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1523 - Die Horror-Maschine

1523 - Die Horror-Maschine

Titel: 1523 - Die Horror-Maschine
Autoren: Jason Dark
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seinem Blick.
    Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht, dachte Elisa, hoffentlich…
    ***
    Bernie Parker blieb allein im Zimmer zurück. Er hätte vor Wut und Enttäuschung schreien können, doch er riss sich zusammen und ballte nur die Hände, wobei er seine Fingernägel hart in das Fleisch der Ballen drückte, als wollte er sich so bestätigen, dass er noch lebte und alles mitbekam.
    Dass seine Mutter so reagierte, daran hätte er nie gedacht. Okay, sie war nie von seinem Hobby begeistert gewesen, aber ihm die Spiele abzunehmen, das war für ihn nicht zu verkraften. Damit hätte er nie und nimmer gerechnet.
    Aber das hatte sie nicht umsonst getan. Er fühlte sich, als wäre ein Teil von ihm gestorben. Er fühlte sich so verlassen.
    Alles andere, was sich noch in seinem Zimmer befand, das hasste er.
    Für ihn hatte es nur seine Spiele gegeben, sonst nichts. Hätte er jetzt in den Spiegel geschaut, er hätte sein vor Zorn hochrotes Gesicht gesehen.
    Draußen hatte die Dunkelheit bereits den Kampf gegen den Tag gewonnen. Bernie stand auf und ging zum Fenster. Er ließ das Rollo herab. Niemand sollte zu ihm ins Zimmer schauen können. Es war zwar unwahrscheinlich, dass jemand durch den Garten schlich, aber man konnte nie wissen.
    Er wandte sich seinem Bett zu, und er wusste genau, was seine Mutter von ihm verlangte. Er sollte sich hinlegen und schlafen. Ganz normal. So gehörte es sich eben für einen Jungen in seinem Alter.
    Aber er sah es anders.
    Er lebte in seiner eigenen Welt, die ihn auch umgab, denn dafür sorgten die Poster an den Wänden. Sie alle zeigten die Titelcover der Spiele, und kein Poster war davon harmlos. Nicht nur Kinder hätten sich davor gefürchtet, es gab auch genügend erwachsene Menschen, die derartige Orgien von Gewalt ablehnten.
    Bernie störte das nicht. Das war seine Welt, und nur wenn er vor dem Bildschirm saß, blühte er auf.
    So sollte es immer sein. Das war sein Plan gewesen, den es nun nicht mehr gab.
    Er war drauf und dran, vor Wut um sich zu schlagen, was er letztendlich aber sein ließ. Dafür warf er sich auf sein Bett und schlug mit den Fäusten auf die Unterlage, um seinen Frust loszuwerden. Er schrie nicht laut, die Schreie klangen in seinem Innern auf, und er schaffte es nicht, sich in den nächsten Sekunden zu beruhigen.
    Er erinnerte sich plötzlich an etwas, und er wurde das Bild einfach nicht los.
    Das letzte vor dem Löschen!
    Die Fratze, die er dem eigentlichen Spiel nicht zuordnen konnte.
    Aber sie war vorhanden gewesen, wenn auch nur für einen Augenblick.
    Er hatte alles genau gesehen, und diese Fratze war ihm auch nicht unbekannt gewesen. Zwar neu, aber nicht unbekannt. Er hatte sie schon mal gesehen, aber in einem anderen Zusammenhang.
    Wo, darüber dachte er jetzt angestrengt nach. Auf Bildern, auf Postern.
    Ein düsteres Gesicht, nein, mehr eine Fratze, die eine bestimmte Form hatte. Fast mit einem Dreieck zu vergleichen. Dabei eine Haut, die eine rötliche und zugleich schwarze Farbe zeigte. Dabei wechselten sich beide Farben ab und hatten ausgesehen, als befänden sie sich in Bewegung.
    Bernie sprach vor sich hin, ohne recht zu verstehen, was er alles sagte.
    Sein Gesicht blieb dabei recht starr. Er schaute zur Decke, und wieder spülte der Zorn Tränen in seine Augen, aber er riss sich zusammen und verschluckte seine Wut.
    Musik wollte er nicht hören. Dabei hätte er auf einen Kopfhörer zurückgreifen können. Licht schaltete er auch nicht ein, und so blieb er im Dunkeln liegen. Nur dort, wo das Rollo nicht ganz geschlossen war, zeigte sich ein grauer Streifen.
    Er schwieg und atmete nur heftig. Durch seinen Kopf huschten wirre und zugleich böse Gedanken, aber er musste sich zusammenreißen.
    Sein Leben ging weiter, aber es sollte nicht ohne seine Spiele geschehen. Er würde sich auch nicht an die Auswahl seiner Mutter halten. Er wollte sich die Spiele wieder zurückholen.
    Ja, das nahm er sich vor!
    Einen Moment später hielt er den Atem an, denn urplötzlich hatte sich etwas verändert.
    Es lag nicht an ihm, sondern an seiner Umgebung, die mit den Postern geschmückt war. Sie alle waren seine Freunde. Die Monster, die schrecklichen Gestalten, die so schwer bewaffnet waren. Manche sahen aus wie Roboter, andere wiederum glichen Menschen, die man gemordet hatte, und so waren Gestalten entstanden, bei denen die Körperteile vertauscht waren oder die Köpfe zu irgendwelchen Fantasietieren gehörten, wie sie nur in Albträumen vorkamen.
    Die Bilder lagen
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