zuerst nur einen Spalt, da er sich umschauen wollte.
    Er konnte sich freuen, weil er keinen Menschen entdeckte.
    Also vorgehen.
    Genau das ließ er nach einem Schritt bleiben. Noch auf der Schwelle hielt er an.
    Etwas war da, das ihm nicht passte.
    Eine Kraft, die er kannte, die er hasste, denn er hatte sie schon einmal erlebt. Genau sie war es gewesen, die den Kontakt zwischen ihm und der Grischin unterbrochen hatte.
    Ab jetzt war ihm klar, dass nicht alles so glatt ablaufen würde, wie er es sich vorgestellt hatte…
    ***
    »Verstehst du das?«, fragte Suko.
    »Was?«
    »Dass wir hier nichts gefunden haben.«
    Ich hob die Schultern.
    »Man könnte meinen, dass wir bei der falschen Adresse gelandet sind.«
    Suko schüttelte den Kopf.
    »Noch haben wir nicht alles gesehen«, sagte ich. »Das Haus ist ziemlich groß.«
    »Willst du denn nach oben?« Der Inspektor wies auf die Treppe mit dem Eisengeländer.
    »Erst wenn wir hier unten alles durchsucht haben.«
    Wir hielten uns noch in dem geräumigen Eingangsbereich auf. Er war nicht leer. Sessel formierten sich zu einer Sitzgruppe. Es gab Regale, in denen alte Zeitschriften lagen, und wir sahen auch mehrere Türen, die allerdings verschlossen waren.
    »Ich glaube nicht, dass man uns in eine Falle gelockt hat«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Der Bau ist ein einziges Versteck, nicht nur für uns.«
    Er tippte mich an. »Oder hast du schon eine Reaktion deines Kreuzes bemerkt?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Dann könnten wir das Glück haben, dass dieser Gogol noch nicht hier ist.«
    Ob das ein Glück war, wusste ich nicht. Es konnte sein, musste aber nicht.
    Die Stille um uns herum konnte auch etwas anderes bedeuten. Nämlich, dass es schon vorbei war. Dass dieser Gogol gewonnen hatte und Karina ebenso tot war wie Wladimir.
    Licht gab es im Haus. Wir hatten es in dieser Umgebung eingeschaltet.
    Zwar war die Umgebung nicht besonders hell geworden, aber uns reichte es.
    Nichts war zu hören. Keine Stimmen, keine Schritte, und das passte uns nicht.
    »Ich denke, dass wir
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