Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
normalerweise im Dunkeln, doch genau das traf jetzt nicht zu.
    Der auf dem Rücken liegende Bernie Parker konnte sie plötzlich sehen.
    Nicht überaus klar und deutlich, aber sie zeigten schon an, dass sie vorhanden waren, Ein silbriger Schimmer rieselte über sie hinweg. Die Gesichter tauchten auf, waren aber nie sehr deutlich zu erkennen. Fratzen erschienen und zerliefen wieder. Nichts war genau zu sehen, aber es war vorhanden, und der Junge blieb weiterhin auf dem Rücken liegen und verharrte in seiner starren Haltung.
    Er sagte kein Wort. Er wusste auch nicht, was er hätte sagen können. Er konnte nur die Bilder sehen. Um sie zu erkennen, musste er seine Augen bewegen, denn sie verteilten sich an allen Wänden seines Zimmerns, und er gab zu, dass er keine Erklärung für dieses ungewöhnliche Phänomen fand.
    Trotz allem fürchtete er sich nicht. In seinem Innern breitete sich eine schon ungewöhnliche Ruhe aus. Er fühlte sich sicher und geborgen.
    Er konnte sogar lächeln und glaubte daran, dass er von diesen Gestalten den nötigen Schutz erhielt. Sie alle standen auf seiner Seite. Es gab keine Feinde mehr, und das alles hatte er einer anderen Macht zu verdanken.
    Ein schweres Stöhnen drang über seine Lippen. Er dachte an die andere Macht. Er hatte sie nie gesehen, doch er wusste verdammt gut, dass es sie gab. Bernie hatte sie gespürt. Sie lag stets im Hintergrund verborgen.
    Sie war da, sie wartete nur darauf, erweckt zu werden. Die Macht der Bilder und die seines Spiels.
    Bernie wusste, dass es krude Gedanken waren, die ihn beschäftigten. Er wurde sie nicht los, und er wusste auch, dass sie nicht von ihm allein stammten. Die waren ihm eingegeben worden, etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
    Er nahm es auch hin, dass die Dunkelheit verflogen war und die seltsame Helligkeit keinen normalen Ursprung hatte, aber er wusste nicht, was hier vorging.
    Es gab bei ihm nur die Erklärungsversuche, die er mit seinen Spielen in einen Zusammenhang brachte. Besonders mit dem letzten, in dem die HorrorMaschine erschienen war.
    Es war zu seinem Lieblingsspiel geworden. Genau das, was er sich immer gewünscht hatte. Etwas Wunderbares, das tief in seine Seele eingedrungen war und von dem er sich nicht hatte trennen können. Er kam sich vor wie ein Mensch, der von einem gewissen Spiel oder dessen Ausstrahlung übernommen worden war.
    Er flüsterte etwas vor sich hin, ohne die eigenen Worte zu verstehen.
    Sein Gesicht war warm geworden und bestimmt rot angelaufen, was ihn nicht weiter interessierte. Wichtig war das ungewöhnliche Licht, das Leben in seine Dekoration brachte.
    »Gefällt es dir?«
    Der Schrei drang automatisch aus seinem Mund. Bernie hielt den Mund halb offen, und sein Gesicht zeigte plötzlich einen starren Ausdruck. Wer hatte da gesprochen?
    Er setzte sich hin und schaute in Richtung Tür.
    Er sah sie jetzt als einen schwachen Ausschnitt in der Wand, und davor, wenn er intensiver hinschaute, befand sich etwas Dunkles und Großes, größer als ein normaler Mensch.
    Ein Besucher, der plötzlich erschienen war, ohne dass er die Tür hätte öffnen müssen.
    Unmöglich - oder?
    Bernie Parker geriet ins Grübeln und fing zugleich an, leicht zu zittern. Er dachte an das, was er erlebt hatte, nur war das nicht die Realität gewesen, sondern eine virtuelle Welt.
    Aber jetzt…
    Bernie spürte Unsicherheit in sich hochsteigen. Sie wollte ihn nicht loslassen, und er merkte, dass sich etwas in seinem Körper zusammenpresste.
    Das war keine Täuschung. Den Besucher gab es wirklich. Er verschwand auch nicht, nachdem Bernie über seine Augen gewischt hatte. Es war genau der Augenblick gekommen, an dem er wie ein Erwachsener dachte. Jetzt ging er davon aus, dass er an einem Wendepunkt seines Lebens stand.
    Diese Nacht war so verdammt wichtig für ihn!
    Gedanken flirrten durch seinen Kopf. Sie bestanden aus einem einzigen Wirbel, den er nicht mehr in die Reihe bringen konnte.
    Wer war da gekommen?
    »Na, hast du mich gehört?«
    Seine Zunge löste sich. Er gab die Antwort automatisch.
    »Ja, ich habe dich gehört.«
    »Das ist gut.«
    »Ich habe dich auch gesehen.«
    »Das ist noch besser.«
    Bernie wunderte sich über sich selbst. Das Wort Angst kannte er in diesem Moment nicht. Die meisten Menschen in seiner Lage hätten geschrien oder wären durchgedreht, nicht er. Irgendwie war er sogar froh, dass da jemand vor ihm stand, auch wenn er ihn nicht genau sah.
    Er spürte nur, dass es zwischen ihm und dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher