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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus
Autoren: Jason Dark
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Vorfahren vor langen Jahren aus Deutschland eingewandert waren und in Slowenien eine neue Heimat gefunden hatten.
    Eine Familie mit drei erwachsenen Söhnen, die allerdings in Villach arbeiteten und deshalb in der Woche nicht zu Hause waren.
    Aber sie besaßen außer einem Auto, mit dem sie über die Grenze zur Arbeit fuhren, noch einen Motorroller. Und auf den spekulierte Laura. Sie wollte sich ihn ausleihen.
    Das Haus der Hubers lag ein paar Meter talwärts.
    Laura ging die wenigen Schritte über das bucklige Pflaster und blieb für einen Moment vor der Tür stehen. Durch ein Fenster hatte sie gesehen, dass die Hubers vor der Glotze saßen, und sie musste schon zweimal lange klingeln, bis jemand öffnete.
    »Du?«, fragte Richard Huber. Er war ein kräftiger Mann mit schlohweißen Haaren. Er ging auf die Achtzig zu. Er trug eine weite Hose, die von roten Trägern gehalten wurde.
    »Ich wollte nicht stören, Richard, aber es ist wichtig für mich. Ich muss noch mal los. Leider springt mein Wagen nicht an, auch Karl ist nicht da. Könnte ich mir vielleicht euren Roller ausleihen?«
    »Jetzt?«
    »Ja, bitte…«
    Richard Huber runzelte die Stirn. Dann blies er den Atem aus. »Okay, weil du es bist.«
    »Danke.«
    »Warte, ich hole den Schlüssel.«
    »Gut.«
    Laura blieb auf der Schwelle stehen.
    Maria Huber war neugierig geworden und tauchte im Flur auf. »Ach, du bist es.«
    »Ja.«
    »Alles klar?«
    Laura nickte. »Ich wollte mir nur euren Roller ausleihen, weil ich kurz noch mal weg muss. Mein Wagen tut es nicht, und Vater ist nicht zu Hause.«
    »Ja, ja, manchmal kommt eben alles zusammen.«
    Richard Huber kehrte zurück. Er winkte mit dem Schlüssel. »Bitte, du weißt ja, wo er steht.«
    »Danke.«
    Laura Kendic ging dann hinter das Haus, wo der Roller abgedeckt mit einer Plane auf einem freien Flecken stand. Sie hob die Plane an und sorgte erst einmal dafür, dass das Wasser abfließen konnte, das sich in einigen Mulden gesammelt hatte.
    Fahren konnte sie ein solches Gefährt. Nur einen Helm hatte sie nicht, aber darauf konnte sie auf der einsamen Straße in den Bergen gut verzichten.
    Hauptsache sie kam weg.
    Wenig später sprang der Motor an und sie fuhr los.
    ***
    Laura kannte die kurvenreiche Strecke. Ein Fremder wäre sie vorsichtig gefahren, besonders in den nicht eben leicht zu nehmenden Haarnadelkurven, aber Laura wusste genau, wann sie schneiden konnte und wann nicht, und sie war froh, dass der Roller seine Pflicht tat. Er war zwar nicht so schnell wie ihr Alfa, doch schlecht gefahren war noch immer besser als gut gelaufen, besonders bei einer Strecke wie dieser, die stetig bergauf führte.
    Es wurde auch kälter. Der scharfe Fahrtwind wühlte in ihren Haaren und zog an den Ohren. Sie hielt an und hatte das Glück, in der Seitentasche der Jacke eine Strickmütze zu finden, die sie überstreifte. Jetzt waren auch ihre Ohren bedeckt.
    Sie setzte ihre Fahrt fort. Die Straße führte um den Berg herum. Zur linken Hand wuchs die Felswand in die Höhe, rechts gähnte ein Abgrund.
    Leitplanken gab es hier nicht. Hin und wieder war eine Mauer zu sehen, aber auch die sah mehr als brüchig aus und würde zusammenbrechen, wenn jemand kräftig dagegen trat.
    Der Wind legte sich nicht. Manchmal peitschte er in Böen gegen sie, als wollte er sie vom Roller schleudern.
    Wenn sie nach rechts schaute, lag dort die Dunkelheit wie ein gewaltiges Meer. Lichter funkelten an einigen Stellen. Sie glichen vor Anker liegenden Passagierdampfern, die auf ihrer Seereise eine kurze Pause eingelegt hatten.
    Es waren die kleinen Orte vor und jenseits der Grenze, die dieses Funkeln abgaben.
    Und dann hatte sie Pech. Wie aus dem Nichts peitschten die ersten Schneeflocken gegen ihr Gesicht. Es war mehr Eis als Schnee, und sie ärgerte sich darüber, dass es gerade jetzt schneien musste. Wie glitzernde Perlen huschten die Schneekristalle durch den gelben Strahl des Scheinwerfers.
    Laura dachte an ihren Vater. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es ihm Spaß machen würde, die Vampirmonster zu jagen. Die äußeren Bedingungen waren einfach scheußlich, zudem war er nicht mehr der Jüngste!
    Dafür kannte er die Berge wie seine Westentasche. Er hatte sie schon oft durchwandert und die Gipfel erklommen.
    Die Straße wurde glatt. Laura fuhr entsprechend vorsichtig. Noch vorsichtiger rollte sie in die nächste Haarnadelkurve hinein. Sie wollte auf keinen Fall wegrutschen. Zum Glück war der Roller noch neu und hatte entsprechend gute
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