Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schaute er in die Wohnungen. Seine Beretta hielt er dabei schussbereit. Er wurde auch von den Menschen gesehen, die sich in dieser Etage versteckt hielten, und Bill musste sie immer wieder beruhigen.
    Ich schickte ihm den Strahl meiner Lampe entgegen. Er wurde aufmerksam und drehte sich um.
    »Nichts gefunden, John. Nur verängstigte Menschen. Aber keine Vogelmenschen.«
    »Okay, dann komm.«
    »Weißt du mehr?«
    »Nein, ich kann auch nur raten. Aber ich gehe davon aus, dass sie sich im Erdgeschoss aufhalten.«
    »Sie haben Old Buzz«, sagte Lisa. »Das konnte ich noch sehen. Ja, sie haben Old Buzz.«
    »Und? Haben sie ihn getötet?«
    Lisa hob den Kopf. »Ich weiß es nicht genau. Sie haben ihn nur weggezerrt.«
    »Auch andere? Oder nur ihn?«
    »Ich habe nur Old Buzz gesehen. Aber es kann auch sein, dass sie sich auch meine Freunde vorgenommen haben. Aber ich habe ja nicht viel sehen können. Meine Angst ist zu groß gewesen.«
    »Okay, Lisa«, sagte ich, »geh bitte in eine der Wohnungen.«
    Sie nickte nur und sank wieder in sich zusammen.
    Wir konnten uns nicht länger um sie kümmern. Das letzte Stück der Treppe lag vor uns.
    Es war nicht ruhig. Aber es hörte sich auch nicht an, als würde im Flur ein Drama ablaufen. Ein paar Stimmen, keine Schreie mehr, doch auch leider das Stöhnen.
    Es war mir egal, ob die Vogelmenschen uns jetzt sahen. Ich wollte mehr erkennen und schaltete die Lampe an. Der Strahl stach in die Tiefe und fand ein Ziel.
    Es war eine Frau. Sie lag auf der Seite, und ich sah das Blut an ihrem Kopf. Ob sie noch lebte, war aus unserer Position nicht zu erkennen. Aber die Vogelmenschen kannten kein Pardon, das stand fest. Nur – wo steckten sie?
    Nach drei weiteren Stufen hatte ich die Treppe hinter mir gelassen.
    Bill Conolly ebenfalls. Er trat zur Seite, sodass uns beiden ein erster Überblick gelang.
    Das keine Toten auf dem Boden lagen, ließ uns schon mal aufatmen. Aber wo waren die Menschen?
    Wir hörten Stimmen aus den Wohnungen dringen, in denen die Angst mitschwang.
    Nachdem wir einige Schritte gegangen waren, erreichten wir die Höhe der Eingangstür.
    Natürlich stand sie offen, und automatisch warfen wir einen Blick nach draußen, weil wir darauf gefasst waren, den einen oder anderen Vogelmenschen zu sehen.
    Wir entdeckten keinen.
    Diese verfluchten Geschöpfe hatten einen Angriff gestartet, Grauen und Entsetzen hinterlassen und hatten sich dann ebenso schnell wieder zurückgezogen.
    Bill schaute mich an, sagte aber nichts und hob nur die Schultern.
    Mir fiel Old Buzz ein. Ich ging davon aus, dass er noch lebte, und deshalb rief ich laut seinen Namen.
    Danach hatten wir wohl beide das Gefühl, dass es stiller geworden war, aber dann hörten wir ein Stöhnen.
    Ich wollte sicher sein und rief den Namen erneut.
    »Verdammt, ich bin hier.«
    Wir atmeten beide auf, froh darüber, Old Buzz’ Stimme gehört zu haben. Er befand sich zudem nicht weit von uns entfernt, das stand auch fest. In einer der ersten Wohnungen im Flur würden wir ihn wohl finden.
    Ich übernahm die Vorhut und trat in den Flur hinein, der irgendwie bewohnt aussah.
    »Die erste Tür, Sinclair…«
    »Okay.«
    Ich trat über die Schwelle. Im Licht meiner Taschenlampe lag ein kleiner Raum vor mir. Vier Matratzen verteilten sich dort. Zwei waren leer, zwei andere belegt. Eine Frau lag auf dem Rücken. Sie zitterte vor Furcht, weil sie den Schock noch nicht überwunden hatte.
    Aber sie hatte überlebt. Das war auch bei Old Buzz der Fall.
    Er drehte den Kopf weg, weil ihn das Licht blendete. Dabei sah ich das Blut an seiner linken Schulter, das seine Kleidung getränkt hatte.
    Er konnte den Arm nicht mehr bewegen. Mit der rechten Hand stützte er sich ab.
    »Du wirst bald einen Arzt bekommen, Old Buzz.« Ich duzte ihn jetzt, es machte uns vertrauter.
    »Scheiße, wenn man Pech hat.«
    »Aber du lebst.«
    »Mit viel Glück.«
    »Was ist passiert?« fragte Bill.
    »Sie waren plötzlich da. Sie drangen in unser Haus ein. Sie wollten töten, sie wollten Blut sehen. Einige sind erwischt worden. Sie wollten uns erst kampfunfähig machen, aber dann sind sie plötzlich verschwunden.«
    »Warum?«
    Buzz konnte sogar lachen. »Frag mich nicht, Sinclair, ich weiß es nicht. Ich war schon verletzt und habe mich hier in das Dreckloch verkrochen.«
    »Was weißt du überhaupt?«
    »Viel zu wenig. Aber Schreie habe ich noch gehört, und die stammten nicht von uns, das schwöre ich.«
    »Wo klangen sie auf?«
    »Hier im Haus und auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher