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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz
Autoren: Jason Dark
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Deshalb seine Frage: »Wo könnten sie denn sein?«
    Askin sah aus, als wollte er den Kopf schütteln. Dann überlegte er es sich anders und sah sich mit einem Flackerblick um.
    »Nah. Weiter weg. Überall. Aber hier ist sie nicht.« Er schluckte und musste plötzlich lachen.
    »Das sehe ich.« Suko wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Sollte er dem Mann glauben? Askin hatte nur von der Studentin gesprochen. Aber nicht nur sie war verschwunden. Da gab es noch John, der ebenfalls abgetaucht war. Danach fragte er den Archäologen.
    »Sinclair?«, wiederholte Askin. »Ja.«
    Die Antwort des Professors bestand zunächst aus einem Kopfschütteln.
    Dann sagte er mit leiser Stimme: »Ich weiß es nicht. Ich - ich habe nur sie gespürt, nicht ihn.«
    »Wie denn? Hat sie mit Ihnen gesprochen?«
    »Das nicht.«
    »Aber…«
    Der Professor schluckte ein paar Mal. »Ich weiß nur, was ich gespürt habe. Es war ihre Nähe, aber ich habe sie nicht gesehen! Verstehen Sie?« Die Tonlage seiner Stimme hatte sich mit jedem gesprochenen Wort gesteigert.
    Suko nickte.
    Das überzeugte Askin nicht. »Sie glauben mir nicht. Das sehe ich Ihrem Gesicht an.«
    »Man kann sich täuschen.«
    »Ich nicht.«
    »Okay, dann werde ich den Beweis antreten. Ich darf davon ausgehen, dass sich Kathy nicht hier in der Nähe aufhält. Wäre das so, hätten wir sie beide gesehen. Wie stark ist Ihr Gefühl jetzt? Kann das so etwas wie eine Basis für uns sein?«
    »Ja - aber es ist schwächer geworden. Wobei ich nicht damit sagen will, dass sie verschwunden ist.«
    »Ich verstehe schon.« Suko wies auf die Tür. »Kann ich es riskieren und Sie allein lassen?«
    Max Askin zuckte zusammen. »Was haben Sie denn vor? Wollen Sie weglaufen?«
    »Nein. Ich möchte nur diesen Raum verlassen und mich draußen ein wenig umschauen.«
    »Warum?«
    Suko lächelte. Der Mann war wirklich durcheinander.
    »Es ist ganz einfach, Professor. Ich habe Ihre Worte gehört und werde mich entsprechend darauf einstellen. Kathy Hamilton muss sich nicht - in welcher Form auch immer - hier in diesem Raum aufhalten. Es ist möglich, dass ich sie draußen entdecke. Deshalb werde ich mich dort ein wenig umschauen. Sie können auch mitkommen, wenn Sie wollen.«
    Askin dachte einen Moment nach. Dann hatte er sich entschieden und schüttelte den Kopf. »Ich bleibe lieber hier. Ich fühle mich verpflichtet, meinen Fund zu bewachen.«
    »Okay, das sei Ihnen unbenommen. Aber alarmieren Sie mich, wenn hier etwas geschieht.«
    »Ja, darauf können Sie sich verlassen.«
    Gernließ Suko den Wissenschaftler nicht allein. Aber was sollte er machen? Er konnte schließlich nicht einfach hier stehen bleiben und darauf warten, dass etwas passierte. Da war es schon besser, wenn er die Dinge selbst in die Hand nahm.
    Er verließ den Ausstellungsraum schon mit einer gewissen Unruhe.
    Der Professor hatte seine Sinne beisammen, und er hatte sich das alles bestimmt nicht eingebildet. Er war nur in einen Kreislauf hineingeraten, aus dem er sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. So hatte er sich den fremden Gesetzen unterwerfen müssen.
    Die Halle empfing Suko mit der Kühle, die er schon kannte. Der große Raum war alles andere als wohnlich.
    Der Inspektor sah nirgendwo eine Bewegung. Und zur Leere kam die Stille.
    Er blieb an der Treppe stehen und schaute die Stufen hinauf, die weiter oben immer dunkler zu werden schienen. Natürlich dachte er daran, auch den oberen Bereich des Hauses zu durchsuchen. Aber dann wäre er zu weit von Max Askin entfernt gewesen. So ließ er den Gedanken fahren und richtete sich darauf ein, wieder dorthin zu gehen, wo Max Askin auf ihn wartete.
    Und es war gut, dass er sich dazu entschlossen hatte. Noch in der Drehung hörte er die Schreie des Mannes und rannte mit großen Sätzen auf die Tür zu…
    ***
    Ich war allein!
    Verdammt allein sogar. Kathy war weg, was ich noch immer nicht fassen konnte. War sie tot? Lebte sie noch? Oder existierte sie nur auf eine andere Art oder in einer anderen Ebene?
    Ich wusste es nicht. Ich stand in dieser wüstenartigen Umgebung und fasste mir an den Kopf.
    Es gab keine Spur mehr von Kathy, wohin ich auch schaute. Ich blickte sogar zum Himmel, der wie ein graues Meer über mir lag und so gar nicht zu dieser Wüste passte. Da war nichts.
    In den ersten Minuten beschäftigte ich mich zwangsläufig mit dem unerklärlichen Verschwinden der Studentin. Später kam mir in den Sinn, dass ich ja noch anwesend war und in einer Einsamkeit
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