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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken
Autoren: Unbekannt
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sich sehen zu lassen. Er trat durch die Tür in die Halle. Mit zwei schnellen Schritten war er bei der Epsalpyronerin und setzte ihr die Kombiwaffe an den Nacken. „Ganz ruhig", forderte er. „Keine Bewegung. Du glaubst doch nicht, daß ich dir den Wünsche-Erfüllungs-Recycler überlasse?"
    Sie war so erschrocken, daß sie wie erstarrt stand. Ihr Atem ging schnell und keuchend.
    Der Gittermeister und die anderen Männer ihrer Wache hoben betont langsam die Hände. Sie wagten es nicht, etwas gegen den Epsaler zu unternehmen. „Das wirst du mir büßen, Yascar Jellino", brachte Decapitans mühsam hervor. „Du hast keine Wachen aufgestellt. Das kostet dich den Kopf."
    Pirrts huschte durch die Halle. Blitzschnell kletterte er an dem Gittermeister hoch, legte die Hände trichterförmig an den Mund und schrie ihm etwas in Ohr. Und Jellino begriff. Er handelte. „Ich wünsche dich zur Hölle, Decapitans", schrie er, bevor sie sich weiter äußern und einen zweiten Wunsch aussprechen konnte. „Kein Problem", erklärte WER. Morken Kattush sprang erschrocken zur Seite. Er ahnte, was kommen würde. Tatsächlich blitzte es in dem bizarren Gebilde auf, das die Palpyroner errichtet hatten. Ein Energiestrahl zuckte zu der Feudalherrin hinüber und tötete sie.
    Wieder rief Pirrts dem Gittermeister etwas zu und sprang dann von seiner Schulter. Yascar Jellino wandte sich an die anderen Palpyroner. „Weg hier", befahl er. „So schnell wie möglich. Raus, wenn euch euer Leben lieb ist."
    Sie zögerten keine Sekunde, sondern flüchteten aus der Halle. Morken Kattush stieß einen Schrei aus und erschreckte sie damit dermaßen, daß sie noch schneller liefen und sich nicht ein einziges Mal umblickten.
    Pirrts kletterte zu ihm auf die Schulter. „Klasse, was?" rief er ihm mit piepsiger Stimme ins Ohr. „Klasse", bestätigte der Epsaler. „Ich wünschte nur, du hättest eine lautere Stimme. Ich hätte gern gehört, was du ihm zugerufen hast."
    „Kein Problem", antwortete der Wünsche-Erfüllungs-Recycler. „Wird gleich erledigt."
    „Nein!" Morken Kattush riß erschrocken die Arme hoch. „So habe ich es nicht gemeint. Ich wollte keinen Wunsch äußern."
    „Zu spät", donnerte es neben ihm mit einer Stimmgewalt, die Wände und Decke der Halle erbeben ließ. „Warst du das?" fragte der Kontorist den Olltrocc betroffen, während sich der WER wieder in seine Bestandteile auflöste. „Nicht schlecht, was?" fragte Pirrts. Er sprang auf eines der Elemente und blickte Morken Kattush triumphierend an. Seine Stimme war so laut und mächtig, daß der Epsaler stöhnend in die Knie ging und sich die Ohren mit beiden Händen zuhielt. „Sei ausnahmsweise einmal nett zu mir und halte für eine Weile den Mund", bat Morken Kattush. „Ich habe zu tun, und ich muß mich konzentrieren. Also?"
    „Ich werde so leise sein, wie ein Tempelmäuschen", versprach der Olltrocc.
    Morken Kattush drückte sich die Fingerspitzen gegen die Wangen. Er hatte das Gefühl, daß ihm die Zähne unter der Wucht der von dem Olltrocc verursachten Schallschwingen herausgehämmert wurden.
    Doch dann bemerkte er erleichtert, daß Pirrts sich die Hände auf den Mund legte und ihm zunickte. Er hatte sich entschlossen, für eine Weile zu schweigen.
    Der Chef des Hanse-Kontors machte sich an die Arbeit. Er hatte sich gedanklich sorgfältig darauf vorbereitet, und sie ging ihm schnell von der Hand. Innerhalb von zwei Stunden hatte er die Elemente des WER wieder zu einem Ganzen zusammengefügt. „Ich weiß, daß du der Wünsche-Erfüllungs-Recycler bist", sagte er. „Du brauchst mir auch nicht zu erzählen, daß ich dich richtig zusammensetzen muß. Das weiß ich alles. Jetzt geht es mir um die richtigen Wünsche."
    „Ich höre", antwortete WER.
    Befriedigt stellte der Epsaler fest, daß das Gebilde sich erneut verformt hatte, nunmehr aber in Richtung einer Säule. Er hoffte, die negative Entwicklung aufgehalten zu haben und nun auf dem richtigen Wege zu sein. „Für mich gibt es nur eine Lösung", erklärte er. „Deshalb möchte ich, daß du mir sagst, wer dich konstruiert hat, und welchen Wunsch du am liebsten erfüllen würdest! Beantworte mir diese Frage: Wer hat WER gebaut?"
    Es summte, surrte und klickte in dem Gebilde, das sich zudem an einigen Teilen rötlich verfärbte. „Diese Fragen kann ich dir nicht beantworten", erklärte WER schließlich. „Es macht es mir unmöglich."
    „Wer macht es WER unmöglich?" faßte der Epsaler nach. „Wen meinst du mit
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