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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra
Autoren: Unbekannt
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Kantor verzog keine Miene. Den Widerspruchsgeist, der sich in ihm regte, unterdrückte er. „Du hast wahrscheinlich sogar recht", stimmte er Bohannon zu. „Rhodan und die anderen werden vielleicht keinen Aktivator mehr erhalten. Aus welchen Gründen auch immer!"
    Bohannon packte ihn und schüttelte ihn. „Du Besserwisser, du Hellseher!" schrie er Kantor ins Gesicht. „Du willst auch jetzt das letzte Wort behalten!"
    Er stieß ihn von sich, und Myles hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. „Oktober ‘69", murmelte er. „Sind alle in dieser Gruppe so aggressiv und unbeherrscht wie du?"
    Njels Bohannon lachte. „Ich habe mich lange genug beherrscht. Jetzt ernte ich den Lohn dafür.
    Willst du mich nicht um Nachsicht bitten oder endlich zugeben, daß ich der fähigere Wissenschaftler bin? Nein, das wirst du nie tun. Du bist ein Schwein, Kantor, und Typen wie dich sollte man vom Antlitz der Erde tilgen!"
    Myles sah die Bewegung und warf sich zur Seite. Bewußt gab er den Weg hinaus auf den Korridor frei, doch er unterschätzte Bohannons Haß noch immer. Der Saboteur riß den kleinen Strahler heraus und schoß, ohne zu zielen. Eine heißglühende Woge hüllte Myles Kantor ein. Schmerz durchflutete seinen Körper und ließ ihn stürzen. Er sah noch, wie Bohannon die Waffe wegwarf und aus dem Steuerraum hinausrannte.
    Dann senkte sich Dunkelheit über seinen Geist
     
    10.
     
    Der Alarm klang in dem Augenblick auf, als Kallia Nedrun mit sorgenvollem Gesicht das Zentrallabor verließ.
    Sie hörte Lärm und sah weit hinten in der Nähe des Antigravschachts zwei Menschen miteinander ringen. „Myles!" schrie sie und rannte los. Doch es war nicht Myles. Es war Bohannon, und er kämpfte mit einer Gestalt, dem Saboteur! Njels lachte und machte sich frei, rannte davon und hörte nicht auf die warnenden Rufe der syntronischen Überwachung.
    Kallia erreichte die liegende Gestalt und stellte fest, daß es Enza Mansoor war. Die Frau erhob sich gerade und betastete ihren Körper. „Zu spät!" murmelte sie, ohne auf Kallia zu achten. „Ich komme zu spät. Da rennt er, der Verbrecher. Er wird nicht weit kommen!"
    Erst jetzt schien sie die junge Frau wahrzunehmen. Sie riß sie am Arm mit sich. „Wo ist Myles?" rief sie. „Ich muß es wissen!"
    Eine Explosion weit hinter ihnen und eine zweite Sirene deuteten darauf hin, daß der Attentäter sich den Weg hinaus freigesprengt hatte. Wahrscheinlich hatte er auch Vorsorge getroffen, daß sich die Schutzschirme nicht einschalteten, solange er sich auf dem Gelände aufhielt.
    Kallia lief ganz verdattert neben Myles’ Mutter her. „Aber", murmelte sie, „aber das ist doch Njels, unser Sprecher!"
    „Bohannon ist der Saboteur, Mädchen. Hast du das noch immer nicht begriffen?"
    Sie erreichten die Tür zum Zentrallabor, und Enza streckte die Hand nach dem Wärmekontakt aus. „Nein!" Kallia deutete den Korridor entlang. „Er muß dort hinten sein!"
    Einer plötzlichen Ahnung folgend begann Enza Mansoor zu rennen. Sie hastete auf die Tür zum Steuerraum zu, die noch immer offen stand. Sie warf noch nicht einmal einen rechten Blick hinein. „Medos sofort in den Steuerraum!" brüllte sie. „Beeilung!"
    „Die Roboter sind bereits unterwegs", antwortete der Syntron. „Das Attentat wurde erkannt, Maßnahmen sind eingeleitet!"
    Tatsächlich schwebten bereits die ersten Maschinen heran.
    Hastig trat Enza ein und ließ sich neben ihrem Sohn nieder. Myles sah grauenhaft aus. Seine ohnehin schon blasse Gesichtsfarbe hatte sich in ein helles Weiß verwandelt. Myles war bewußtlos. „O mein Gott!" Kallia brach in Tränen aus, ließ sich neben dem jungen Kantor niedersinken und bettete seinen Kopf in ihre Arme. „Myles! Myles, hörst du mich?" flüsterte sie.
    Enza schüttelte tadelnd den Kopf. „Laß ihn. Er ist bewußtlos. Der Schmerz und der Hitzeschock haben geholfen, daß ihm das Schlimmste erspart bleibt."
    Ihre Augen kamen nicht von dem Anblick los. Die Beine ihres Sohnes waren bis fast zum oberen Ende der Oberschenkel völlig verbrannt. Keine zwei Meter entfernt lag die Waffe, mit der das Unheil angerichtet worden war.
    Und es gab keinen Zweifel, daß Bohannon es getan hatte.
    Inzwischen war man auch im Zentrallabor aufmerksam geworden oder hatte durch eine Syntronmeldung erfahren, was geschehen war. Die Männer und Frauen kamen herüber.
    Die Medoroboter nahmen Myles auf und betteten ihn in ein Antigravfeld, das sie sofort mit einer salzhaltigen Nährlösung fluteten. Myles
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