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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
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plötzlich aus diesen Dunstglocken erschienen und über uns herfielen, aber so richtig konnte ich nicht daran glauben. Es gab noch andere Wege, über die sie kommen und uns überraschen konnten. Es konnte durchaus sein, dass sie sich in den Zimmern des Hauses versteckt hielten. So gut, dass wir sie auf dem Weg zum Dach nicht gesehen hatten.
    »Ich gehe noch mal eine Runde.«
    Bill nickte mir zu. »Tu das. Ich mache mir derweil Gedanken über den Köpfer.«
    Ich drehte mich zu Bill hin um. »Er muss sie hassen.«
    »Und er kann mit dem Schwert oder einem ähnlichen Gegenstand verdammt gut umgehen.«
    Ich nickte.
    »Hast du keinen Verdacht?« fragte Bill.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Bill glaubte mir nicht recht. »Wir kennen die Vogelmenschen aus Atlantis.«
    »Ja. Und weiter?«
    »Hör auf, du weißt schon, an wen ich…« Mein Freund sprach nicht weiter. Er brach den Satz so schnell ab, dass ich eigentlich nur misstrauisch werden konnte. Zudem hatte er an mir vorbei geschaut.
    Ich drehte mich um.
    Möglicherweise hatte Bill Conolly die Schatten nur undeutlich gesehen. Ich aber sah sie deutlicher, und es gab keinen Zweifel. Die beiden Gestalten dort bewegten sich fast träge schräg über uns. Ob sie sich in den Wolken versteckt gehalten hatten, das wusste keiner von uns, aber sie waren keine Einbildung.
    Ich huschte zurück zu meinem Freund, der den Vorschlag machte, an dieser Stelle zu bleiben, da der Kamin uns eine geringe Deckung gab.
    »Was ich noch sagen wollte«, flüsterte er mir zu. »Ich habe unseren Helfer nicht vom Dach steigen sehen. Denk mal darüber nach, Alter.«
    »Ist schon okay.« Ich konzentrierte mich auf die beiden heranfliegenden Jäger der Nacht. Dabei ließ ich Bill allein und huschte auf die andere Seite des kantigen Kamins. Dort duckte ich mich und presste mich eng gegen den Boden, wobei ich hoffte, einigermaßen mit dem Untergrund zu verschmelzen.
    Die Vogelmenschen hatten mit keiner Reaktion erkennen lassen, dass sie uns entdeckt hatten. Sie näherten sich dem Gebäude, breiteten kurz davor noch einmal ihre Schwingen aus, sodass sie ein majestätisches Aussehen erhielten, schwangen über die kleine Mauer hinweg und ließen sich auf dem Dach nieder. Sie duckten sich nicht.
    Sie blieben aufrecht stehen, und wir sahen auch die beiden Schwerter in ihren Händen.
    Wahrscheinlich wussten sie doch über uns Bescheid, sonst hätten sie nicht so starr in unsere Richtung geschaut. Sie taten noch nichts, abgesehen davon, dass die Flügel hinter ihrem Rücken zusammensanken und sie danach fast so aussahen wie normale Menschen.
    Bill und ich flüsterten nicht mehr miteinander. Gut, es war hier oben recht windig, aber keiner von uns wusste, wie sensibel die Gestalten waren, und wir wollten nicht, dass sie uns sofort entdeckten.
    Außerdem waren sie sich ihrer Sache ungemein sicher. Hoch aufgerichtet standen sie da, sahen sich an und schienen zu überlegen.
    Dann setzten sie sich in Bewegung.
    Sie blieben nebeneinander. Es hatte den Anschein, als wollte einer den anderen schützen. Wenn sie ihre Haltungen nicht veränderten, machten sie es uns leicht.
    Ich hatte längst die Beretta gezogen. Kugelfest waren sie nicht.
    Nur würde das geweihte Silber der Geschosse bei ihnen keine andere Wirkung zeigen als normale Bleikugeln.
    Sie kamen näher. Sie waren jetzt besser zu sehen. So würde uns das Zielen leichter fallen. Ich sah meinen Freund Bill zwar nicht, konnte mir jedoch vorstellen, dass er an der anderen Seite des Schornsteins hockte und ebenfalls seine Waffe gezogen hatte.
    Noch einen Schritt gingen sie. Danach einen weiteren, doch dann trennten sie sich. Jeder ging zu einer anderen Seite, und ich wusste, dass es für uns Zeit wurde.
    Ich zielte genau.
    »John!«
    Als ich den Ruf hörte, da war mir klar, dass Bill die Gunst des Augenblicks erkannt hatte und ebenfalls abdrücken wollte.
    Wir taten es gemeinsam.
    Zwei Schüsse, die wie einer klangen, und Sekunden danach sahen wir, dass wir beide getroffen hatten…
    ***
    Man konnte von den perfekten Treffern sprechen. Die Vogelmenschen waren von den Silbergeschossen getroffen worden, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Auf die Köpfe hatten wir nicht gehalten, die Körper waren ein besseres Ziel gewesen.
    Meine Kugel war dem einen in die Brust gefahren.
    Der Vogelmensch zuckte unter dem Einschlag zusammen. Er fiel aber nicht. Es war nur ein leichtes Kippen nach vorn, dann hatte er sich wieder gefangen.
    Was mit dem zweiten geschah,
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