Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht zu voreilig«, wehrte der Eiserne Egel ab. »Sie werden sich nie kampflos ergeben.«
    Das konnte stimmen, denn beide Vogelmenschen hielten ihre Schwerter fest. Die Gesichter waren durch den Aufenthalt in der Hölle gezeichnet worden. Durch meine Zeitreisen nach Atlantis hatte ich sie erlebt und gut kennen gelernt. So hatten ihre Gesichter nicht ausgesehen. Dass sie jetzt wirkten wie eine aufgemalte Metallmaske, das musste mit dem Aufenthalt in dieser verfluchten Region zusammenhängen.
    Es war allerdings nicht das Feuer der Hölle, sondern Kälte, die sich darin zeigte. Eindruck schindeten sie bei mit nicht. Zudem waren sie eingekreist.
    Auf der einen Seite stand der Eiserne Engel, auf der anderen ich.
    Wir würden dafür sorgen, dass sie dem Teufel keine Seele mehr beschaffen konnten.
    »Ihr müsst achtgeben«, sagte der Eiserne. »Sie sind dabei, sich zu erholen, und dann werden sie zuschlagen.«
    Wir hörten das schrille Zischen. Und urplötzlich gerieten die beiden Vogelmenschen in rasende Bewegungen.
    Einer griff den Eisernen Engel an.
    Der andere wollte Bill und mich vernichten…
    ***
    Wir hatten uns darauf einstellen können, und trotzdem mussten wir aufpassen. Nachdem er in unsere Richtung gesprungen war, hob er plötzlich ab. Bill, der in einem Reflex abgedrückt hatte, schoss ins Leere, und dann schwebte der Vogelmensch über uns.
    Er schwang sein verdammtes Schwert wie einen Propeller, während er sich nach unten und auf uns fallen ließ.
    Er hätte uns sogar beide treffen können. Nur hatten wir etwas dagegen.
    Bill warf sich zur Seite und landet am Boden. Ich ging nur in die Hocke, dabei spürte ich die Luftstöße über meinem Kopf, als der Vogelmensch seine Waffe drehte.
    Ich fiel auf die Knie.
    Und dann schoss ich zweimal. Es war ein Risiko. Wenn die beiden Kugeln ihn nur verwundeten, würde ihm noch immer die Zeit bleiben, mich zu töten. Eine dritte Kugel jagte Bill noch aus dem Lauf, während ich mich zur Seite rollte, weg aus der Gefahrenzone.
    Er befand sich noch in der Luft. Aber konnte nicht mehr fliegen.
    Nur noch zappeln. Seine Schwingen schlugen nach uns, er schrie grässlich schrill, und ich dachte daran, ihm noch eine weitere Kugel zu verpassen, doch das war nicht mehr nötig.
    Die Gestalt kippte nach vorn. Mit dem Kopf zuerst prallte sie auf und blieb nach einem Überschlag bewegungslos liegen. Drei Kugeln waren zu viel für sie gewesen.
    Ich kam wieder auf die Beine und sah Bill vor mir. Die Anspannung war aus seinem Gesicht gewichen. Erleichterung breitete sich auch in mir aus.
    »Das war es wohl«, sagte ich.
    »Ja, das ist es gewesen«, stimmte mir der Eiserne Engel zu.
    Bill und ich schauten ihn an.
    Das Bild, das er bot, hätte auch das Plakat eines Fantasy-Films zieren können. Er stand stramm wie ein Soldat. Er hielt mit seiner rechten Hand den Griff seines Schwerts umklammert.
    Den linken Arm hatte er uns entgegengestreckt. Und auf dem Handteller lag seine Trophäe.
    Es war der Kopf des letzten Vogelmenschen!
    ***
    Noch einmal schauten wir in ein kaltes, metallisches Gesicht mit Augen, die jeglichen Glanz verloren hatten. Der Kopf wirkte jetzt wie ein künstliches Gebilde.
    Ich nickte dem Eisernen zu und wollte noch etwas sagen, doch er schüttelte leicht den Kopf.
    Er drehte die linke Hand herum.
    Der abgeschlagene Kopf des Vogelmenschen fiel zu Boden und blieb dicht neben dem Körper liegen.
    »Es gibt sie nicht mehr«, sagte der Eiserne Engel, »und ich danke euch, dass ihr mitgeholfen habt, um die Welt von dieser alten Pest zu befreien.«
    »Na ja«, sagte ich und bemühte mich um einen lockeren Tonfall.
    »Du hättest dich auch früher melden können. Einen Verdacht hatten Bill und ich ja, aber das hat…«
    »… sich jetzt erledigt – oder?«
    »Stimmt.«
    »Dann ist meine Aufgabe hier beendet.« Er breitete seine mächtigen Flügel aus, um abzuheben.
    »He, he, Augenblick. Wo willst du hin?«
    »Ich fliege zurück zu meinem Zuhause. Aber keine Sorge, ich werde Kara, Serena und auch Myxin grüßen und ihnen berichten, dass ihr noch so gut seid wie früher.«
    Es war mir zu wenig, was er uns da gesagt hatte. Doch darum kümmerte sich der Eiserne Engel nicht. Mit zwei mächtigen Flügelbewegungen gewann er so schnell an Höhe, dass er für uns nicht mehr zu fassen und Sekunden später auch nicht mehr zu sehen war.
    »Das war’s also«, sagte Bill. »Und was haben wir davon?«
    »Die Aufräumarbeit.«
    Bill seufzte. »Es wird nicht leicht sein, Erklärungen für das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher