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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra
Autoren: Unbekannt
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versank bis zur Brust darin, dann setzte sich das Feld in Bewegung und verließ den Ort der schlimmen Tat.
    Erneut klangen auf dem Korridor schwere Schritte auf. Ein Mann erschien, den Enza gut kannte.
    Es war Kallio Kuusinen, der Erste Terraner. Er hatte die Meldung sofort erhalten und war umgehend mit einem Transmitter in das Gebäude geeilt. „Wieder einmal zeigt sich, daß man nicht aufmerksam genug sein kann, wenn man Unheil verhindern will", sagte er und stützte Enza, deren Knie plötzlich nachgaben. „Wie beurteilst du den Täter?"
    „Ist das so wichtig?"
    „Ja natürlich. Wir versuchen, Bohannons Weg zu verfolgen. Es ist ihm gelungen, das Gebäude vor der Abriegelung zu verlassen. Er ist irgendwo in den unteren Bereichen der Stadt verschwunden."
    „Er wird seine vermeintlichen Freunde aufsuchen, damit sie ihm helfen", murmelte sie. „Frage Gaylord, er muß sich noch in Kwai befinden. Er soll euch die Namen der anderen nennen!"
    „Wird gemacht!"
    Er sprach hastig in sein Armband, dann nahm er ihren Arm und führte sie hinaus. Zu dritt folgten sie den Robotern hinauf in die Krankenstation. Dort wartete bereits der Großtransmitter, der sie in das Klinikum von Terrania-Ost brachte.
    Kallia versuchte tapfer, ihre Gefühle zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. Bei Enza konnte man dagegen den Eindruck gewinnen, daß sie der Vorgang kaum berührte. Doch das stimmte nicht. Sie litt mehr als die junge Frau. Ein Bild entstand vor ihrem geistigen Auge, es zeigte den toten Notkus auf seinem von Blumen geschmückten Bett. Das Experiment mit der Metalyse hatte ihr den geliebten Mann geraubt.
    Und jetzt war auf Myles ein Attentat verübt worden.
    Sie durchquerten den Transmitter und wurden von einer Frau in einem weißen Kittel in einen Wohnraum geführt, wo sie Platz nahmen. Ein Gesicht tauchte vor ihr auf, es gehörte Julian Tifflor. „Enza", murmelte er. „Das ist furchtbar. Das ist ganz schlimm. Wieso konnte es nicht verhindert werden?"
    „Weil ein argloser Kerl die Gefahr nicht sah und seinen Mund hielt. Weil eine ganze Gruppe wußte, daß Bohannon in Streßsituationen unberechenbar wird, und dennoch die Augen und den Mund verschloß. Um einer fixen Idee willen, Tiff. Und auch diesmal geschieht es bei der Suche nach ES!"
    Er nickte wortlos. Nur zu gut wußte er, was sie damit sagen wollte.
    Die Suche nach ES brachte ihr und ihrer Familie kein Glück, nur Unheil. „Möchtet ihr etwas zu trinken?" erkundigte der Erste Terraner sich. Die beiden Frauen schüttelten tapfer die Köpfe. „Laßt uns allein", bat Enza. „Wir warten hier auf das Bulletin der Ärzte!"
    Die beiden Männer und die Krankenschwester zogen sich zurück, und die Tür glitt lautlos zu.
    Enza legte den Arm um die junge Frau und sah sie verwundert an. „Ich wußte nicht, daß du ihn liebst", flüsterte sie. „Er hat mir nichts davon erzählt."
    Kallia begann erneut hemmungslos zu schluchzen. „Er weiß es nicht oder hat es einfach nicht bemerkt", antwortete sie.
     
    *
     
    Verwunderte Blicke folgten ihm, als er über zwei Gleitbänder hinwegsprang, sich vom schnellsten weitertragen ließ und hundert Meter weiter schon wieder absprang und die Richtung wechselte. Er verschwand in einem Seitengang, in dem es keine Bänder gab. Gleichzeitig klang in dem Wegesystem unter der Oberfläche Terranias der Gong für eine wichtige Meldung auf. Eine Stimme berichtete von dem Attentat und lieferte eine Beschreibung des Täters. Sie war so genau, daß jeder, der ihm in den paar Minuten begegnet war, ihn erkennen mußte.
    Hastig streifte er die graublaue Jacke ab, wendete sie mit dem roten Futter nach außen und hängte sie sich über die Schulter. Die dunkelblaue Hose und das weiße Hemd veränderten die Beschreibung, und als er mit der Hand zum Kopf fuhr und sich die blonden Haare in die Stirn zog, da war auch sein Gesicht nicht mehr in der Weise zu erkennen, daß man ihn sofort identifizieren konnte.
    Doch Bohannon machte die Rechnung ohne den Wirt, und der hieß Ordnungsdienst. An der nächsten Abzweigung geriet er für einen kurzen Augenblick in den Bereich einer Beobachtungskamera, und das genügte.
    Die Stimme klang wieder auf und teilte den Passanten die Veränderung in seinem Aussehen mit.
    Bohannon begann zu rennen. Er warf die Jacke weg und hielt nach dem Eingang zu einem Versorgungsschacht Ausschau. Er fand keinen, aber der Zufall half ihm. Am nächsten Antigravkomplex wurde gebaut. Trennwände waren aufgestellt worden, und er
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