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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus
Autoren: Jason Dark
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im Dunkel der Zeiten verschwunden. Es hielten sich nur einige Gerüchte.
    Man hatte von Frauen gesprochen, die sich in die Einsamkeit zurückgezogen hatten, um nur für sich zu sein. Wovon sie sich ernährt hatten, wusste niemand. Irgendwann mussten sie wohl gestorben sein, aber darüber wusste niemand etwas Genaues.
    Dann waren diese fliegenden Monster aufgetaucht, von denen behauptet wurde, dass es sich um mutierte Frauen handelte. So genau konnte das niemand sagen oder wollte es nicht.
    Es blieb ein Rätsel. Aber ein sehr gefährliches dazu.
    Laura quälte die Sorge um ihren Vater. Sie hatte mit ihm in der kleinen Küche gesessen, in der der alte Holz-und Kohleofen stand und seine wohlige Wärme abgab.
    Es war zu warm. Laura schwitzte. Aber sie wusste auch, dass nicht nur die Wärme daran schuld war. Es lag auch an ihrem inneren Zustand.
    Die Sorge um ihren Vater brachte sie fast um. Dagegen wollte sie etwas tun, sie musste etwas tun, und sie konnte einfach nicht in diesem alten Haus mit seinen leicht schiefen Wänden bleiben. Da kam sie sich vor wie in einem Gefängnis.
    Ihr Vater war mit seinem alten Fiat gefahren. Laura war auch nicht zu Fuß gekommen. Ihr Alfa stand hinter dem Haus, direkt neben dem alten Schuppen.
    Laura hatte lange genug hier gelebt, um die Wege zu kennen, die in die Berge führten und für normale Pkws befahrbar waren. Sie wollte nicht darauf warten, ob ihr Vater irgendwann wieder zurückkehrte oder auch nicht. Sie musste die Dinge selbst in die Hand nehmen. Sie wollte ihm nach.
    Ihr war sofort wohler, als sie den Entschluss gefasst hatte, ihm zu folgen.
    Sie würde bis zu diesem Parkplatz fahren und von dort versuchen, den Weg zu diesem Haus zu finden.
    Der Autoschlüssel steckte in ihrer von innen gefütterten Jacke. Sie streifte sie über und verließ das Haus. Die Tür schloss sie nicht ab, das war hier nicht nötig. Jeder kannte jeden im Ort, und keiner brach bei seinem Nachbarn ein.
    Wer zum ersten Mal nach Blunka kam, der konnte den Eindruck haben, einen von Gott vergessenen Ort zu betreten. Eine Ansammlung von grauen Häusern. Dazwischen die schmalen Gassen und auch Verbindungstreppen.
    Viel Platz war nicht. Es gab keine großen Grundstücke.
    Die Umgebung war steinig und grau. Es gab keine saftigen Wiesen oder Almen. Die lagen woanders in Richtung Norden, der österreichischen Grenze entgegen. Das kleine Dorf im Norden Sloweniens schien von der Zeit und der Menschheit vergessen worden zu sein.
    Aber es gab einen Bus, der zweimal am Tag in Blunka hielt, und es gab seit einiger Zeit noch einen großen Vorteil. Slowenien gehörte zur Europäischen Union. Es war Geld in das Land hineingepumpt worden, und davon profitierten selbst die Menschen in Blunka. Es gab Arbeit, die Industrie blühte. Zwar nicht hier im Ort, aber weiter im Norden, auch jenseits der Grenze. Und wer eben konnte, wanderte dorthin aus, um einen Job zu finden. In die Berge kehrte er dann am Wochenende zurück. Erbrachte das Geld, und so ging es den Menschen in Blunka besser als früher. Sogar ein Lebensmittelladen hatte sich wieder etablieren und auch halten können.
    Darüber freute sich Laura, auch wenn sie nie mehr in diesem Ort hätte wohnen können, aber sie fühlte sich noch mit ihm verbunden, und das war ihr wichtig.
    Es war noch nicht sehr spät. Trotzdem hielt die Dunkelheit das Land in ihrem Griff. Die Temperaturen bewegten sich über dem Gefrierpunkt. Mit Schnee war hier nicht mehr zu rechnen. Doch weiter oben in den Bergen lag der Schnee wie eine dicke Puderschicht, und er bekam auch ständig Nachschub, während es in den tiefen Regionen nur regnete.
    Etwas fiel Laura auf den ersten Blick auf.
    Ihr Alfa stand schief.
    Laura schüttelte den Kopf. Sie konnte sich zunächst keinen Reim darauf machen. Dann schaute sie nach, um nach dem Grund zu sehen, und zischte einen nicht eben damenhaften Fluch durch die Zähne.
    Die Reifen auf der einen Seite waren platt.
    Sie ballte die Hände und spürte den Duck der Fingernägel im Fleisch der Handballen. Wieder durchlief sie eine Hitzewelle, die für einen Schweißfilm sorgte.
    Sie wusste, wer die Luft aus den Reifen gelassen hatte. Es war ihr Vater gewesen, der verhindern wollte, dass sie ihm folgte.
    Was tun?
    Laura Kendic hatte es gelernt, ihre Entschlüsse schnell zu fassen. An Aufgabe dachte sie keinen Augenblick. Das Gegenteil war der Fall. Sie würde sich einen anderen fahrbaren Untersatz besorgen.
    Und da fielen ihr sofort die Hubers ein, die Nachbarn, deren
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