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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus
Autoren: Jason Dark
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der Menschen hielt sie jung. Sie kamen über sie wie ein Gewitter, um ihre Opfer zu entführen.
    Sie wurden in die Berge gebracht. Hinein in die Felsen zu diesem einsamen Haus, das ihnen als Fluchtburg diente.
    So erzählte man es sich, und diese Erzählungen waren leider keine Legenden. Zu viele Menschen aus der Umgebung waren im Laufe der Zeit verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.
    Es gab dieses Rätsel, das bisher niemand hatte aufklären können oder auch wollen, weil die Angst einfach zu groß war.
    Diese Angst hatte ihr Vater überwunden. Seit dem Tod seiner Frau hatte sich Karl Kendic verändert. Er war nicht mehr der Gleiche geblieben. Er hatte sich vorgenommen, die Monster zu jagen und ihnen zumindest eine Teilniederlage beizubringen.
    Vielleicht hätte Laura ihm dabei geholfen, aber sie hatte ihrem Job nachgehen müssen. Bei Europol hatte sie ihre Aufgabe gefunden, auch wenn sie die meiste Zeit hinter einem Schreibtisch vor dem Computer saß und sich mit Statistiken beschäftigte.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als sie eine Frau gesehen hatte, die von der Vampirbrut entführt worden war. Sie war nur noch eine Hülle gewesen, nicht mehr. Man hatte ihr das Blut bis zum letzten Tropfen ausgesaugt.
    Noch jetzt schauderte sie, wenn sie daran dachte, dass dieser Frau die Kehle aufgerissen worden war. Das hatte mit einem klassischen Vampirbiss nichts mehr zu tun gehabt.
    Das hatte auch sie davon überzeugt, dass diese Monster gejagt und vernichtet werden mussten.
    Die Polizei hatte sich nicht weiter um den Fall gekümmert. Sie war von einem normalen Mörder ausgegangen, der sich in den Bergen versteckt hielt, was nicht besonders schwer war, denn in den Karawanken gab es genügend Verstecke.
    Die Dörfler hatten eine andere Meinung. Sie wussten, was da geschehen war. Das Haus hatte wieder zugeschlagen. So wurde der Unterschlupf in den Felsen genannt.
    Alle duckten sich.
    Auch Karl Kendic hatte sich geduckt. Doch nach dem Tod seiner Frau war damit Schluss gewesen. Da hatte er sich vorgenommen, die mörderische Brut zu stellen.
    Und jetzt war er unterwegs!
    Laura wollte das nicht akzeptieren. Sie war sauer, sie war wütend. Er hätte noch einen Tag warten können, dann wäre Harry Stahl ganz sicher hier gewesen und hätte…
    »Hätte, hätte«, murmelte sie und dachte an den Mann, den sie auf einem Kongress getroffen und mit dem sie sich so gut verstanden hatte. Sie waren ins Gespräch gekommen und hatten fast eine ganze Nacht durchdiskutiert.
    Laura hatte Vertrauen zu dem älteren Kollegen gefasst und ihm über die Vorfälle berichtet. Harry Stahl hatte sie nicht ausgelacht, sondern ihr sehr ernst zugehört. Er hatte sich angeboten, etwas für Laura zu tun, und er hatte über seinen Job erzählt.
    So wusste Laura jetzt, dass Harry Stahl für eine Abteilung arbeitete, die eingesetzt wurde, wenn es Phänomene gab, die man mit den normalen Waffen nicht bekämpfen konnte.
    Er wollte ihr helfen. Und er wollte sogar noch Verstärkung mitbringen, wenn möglich. Einen Freund aus England. Er hieß John Sinclair und wurde von denen, die ihn gut kannten, Geisterjäger genannt.
    Darüber hatte Laura nicht gelacht. Sie war an einem Punkt angelangt, wo sie jede Hilfe annehmen würde.
    Sie hatte auch mit ihrem Vater darüber gesprochen. Doch der hatte ihr nicht mal richtig zugehört und nur abgewunken. Er hatte auch davon gesprochen, keine Fremden zu brauchen, die sich in seine Angelegenheiten einmischten.
    Laura hatte sich trotzdem nicht beirren lassen. Einmal musste dieser grausame Spuk ein Ende haben. Und von allein würde das nicht eintreten. Jemand musste die Flugmonster stoppen. Etwas anderes kam für sie nicht infrage.
    Und jetzt war ihr Vater weg!
    Laura wollte es noch immer nicht wahrhaben. Vor allen Dingen wollte sie ihren Vater nicht allein lassen. Okay, er war gefahren. Er hatte sich in seinen alten Fiat gesetzt, der den größten Teil der Passstraße auch schaffen würde, zumindest bis zu der kleinen Einbuchtung im Gestein, die ihm als Parkplatz dienen konnte. Von dort aus musste er dann zu Fuß weitergehen, wenn er sein Ziel erreichen wollte.
    Es war das Haus. Der alte Bau auf den Felsen, der an ihnen wie ein Vogelnest klebte.
    Zur Nordseite hin gab es keinen Zugang. Da fiel die Wand senkrecht in die Tiefe. Das Haus konnte nur von den Flanken her betreten werden oder von der Südseite. Das war allerdings auch mit einem beschwerlichen Aufstieg verbunden.
    Natürlich hatte dieses Haus seine Geschichte. Sie war allerdings
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