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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken
Autoren: Unbekannt
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zu gehen, um weniger Energie zu verbrauchen, doch die dafür nötige Geduld brachten sie nicht auf.
    Phoran begann zu schreien, als sie nur noch etwa hundert Meter von dem Objekt entfernt waren. „Da ist noch mehr", brüllte er. „Andere Teile. Ich kann sie deutlich sehen."
    „Ich auch", rief Gench Oxnan. Sie rang keuchend nach Luft. „Vier, fünf ... nein, sieben Teile!"
    „Viel, viel mehr!" Phoran lachte triumphierend. „Wir haben es gefunden. Sieh doch. Dort in der Senke liegen noch mehr Teile. Es sind die Göttergaben. Es gibt sie wirklich!"
    „Es müssen über zwanzig Stück sein", vermutete die Leiterin der Expedition. Über Funk teilte sie den anderen Epsalpyronern mit, daß ihre Suche von Erfolg gekrönt war, und sie befahl ihnen, augenblicklich zu ihnen zu kommen. Sie reagierten sofort. Gench Oxnan hörte ihre begeisterten Schreie aus dem Lautsprecher kommen.
    Keiner von ihnen hatte mit einem so schnellen Erfolg gerechnet. Sie waren davon ausgegangen, daß sie wenigstens einige Tage benötigen würden, um etwas zu finden.
    Bei einem der Teile blieb sie stehen. Es war ein etwa einen Meter langer Zylinder, der einen Durchmesser von annähernd vierzig Zentimetern hatte, an den Enden unregelmäßig geformt war und auch an den Flanken Einund Ausbuchtungen hatte. Er schien aus massiver Metallplastik zu bestehen. „Was ist das?" fragte Phoran, der bei einem anderen Teil stehengeblieben war. Ratlos zog er die Schultern hoch. „Wenn dies wirklich Göttergaben sind, was haben sie dann zu bedeuten?"
    „Wir werden alles untersuchen", versprach Gench Oxnan. Sie war nicht weniger erregt als die anderen. Sie hatte die Information über die „Göttergaben" von einem alten Epsaler, der sich zur Zeit des Vulkanausbruchs in dieser Gegend aufgehalten hatte und durch herabstürzende Schlackebrocken schwer verletzt worden war.
    Unmittelbar vor seinem Tode hatte er behauptet, die „Göttergaben" gesehen zu haben. Sie hatte ihm geglaubt, weil sie davon überzeugt war, daß ein Sterbender nicht log. Jetzt wußte sie, daß er die Wahrheit gesagt hatte. Es gab diese „Göttergaben". Offen war lediglich, ob sie tatsächlich von Hallushcran und seinem Clan der 379 Götter stammten.
    Keuchend kamen die anderen Mitglieder der Expedition heran. Sie stürzten sich förmlich auf die metallisch blitzenden Teile, die auf der Asche und zwischen den Schlackebrocken lagen, um jedes einzelne von ihnen von allen Seiten zu betrachten und sorgfältig zu untersuchen.
    Gench Oxnan ließ sie gewähren. Sie setzte sich auf einen meterhohen Schlackebrocken und sah ihnen zu.
    Dabei versuchte sie, ihrer Erregung Herr zu werden. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag allmählich beruhigte.
    Sie trank ihre Wasserflasche leer. „Es sind 43 Teile", meldete Arg Kregkorr, der Physiker. Er hatte sich mit einem Desintegrator eine Wunde auf der rechten Wange zugefügt, um eine unübersehbare Narbe zu erzeugen. Sie war das einzige Merkmal, durch das er sich deutlich von den anderen unterschied. „Auffallend ist, daß sie auf der Asche liegen", stellte Agal Phroll fest. Die Chemikerin war die Jüngste der Wissenschaftler. „Sie haben sich nicht wie die Schlackebrocken durch die Wucht des Aufpralls eingegraben, sondern scheinen ganz langsam und sanft heruntergekommen zu sein. Es sieht fast so aus, als habe sie jemand erst dann hingelegt, als der Ascheregen vorbei war. Es liegt noch nicht einmal Staub auf ihnen."
    „Mir fällt noch etwas anderes auf", erklärte Om Teutrek. Die Historikerin hielt zwei Teile in den Händen, die bizarr geformt waren und einen Durchmesser von etwa einem halben Meter hatten. Sie schienen jedoch nicht besonders schwer zu sein, denn sie hatte keine Mühe, sie zu tragen. „Seht euch das an!"
    Sie führte die beiden Teile gegeneinander, und sie fügten sich zu einem Stück zusammen. Sie paßten so perfekt zueinander, daß kaum eine Naht zu erkennen war. „Unglaublich", rief Taman Tha. Sie klatschte vor Begeisterung in die Hände. „Ob alle Teile zusammengehören?" fragte Agal Phroll, die Chemikerin. „Das können wir schnell feststellen!" Genness Phoran eilte voller Eifer zu einem kleineren Teil hin und hob es auf. Er richtete sich jedoch nicht ganz auf, sondern verharrte in einer gebückten Stellung. Sein Gesicht wurde fahl, und die Augen weiteten sich. Er blickte in die Wüste hinaus. Kein Laut kam über seine Lippen. „Was ist los? Was hast du?" fragte Om Teutrek.
    Gench Oxnan drehte sich um und blickte in die gleiche
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