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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra
Autoren: Unbekannt
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ab, faltete sie zusammen und ließ sie in seiner Jacke verschwinden. „Achtung!" flüsterte er. „Hier Myles. Du darfst jetzt keinen Alarm auslösen, Syntron. Der Täter darf keine Gelegenheit haben, sich in Sicherheit zu bringen!"
    Er legte seine Hand auf den Kontakt, und der Syntron meldete: „Identifiziert, Myles. Nach meinen Informationen gibt es dich zweimal. Ich richte mich nach deinen Anweisungen und löse keinen Alarm aus!"
    „Gut. Öffne die Tür!"
    Die Tür des Steuerraums glitt zur Seite, und er trat ein. Langsam ging er an den Aufbauten entlang in die Mitte, wo das Terminal aufragte.
    Ein Teil der Verkleidung war entfernt, und er sah die Gestalt eines Menschen, die halb in dem Gerät verborgen war. Es handelte sich um einen Mann. „Hallo!" sagte Myles ruhig. Die Gestalt fuhr zurück und in die Höhe. Ein von wirren Haaren halbverdecktes Gesicht starrte ihn an. „Du also!" sagte Kantor. „Ich kann es noch immer nicht ganz glauben!"
     
    *
     
    In einem unbeobachteten Augenblick betrat er den kleinen Imbißraum und ließ sich wütend in einen Sessel sinken. „Hölle noch mal!" fluchte er. Es hatte nicht funktioniert. Mit eigenen Augen hatte er verfolgt, daß überhaupt nichts geschehen war, und das, obwohl die Zeituhr des Geräts so eingestellt war, daß es genau abends um neun mit der Vernichtung des gesamten Syntron-Inhalts hätte beginnen müssen. Ein paar Sekunden höchstens, dann wären nicht nur die abgelegten Daten, sondern auch die speziell für die Arbeit des Teams konfigurierten energetischen Felder zerstört gewesen, unwiderruflich zerstört. Und wie schon einmal hätte NATHAN diese Daten nicht ersetzen können, weil er sie nicht besaß.
    Daß es nicht funktioniert hatte, bedeutete, daß Myles Kantor nicht nur mit einer überragenden Leistung seines Gehirns die Daten ersetzt hatte, er hatte auch den Simulator entdeckt.
    Und damit hatte er nicht gerechnet.
    Er hatte es in seine Überlegungen einbezogen, doch in der Praxis hatte er es weit von sich gewiesen.
    Und jetzt wußte er es endgültig. Kantor war schlauer als er, er kam nicht gegen ihn an. „Du hast es geschafft!" schrien seine Gedanken. „Du bist besser als ich! War es das, was du beweisen wolltest?"
    Haß keimte in ihm auf, unbändiger Haß. Er mußte sich anlehnen, so stark zitterte er. Er bestellte sich ein alkoholisches Getränk, obwohl das während der Arbeitszeit nicht sinnvoll war. Als das perlende Gold seine Kehle hinabrann und seinen Hals abkühlte, beruhigte er sich ein wenig.
    In seinen Gedanken entstand ein Bild. Es zeigte Myles Kantor, der vor einem Monitor saß, ihn fixierte und grinste, weil er ihn erwischt hatte. Dieses Bild erregte den Mann so sehr, daß er dem Tisch einen Tritt versetzte und den Raum fluchtartig verließ. Er wechselte das Stockwerk und betrat den kleinen Raum unter dem Dach, der ihm in manchen Nächten als Unterkunft gedient hatte, weil er zu müde gewesen war, um nach Hause zu gehen. Er griff unter die Matratze, zog den kleinen Strahler hervor und steckte ihn hinten in den Hosenbund.
    Dann wandte er sich entschlossen um und machte sich auf den Rückweg in die Laboretage.
    Myles arbeitete mit den anderen, und niemand achtete darauf, daß einer der Syntrons anzeigte, daß er von einem Gerät am Ende des Korridors aus zusah. Als er abschaltete, hatte er seinen Entschluß gefaßt. Er wollte wissen, womit Myles ihn hereingelegt hatte.
    Seine rechte Hand tastete zur Jacke, wo er die präparierte Folie mit sich trug, die ihm im Ernstfall den Weg freihalten sollte. Er näherte sich dem Steuerraum, legte die Folie auf das Sensorfeld, wurde von dem ohne Optik arbeitenden Syntron identifiziert und eingelassen. Die Maschine ging nun davon aus, daß sich Myles Kantor in dem Raum befand.
    Auch im Raum selbst waren alle Optiksysteme ausgeschaltet. Diese Maßnahme hatte er beim Einbau des Simulators mit Erfolg eingeleitet und wollte auch jetzt nicht auf sie verzichten.
    Mit zittrigen Fingern begann er, die Verkleidung des Steuergeräts des Hauptsyntrons abzulösen und sie so weit beiseite zu schieben, daß er an den Simulator herankam. Er schob den Kopf und den Oberkörper in das Gerät hinein und stutzte. Er sah das winzige, kugelförmige Ding, das sich bei seinem ersten Eindringen nicht an dieser Stelle befunden hatte.
    Wieder stieß der Mann einen Fluch aus und hieb vor Wut mit der Faust gegen das Ding. Es bewegte sich nicht, es strahlte auch keine Wärme aus, doch wenn er die Finger ausstreckte und sie
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