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Scream Street - Der Vampirzahn

Titel: Scream Street - Der Vampirzahn
Autoren: PeP eBooks
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1. Kapitel
    Die Jagd

    Mit einem großen Satz sprang der schuljunge über die Friedhofsmauer und rutschte im nassen Gras aus. Obwohl er fast das GleichGewicht
verlor, rannte er sofort weiter, zwischen den Grabsteinen hindurch, die wie faulige Zahnstummel aus dem Boden ragten.
    Auf dem feuchten Boden hinter ihm landete das Monster, das sich noch immer verwandelte. Seine Nägel verfärbten sich gelblich, und die rasiermesserscharfen Klauen glänzten im fahlen Sonnenschein, als seine schwarzen Lederschuhe unter lautem Gebrüll aufplatzten. Es warf die Schuhreste weit von sich, dann nahm es erneut die Jagd auf.
    Plötzlich stolperte der Junge und fiel hin. Dabei stieß er sich den Kopf an einem Grabstein und sah kurzzeitig weiße Sternchen. Er war völlig benommen. Dann rappelte er sich mühsam wieder auf und rieb sich über die Wunde auf der Stirn. Er starrte auf das rote Blut an seinen Fingerspitzen, als er ein tiefes Knurren hörte.
    Das Ungeheuer lief jetzt geradewegs auf ihn zu, ohne ihn aus den Augen zu lassen, es kam
immer näher und näher. Unwillkürlich musste der Junge an die Tierfilme aus dem Fernsehen denken, in denen Löwen ihre Beute jagen. Er wich zurück, stieß aber mit dem Rücken gegen einen kalten Marmorstein. Er saß in der Falle.

    Das Wesen brüllte laut, während sein Gesicht
sich nach außen stülpte und der gesamte Kopf seine Form veränderte: Die Knochen splitterten geräuschvoll und verzerrten sich, die Muskeln rissen, dann verwoben sie sich augenblicklich miteinander. Aus jeder einzelnen Hautpore schob sich dichtes Fell hervor.
    Der nun vollständig verwandelte Werwolf hob heulend die Schnauze gen Himmel.
    »N-nein!«, stammelte der Schuljunge. »Bitte tu mir nichts!« Er wollte weglaufen, aber schon war der Werwolf bei ihm und schlug seine Krallen in ihn.
    Vier scharlachrote Linien durchtränkten den Stoff des zerrissenen weißen Schulhemds und wieder fiel der Junge hin. Rückwärts schob er sich über das matschige Gras. Der Werwolf schnüffelte, als ihm der Blutgeruch in die Nase stieg. Zähnefletschend bereitete er sich darauf vor, sein Opfer anzufallen.
    Auf einmal lenkte ein Kläffen den Werwolf ab und er wirbelte herum. Ein kleiner Chihuahua
sprang ihm um die Beine herum und schnappte nach seinen Hinterläufen. Aus der Ferne drang eine Stimme zu ihnen: »Fluffy! Hierher, Junge!«
    DerWerwolfkickte den aufjaulenden Hund weg und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Beute. Der Schuljunge schrie auf. Da biss der Chihuahua das Monsterwesen fest ins Bein und verschwand schnell im Gebüsch.
    Mit lautem Wutgeheul drehte sich der Werwolf um und rannte hinter dem Hund her.

2. Kapitel
    Der Umzug

    Luke Watson besah sich das Hundehalsband in seinen Händen und wischte das getrocknete Blut vom Namensschildchen, auf dem FLUFFY
stand. Der Chihuahua hatte sich aus dem Halsband winden und wegflitzen können, als der Werwolf ihn eingeholt und gepackt hatte. Eine Schnittwunde am Ohr war der einzige Hinweis darauf gewesen, dass es einen Kampf gegeben hatte.
    Plötzlich hörte Luke ein Geräusch auf der Treppe. Rasch steckte er das Halsband unter sein Kissen, griff das Gamepad seiner Spielkonsole und nahm den Kampf gegen die bösen Mechanoiden wieder auf. Als es leise an seiner Zimmertür klopfte, rief er: »Herein!«
    Seine Mutter trat mit einem Essenstablett ein. Luke warf einen Blick darauf: wieder nur vegetarische Kost. Seit einem Jahr hatten ihm seine Eltern jetzt schon kein Fleisch mehr zu essen gegeben.
    »Na, hast du’s auf das nächsthöhere Level geschafft?«, fragte seine Mutter und stellte das Tablett auf den Schreibtisch.
    Luke schüttelte den Kopf. »Ich bin zwar die
Robotergeneräle losgeworden, aber jetzt muss ich noch den Oberherrn töten, ehe ich zum Mutterschiff gelangen kann.«
    Mrs Watson setzte sich auf das Bett. Eine Weile lang sagte sie nichts, dann räusperte sie sich leise. »Ich habe mit Steven Blacks Eltern gesprochen.«
    »Ich dachte, Dad wollte sie anrufen.«
    »Er ist noch nicht von der Arbeit zurück«, erklärte seine Mutter.
    Erfolglos versuchte Luke, seine Verärgerung zu verbergen. »Na klar! Typisch.«
    »Steven hat seinen Eltern erzählt, dass er sich an der Brust geschrammt hat, als er über einen Stacheldrahtzaun geklettert ist«, sagte seine Mutter.
    Luke konzentrierte sich auf das Spiel und blieb stumm.
    »Warum ausgerechnet er, Luke? Du hast sowieso schon so wenige Freunde in der Schule.«
    »Er ist kein Freund!«, fuhr Luke sie an und
schleuderte das
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