Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stand das Haus!
    Ein recht schlankes Bauwerk, das an der Felswand klebte und in die Höhe ragte. Dunkel und abweisend. So jedenfalls kam ihr das Haus vor.
    Es gab kein einziges Licht. Nichts schimmerte hell an ihm oder in seiner Nähe. Und wäre der klare Himmel nicht gewesen, sie hätte es nicht so deutlich erkennen können.
    Dorthin hatte ihr Vater gewollt.
    Wo steckte er jetzt?
    Sie sah ihn nicht. Es bewegte sich nichts und niemand auf der glatten Felsfläche zwischen ihr und dem Haus. Das Haus schien ihren Vater geschluckt zu haben.
    So weit hergeholt war der Gedanke gar nicht. Und sie konnte auch nicht von einem guten Gefühl sprechen, das in ihr steckte.
    Das Haus war wie ein Bollwerk, das allein durch sein Erscheinungsbild jeden abzuwehren schien, der es betreten wollte.
    Wie weit der Weg dorthin war, ließ sich in der Dunkelheit schlecht abschätzen. Das Gelände dazwischen sah zwar eben aus, aber leider traf es nicht zu. Buckel und Spalten taten sich vor Laura auf. Manche waren mit Schnee gefüllt oder mit einer Eiskruste bedeckt, andere wiederum hatte der Wind leer gefegt.
    Sie würde trotzdem gehen. So leicht ließ sie sich keine Angst einjagen.
    Zudem war sie bewaffnet. Eine Pistole mit Neun-Millimeter-Geschossen hatte sie zwischen Gürtel und Körper an der linken Seite geklemmt.
    Sie ging. Mit jedem Schritt dachte sie an ihren verschwundenen Vater. In der Fantasie malte sie sich schreckliche Szenen aus. Sie sah ihren Vater in die Enge getrieben und von blutgierigen Flugmonstern attackiert.
    Sage, Legende oder grausame Wahrheit?
    Es gab für Laura noch keine Antwort, denn die musste sie sich erst noch holen.
    Sie ging weiter, doch dann musste sie stehen bleiben, weil sie vor sich eine graugrüne Eisfläche sah. Zudem fiel das Gelände leicht ab, sodass sie eine Rutschbahn vor sich hatte, die ungefährlich werden konnte. Sie musste dieses Feld umgehen.
    Rechts oder links?
    Laura entschied sich für die linke Seite. So würde sie auch besser an die Rückseite des alten Hauses gelangen, um dort einen Zugang zu suchen.
    Und sie dachte dabei an ihren Vater, den sie auf jeden Fall finden wollte.
    Sie kam nicht dazu.
    Plötzlich veränderte sich alles. Sie dachte auch nicht mehr an ihren Vater und war nur froh, nach vorn auf das Haus geschaut zu haben, denn aus ihm - so sah es zumindest aus - stieg etwas hervor.
    Ein gewaltiger Vogel mit breiten dunklen Schwingen. Es hätte auch ein Engel sein können, aber der Vergleich war für sie zu abwegig.
    Was da in die Höhe stieg, war etwas Böses, Grauenvolles. Es schien ihr, als wäre das Monstrum von einer dunklen Wolke aus Staub umhüllt, die sich plötzlich auflöste.
    Jetzt sah sie das Wesen besser. Sogar recht klar, obwohl nirgendwo ein Licht strahlte.
    Ein recht schlanker Körper, dessen Farbe sie nicht ausmachen konnte.
    Sie sah einen Kopf, achtete aber nicht auf das Gesicht, denn ihr Blick wurde von den beiden gewaltigen Schwingen angezogen, die allerdings nicht mit denen eines Vogels zu vergleichen waren, sondern aussahen wie die einer Fledermaus. Sie schienen sich aus mehreren an den Rändern gezackten Teilen zusammenzusetzen, und wenn sie sich bewegten, sahen sie aus wie gewaltige Wedel.
    Laura wich zurück. Sie wusste nicht, ob sie bereits von dem Flugmonstrum entdeckt worden war, denn noch traf das Wesen keine Anstalten, sie zu attackieren.
    Es glitt in die Höhe und dabei weit über das Dach des Hauses hinaus. Es zog dort seine Kreise, und Laura sah nicht, ob es den Kopf dabei gesenkt hielt.
    Sie wartete…
    Die Spannung wuchs. Wieder dachte sie an ihren Vater und fragte sich, ob er ebenfalls mit einem solchen Monster konfrontiert worden war und es überlebt hatte.
    Es glitt durch die Nacht. Es zog seine Kreise um das Haus, und Laura wartete darauf, dass ein weiteres Monster erschien, was allerdings nicht der Fall war.
    Natürlich rasten hinter ihrer Stirn die Gedanken. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Ihre rechte Hand lag auf dem Griff der Pistole. Die Waffe selbst steckte noch hinter dem Gürtel. Sie wollte noch abwarten.
    Erst wenn dieses riesige Monstrum sie angreifen wollte, würde sie schießen.
    Es genoss noch seinen Flug. Es schwebte über der Landschaft und über dem Haus und schien irgendwie froh zu sein, der Gefangenschaft entkommen zu…
    Nein, so war es nicht!
    Urplötzlich und in großer Höhe änderte das Wesen seine Flugrichtung.
    Es hatte jetzt ein neues Ziel gefunden, und das war kein anderes als Laura. Zugleich verlor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher