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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz
Autoren: Jason Dark
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stand, in der es kein menschliches Wesen, ja nicht mal einen Strauch oder einen Grashalm gab. Nur Felsen und Sand und eben dieses Relief.
    Ich wusste auch nicht, in welch einem Land der Erde ich mich befand.
    Askin und Kathy hatten von Syrien gesprochen. Okay, aber das hier war nicht das Syrien, wie ich es aus meiner Zeit kannte. So musste ich mich darauf einstellen, dass ich mich in der Vergangenheit befand.
    Aber wie kam ich wieder von hier weg?
    Egal, wohin ich auch schaute, ich entdeckte nichts, was Hoffnung in mir hätte aufkeimen lassen. Ich blieb nach wie vor mutterseelenallein.
    Oder war das Relief ein Ausweg? Wieder einmal blieb ich vor der Felswand stehen, um mir die Szene anzuschauen. Acht Gestalten, die dicht hintereinander standen und auf dem Weg in eine Hölle waren, dessen Tor wie das Maul eines Ungeheuers aussah und offen stand.
    Waren sie überhaupt dort hineingegangen - oder hatten sie im letzten Moment kehrtgemacht?
    In meinem Kopf war ein regelrechtes Durcheinander.
    Welcher Künstler immer dieses Relief geschaffen hatte, woran hatte er sich orientiert? An Geschehnissen aus seiner Zeit oder an Geschichten und Überlieferungen, die noch älter waren?
    Ich empfand es schon als seltsam, dass mir dieser Gedanke gekommen war.
    Aus dem Nichts bestimmt nicht, und ich hatte recht, denn ich erinnerte mich daran, dass ich schon mehrmals in diesem Zusammenhang an Atlantis gedacht hatte. Und diesen Kontinent hatte es gegeben. Da konnte ein gewisser Professor Askin noch so sehr seine Zweifel haben.
    Vielleicht stammte dieses Kunstwerk tatsächlich von diesem alten Kontinent. Gewundert hätte es mich nicht, denn man fand immer wieder Überbleibsel, die den Untergang überstanden hatten.
    Auch wenn es die Wahrheit war oder ihr recht nahe kam, es brachte mich nicht weiter. Ich blieb der einsame Mensch in der Wüste, der keinen Ausweg wusste.
    Und das Kreuz half mir hier nichts. In dieser uralten Zeit war es noch nicht erschaffen gewesen.
    »Manchmal ist es nicht leicht, den richtigen Weg zu finden, John Sinclair…«
    Die Stimme erreichte mich völlig überraschend. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen, wollte mich umdrehen, aber meine Füße bewegten sich nicht von der Stelle.
    Die Stimme, die mich angesprochen hatte, kannte ich. Und sie öffnete mir den Weg zu Atlantis, denn hinter mir war kein Geringerer als Myxin, der kleine Magier aus Atlantis, erschienen…
    ***
    Suko war ein Fachmann, wenn es darum ging, Schreie zu identifizieren.
    In diesem Fall hatte er das auch geschafft, denn die Schreie des Professors deuteten auf eine starke Angst hin, vielleicht sogar auf eine Todesangst.
    Suko verspürte den Wunsch, fliegen zu können, um Max Askin noch schneller zu erreichen. Mit langen Sätzen rannte er über den glatten Steinboden und war froh, dass die Tür nicht völlig zugefallen war.
    Er riss sie auf.
    Er glitt einen Schritt über die Schwelle, blieb stehen, hörte die Schreie, sah aber keinen Menschen, der sie ausgestoßen hatte. Aber er hatte sie gehört, er hatte sie auch erkannt, denn es war die Stimme des Professors gewesen.
    An dem Relief hatte sich nichts verändert. Es bewegte sich nicht, es glühte nicht, aber die Schreie waren da. Bis Suko auf die Idee kam, den Kopf zu heben.
    Er schaute zur Decke und erstarrte.
    Dicht unter ihr und mit dem Kopf nach unten, sodass er zu Boden schauen konnte, schwebte der Professor. Es war ein Bild, das selbst Suko schockte, der nun wirklich einiges gewohnt war. Er konnte sich auch nicht vorstellen, wie der Professor dort hingekommen war.
    Bestimmt nicht aus eigener Kraft!
    Die Lösung des Rätsels sah Suko, als er genauer hinschaute. Da sah er die Schatten, die die Gestalt des Mannes umtanzten. Sie erinnerten ihn an Flattervögel, deren Schwingen auf und nieder zuckten und die Gestalt an der Decke hielten. Es war ein Bild, das ihn faszinierte.
    Und es gab nicht nur diese dunklen Schatten. An gewissen Stellen rissen sie immer wieder auf, sodass etwas anderes zum Vorschein kam, das heller war.
    Wie ein menschliches Puzzle, von dem in unregelmäßigen Abständen immer wieder Teile erschienen.
    Und die gehörten zu einer Frau, von der Suko annehmen musste, dass es Kathy Hamilton war, Max Askins Studentin, die zusammen mit John verschwunden war.
    Sie war der Schatten. Sie war auch noch der Mensch, der eine schreckliche Metamorphose durchgemacht hatte und nun zum Opfer und zum Täter zugleich geworden war…
    ***
    Mein Herz klopfte stark. Ich hatte mich noch
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