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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken
Autoren: Unbekannt
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doch die Paralyse war stärker als sie. Wütend zeigte sie auf die 43 in der Halle lagernden Elemente und befahl ihren Männern, sie zu einem Ganzen zusammenzusetzen.
    Was der mittlerweile hingerichtete Gonoz Krejt über die „Göttergaben" berichtet hatte, war ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Sie wollte die geheimnisvollen Elemente aus der Wüste haben, um sich mit ihrer Hilfe die absolute Macht zu sichern.
    Jetzt war sie ihrem Ziel zum Greifen nahe, doch ein Roboter hatte sie paralysiert. Sie kannte eine derartige Waffe nicht und glaubte, daß die Lähmung für den Rest ihres Lebens anhalten würde. Sie befand sich in heller Panik und überlegte verzweifelt, was sie tun konnte, um nicht Opfer eventueller Rachegelüste ihrer Wachen zu werden. Sie machte sich keine Illusionen über die Palpyroner. Sie hatte diese Männer mit Gewalt und Terror zum Gehorsam gezwungen, und sie war sich darüber klar, daß sie zurückschlagen würden, sobald sie eine Schwäche zeigte. Die einzige Beruhigung für sie war die Waffe in ihrer Hand. Mit ihr konnte sie auch in ihrem augenblicklichen Zustand alle Angriffe abwehren. „Beeilt euch", schrie sie, während sie die Männer bei ihrer Arbeit beobachtete. „Glaubt ihr vielleicht, Morken Kattush läßt uns ewig Zeit?"
    Ihr Vorwurf war nicht gerechtfertigt. Die Palpyroner taten, was in ihren Kräften stand.
     
    *
     
    Enttäuscht blickte Morken Kattush auf die Nachricht, die Homer G. Adams ihm hatte zukommen lassen.
    Sein Vorgesetzter teilte ihm durch irgendeinen unbedeutenden Mitarbeiter mit, daß er sich zur Zeit nicht um den „Wünsche-Erfüllungs-Recycler" kümmern könne, und daß er auch nicht in der Lage sei, ihm einen hochgestellten Fachmann zu schicken. „Eine glatte Abfuhr", fiepste Pirrts mit so schriller Stimme, daß der Epsaler sich unwillkürlich die Ohren zuhielt. „Adams nimmt dich nicht für voll, Kumpel."
    Der Chef des Hanse-Kontors bereitete sich ein umfangreiches Frühstück zu. Er hatte das Gefühl, seit Tagen nichts mehr gegessen zu haben. Während er es zu sich nahm, dachte er über die nun notwendigen weiteren Schritte nach.
    Er mußte die Elemente zusammensetzen, um mit dem WER Verbindung aufnehmen zu können.
    Dabei wollte er eine Syntronik zu Hilfe nehmen, um eine rückläufige Entwicklung einleiten zu können. Bisher waren die Elemente offenbar immer wieder falsch aneinandergefügt worden. In der Folge hatten sie sich in zunehmendem Maße verformt und von der Idealform, der Säule über der kreisrunden Bodenplatte, entfernt. Der Syntro sollte ihm helfen, zu dieser Idealform zurückzufinden.
    War das erreicht, galt es, die richtigen Wünsche zu äußern!
    Dieser Gedanke hatte Morken Kattush bis in den Schlaf verfolgt.
    Was waren die richtigen Wünsche? Er wußte es nicht.
    Als er gefrühstückt hatte, wartete er, bis Pirrts auf seiner Schulter Platz genommen hatte, und verließ danach seine Wohnung, um zu der Halle am Raumhafen zu gehen. Er überlegte, woher der WER gekommen sein mochte, und wer ihn gebaut haben konnte. Irgend jemand mußte ihn konstruiert haben, um damit ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen. Aber welches?
    Morken Kattush hatte das Gefühl, die Fäden zu einer wichtigen Spur in den Händen zu halten, ohne sie zu einem aussagekräftigen Ganzen zusammenknöpfen zu können.
    Pirrts zupfte ihm am Ohr. „He, du bist so schweigsam heute", schrie er mit so schriller Stimme, daß sich die Töne überschlugen. „Hast du schlecht geschlafen?"
    Kattush strich ihm gedankenverloren über den Rücken, und plötzlich glaubte er, den einzig gangbaren Weg gefunden zu haben, auf dem sich das Rätsel um den WER lösen ließ. „Ich muß ihn fragen, was der richtige Wunsch ist", sagte er laut. Er lachte. „Verstehst du, Kleiner, diese Lösung bietet sich an. Sie ist so logisch, daß ich schon längst darauf hätte kommen müssen."
    Er bog um die Ecke eines Hauses. Von hier aus konnte er die Lagerhalle sehen. Ihm fiel sofort auf, daß die kleine Tür an der Seite des Gebäudes offen und der Türrahmen verbogen war. Jemand war gewaltsam eingedrungen.
    Morken Kattush stieß einen Fluch aus und rannte los, besann sich aber schon nach wenigen Schritten und suchte hinter dem Wrack eines alten Lastengleiters Deckung. Vorsichtig spähte er zur Halle hinüber. „Es hat wenig Sinn, blind in eine Falle zu laufen", bemerkte er. „Die knallen mich ab, wenn ich nicht aufpasse."
    „Du billigst ihnen mehr Intelligenz zu, als sie haben", kritisierte Pirrts. „Es
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