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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie
Autoren: Jason Dark
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Knochen der alten Leichen!«
    Ihr Herz schlug rasend. Sie hatte den Eindruck, als wäre ihre Brust von einer zähen Masse umgeben, gegen die das Herz anzukämpfen hatte.
    War sie allein?
    Steffi fand keine Antwort. Zwar schaute sie durch die offene Tür, aber sie überblickte nur einen kleinen Bereich des Friedhofs, und von John Sinclair sah sie keine Spur.
    Ihre Gedanken wanderten weiter. John verbannte sie aus ihren Überlegungen.
    Dieser Friedhof hatte sich nicht grundlos verändert. Jemand war dafür verantwortlich. Es war dieses höllische Phantom, das sie jagten und hier noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Aber es war da. Es hatte seine Zeichen gesetzt, um die Menschen erkennen zu lassen, wie gering ihre Chancen waren.
    Die kleine Kapelle war bis auf sie leer. Aus ihr drohte ihr keinerlei Gefahr.
    Wenn sich jemand auf ihre Fährte gesetzt hatte, dann war das außerhalb der Mauern geschehen, und um das bestätigt zu bekommen, musste sie nach draußen.
    Stefanie Kirchner fürchtete sich davor. Sie dachte daran, dass sie in ein offenes Messer rennen könnte, wenn sie die Kapelle verließ. Und so schlich sie erst einmal zur Tür, um einen besseren Blick nach draußen zu haben.
    Leer!
    Steffi wollte es nicht glauben. Sie sah keinen John Sinclair, auf den sie gehofft hatte. Jetzt überfiel sie die Angst, dass der Mann aus London von der Erde verschluckt worden sein könnte.
    Und der Dämon?
    Auch er war nicht zu sehen. Wahrscheinlich lauerte er im Hintergrund.
    Stefanie Kirchner wusste nicht, was sie unternehmen sollte. Sie fühlte sich so allein. Sie dachte an Flucht. Ihr Polo stand nicht weit entfernt, doch um ihn zu erreichen, hätte sie über den Friedhof laufen müssen, und das gefiel ihr nicht. Sie wusste nicht, was dort noch alles lauerte.
    So blieb sie erst mal stehen. Sicher fühlte sich die Frau nicht, aber was dann geschah, warf ihr Pläne völlig über den Haufen.
    Nicht weit von ihr entfernt geriet die Erde in Bewegung. Für einen Moment konnte sie in eine Mulde schauen, aus der sich zwei Hände schoben, denen ein Kopf folgte.
    Nein, das war keine Leiche, die noch irgendwie lebte und somit alle Naturgesetze auf den Kopf stellte. Dort kroch ein Mann hervor, und es war der, auf den sie hoffte.
    John Sinclair war die Flucht ebenso gelungen wie ihr. Er war in diesem weichen Boden eingesackt und kämpfte sich jetzt wieder hoch.
    Steffi sah den Dreck auf seinem Gesicht. Sinclair wirkte wie beschmiert.
    Er richtete den Blick nach vorn, aber die Frau in der offenen Tür sah er nicht. Bäuchlings schob er sich vor. Dann erreichte er eine Stelle, an der er sich aufrichten wollte.
    Steffi, die ihn weiterhin beobachtete, entdeckte keine Verletzungen an seinem Körper, und das gab ihr wieder Mut.
    Sinclair richtete sich auf.
    Steffi stand schon auf dem Sprung, um die Kapelle zu verlassen, als alles anders kam.
    Sie hörte das Brausen in der Luft. Es war für sie ein fremdes und zugleich bekanntes Geräusch, vor dem sie sich fürchtete. Sie zog sich etwas tiefer in die Kapelle zurück, ohne jedoch ihren Blick von der Tür zu nehmen.
    Dann sah sie es und erstickte beinahe an ihrem Schreck.
    Der Dämon war da.
    Wie ein dunkles Gespenst tauchte er auf, und das in Sinclairs Rücken.
    Der hatte etwas gehört. Er warf sich herum und schaffte nur eine halbe Drehung.
    Ein Schlag erwischte seinen Kopf!
    Stefanie Kirchner sah alles überdeutlich. Für einen Moment hielt sich der Körper des Engländers noch in der aufrechten Sitzhaltung. Dann kippte er zur Seite, drehte sich dabei und blieb auf dem Rücken liegen, wobei das silberne Kreuz auf seiner Brust blass schimmerte.
    Die nächsten Sekunden durchlebte die Frau wie in Trance. Sie rechnete damit, dass Sinclair getötet wurde. Etwas anderes konnte dieser verdammte Dämon nicht vorhaben, und sie wollte sich tiefer in den Schutz der Kapelle zurückziehen, was sie jedoch nicht schaffte. Wie angeklebt blieb sie auf der Stelle und schaute zu, was geschah.
    Die dunkle Gestalt mit den gewaltigen Schwingen überflog den reglosen Körper mehrmals, aber sie traf keinerlei Anstalten, ihm etwas anzutun.
    Den Blick hielt sie starr nach unten gerichtet. Aus dem offenen Mund in dem bleichen Gesicht zischten wütende Schreie, als sollten sie dafür sorgen, dass der Mann geweckt wurde.
    Es passierte nicht, und als der Dämon in die Höhe stieg, da rechnete Stefanie damit, dass er sich jetzt um sie kümmern würde.
    Aber er flog davon. Schnell war er den Blicken der Frau entschwunden.
    Sie
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