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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra
Autoren: Unbekannt
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kletterte über eine hinweg, folgte einem frisch in den Boden getriebenen Tunnel und gelangte in die Nähe eines Subway-Bahnhofs, wo die Hochgeschwindigkeitszüge hielten. Es gelang ihm, den Eindruck zu erwecken, als würde er in den Zug nach Beijing steigen, verschwand jedoch hinter der vorspringenden Loge des syntrooptischen Bahnsteigkontrolleurs. Als der Zug nach ein paar Minuten anfuhr, befand sich Njels Bohannon bereits auf einer der Schwebetreppen, die auf der anderen Seite des Bahnhofs hinauf an die Oberfläche führten.
    Er schloß sich einer Traube von Touristen an, so daß er nicht auffiel. Aus der Deckung heraus erkannte er, daß es viele Menschen gab, die die Mitteilung des Ordnungsdienstes gehört hatten und nach ihm Ausschau hielten.
    Die Touristengruppe wurde wenig beachtet, und er erreichte ungesehen die Straße und den Tunnel, der hinüber auf die andere Seite führte, wo sein Ziel lag. Keine zwei Minuten später stand er vor der Tür, sagte dem Syntron seinen Namen und ein paar nette Worte und wartete auf Einlaß.
    Peterez war zu Hause und riß die Tür auf. Er zerrte ihn in die Wohnung hinein und stieß ihn ins Wohnzimmer.
    Alle waren sie da, Bohannon kannte sie noch aus der Zeit, als er Terwela zu den Treffen begleitet hatte. „Du Unglücksrabe!" empfingen sie ihn. „Wir haben es bereits gehört!"
    „Ich habe meinen Auftrag erfüllt!" sagte er. „Jetzt könnt ihr etwas für mich tun!"
    Raoul Raulff sprang auf und holte aus. Er schlug ihm die Faust ins Gesicht. „Wir haben mit dir nichts zu schaffen, du Mörder!" schrie er ihn an. „Dein Auftrag lautete, das Projekt zu sabotieren und ein Ergebnis zu verhindern. Nie hat jemand davon gesprochen, daß du die Männer oder Frauen umbringen sollst!"
    „Ich habe ihn nicht getötet!" schrie Bohannon. „Seid ihr verrückt, oder was? Er hat mich überrascht, und ich habe ihm die Beine weggeschossen!"
    „Wir wissen, was vorgefallen ist. Es wurde bereits gesendet. Dein Verhalten wurde genauestens analysiert. Du hast blind geschossen. Es war Zufall, daß du nur seine Beine getroffen hast. Du hättest ihn getötet, wenn du in dem Augenblick eine andere Körperhaltung gehabt hättest."
    Bohannon ließ sich in den einzigen freien Sessel sinken. „Und was jetzt? Wollt ihr mich dem Ordnungsdienst übergeben? Oder wollt ihr mich gleich hinrichten? Nein, nein, ihr verabscheut Gewalt zutiefst."
    „Dein dümmliches Verhalten wäre fast noch verhindert worden, weil es ein paar Menschen gibt, die zwei und zwei zusammenzählen können. Als Gaylord von Enza Mansoor erfuhr, daß zwei Sabotageversuche vorgekommen sind und sie ihm vorhielt, daß noch Schlimmeres passieren kann, hat er deinen Namen genannt.
    Enza kam jedoch zu spät!" Peterez verschränkte die Arme und baute sich breitbeinig vor ihm auf. „Bei aller Sympathie, Bohannon, aber du hast das ganze Unternehmen zunichte gemacht. Kantor fällt aus, aber die Suche geht weiter. Was haben wir davon? Du hast dich von eigennützigen Motiven leiten lassen und unserer Organisation schweren Schaden zugefügt. Terwela hatte recht, als sie immer wieder betonte, daß du psychisch nicht zuverlässig bist."
    Njels Bohannon sprang auf. Die beiden Männer standen sich dicht gegenüber, ihre Nasen berührten sich beinahe. „Und was jetzt?"
    „Du verschwindest hier, und zwar sofort. Was aus dir wird, ist uns egal. Exepuis wird alle unsere Namen nennen, und es ist besser, wenn wir erst einmal untertauchen. Und wir werden weitermachen. Der Kolibri ist unsere letzte Chance. Los, komm!"
    Er zog ihn zur Tür und stieß ihn hinaus. Bohannon warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ihr werdet es eines Tages noch bereuen!" zischte er. Peterez nickte. „Davon bin ich überzeugt. Aber ich kann auch ganz gut mit einer Waffe umgehen. Und jetzt verzieh dich!"
    Die Tür schloß sich, und die Einsamkeit des Treppenhauses mit dem Antigravschacht umfing ihn.
    Er ließ sich unter die Oberfläche bringen, suchte die nächste Transmitterstation auf und ließ sich abstrahlen.
    In seiner Stadtwohnung suchten sie ihn bestimmt schon, doch er hatte am Rand der Stadt ein Haus, das noch den Kode seines verstorbenen Vaters besaß und ihm einigermaßen Schutz bot. Es war nicht anzunehmen, daß der Ordnungsdienst sofort darauf kommen würde, daß er sich dort versteckt hielt.
    Als er aus dem Empfangsgerät trat, war alles ruhig. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, daß es draußen nichts Auffälliges zu sehen gab.
    Ein entschlossener Zug bildete sich
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