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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
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draußen.«
    »Dann waren es die Angreifer, die so geschrien haben?«
    »Kann sein. Ich habe nichts gesehen.« Er stöhnte auf und verzog zugleich das Gesicht. Es war zu erkennen, dass er sich nicht mehr halten konnte. Der starre Arm hielt die Belastung nicht aus. Er knickte ein, und Old Buzz fiel auf die Seite.
    Schmerzen durchfluteten ihn. Das war seinem Gesicht anzusehen.
    Trotz der zusammengepressten Lippen hörte ich sein Stöhnen. Er brauchte einen Arzt. Er würde ihn auch bekommen, nur nicht sofort.
    Erst mussten wir wissen, was hier tatsächlich abgelaufen war.
    »Okay, Buzz, wir gehen wieder. Aber wir bleiben in der Nähe, das ist versprochen.«
    »Wollt ihr euch killen lassen?«
    »Nein.«
    »Dann haut ab.«
    »Erst später. Wir haben übrigens drei dieser Vogelmenschen zur Hölle geschickt.«
    »Das ist gut.«
    Bill hatte an der Tür gestanden und den Wachtposten gespielt. Als ich mich umdrehte, nickte er und sagte: »Ich habe keinen Vogelmenschen mehr gesehen oder gehört. Aber eine Flucht kann ich mir auch nicht vorstellen.«
    »Dann steckt etwas anderes dahinter.«
    Bill schaute mich schräg von der Seite an. »Du weißt es doch längst, Alter.«
    Ich hob nur die Schultern und ging an meinem Freund vorbei.
    Hier im Haus hielt mich nichts mehr. Wenn die Aussagen stimmten, dann waren wir draußen besser aufgehoben.
    Durch die offene Tür wehte der Wind, aber er war noch ziemlich normal. Es gab keine der angesagten Orkanböen.
    Drei Schritte weiter blieb ich stehen. Ich sah es trotz der herrschenden Dunkelheit.
    Auf dem Erdboden lag nicht nur der eine Kopf, den wir schon kannten. Es waren noch zwei hinzugekommen und bildeten ein makabres Trio…
    ***
    »Verdammt, was soll das bedeuten?« Bills Stimme war neben mir erklungen, und meine Antwort bestand zunächst nur aus einer Geste, denn ich hob die Schultern.
    Dann sagte ich: »Wir haben es mit zwei Gegnern weniger zu tun.«
    »Alles gut und schön, aber wer hat sie erledigt?«
    »Der wahre Jäger der Dunkelheit«, erwiderte ich. »Die Gestalt im Hintergrund.«
    »Nun ja, wenn du das sagst, dann bin ich gespannt darauf, ob wir unseren Helfer mal zu Gesicht bekommen.«
    »Möglich.«
    »Und wo hält sich der Rest der Vogelmenschen auf?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Ich gehe mal davon aus, dass unsere Freunde geflohen sind.«
    »Vor dem Jäger?«
    »Genau.«
    Ich hörte Bill leise stöhnen. Die Sachlage gefiel ihm ebenso wenig wie mir, aber was sollten wir tun? Wir wussten nicht genau, wer hier die Regie führte, obwohl ein Verdacht bestand, den wir beide nicht aussprachen, weil er einfach zu fantastisch war.
    »Warten…« Bill lachte auf. »Die Hälfte seines Lebens wartet der Mensch vergebens.«
    »Ich hoffe, dass es bei uns nicht zutrifft.«
    »Wir werden sehen.«
    Wir gingen einige Meter vom Haus weg. Jetzt war auch wieder unser Golf zu sehen, und die Laute aus dem Haus waren hier nicht mehr zu hören.
    Bill atmete ein paar Mal tief durch, als er sich umdrehte. Er blickte dabei immer in die Runde, um nach den Vogelmenschen Ausschau zu halten. Aber sie ließen sich nicht mehr blicken.
    »Wenn das noch lange andauert, sollten wir einen Notarzt alarmieren«, erklärte Bill.
    Er traf bei mir auf offene Ohren. »Machen wir. Noch drei Minuten. Ist das okay?«
    »Ist es. Dann können wir unserem Helfer ja das Feld überlassen, und wir sind fein raus.« Als er sah, dass ich einen Finger auf die Lippen gelegt hatte, starrte er mich an.
    Ich deutete in die Höhe. Zugleich ging ich zurück bis an die Hauswand, um Rückendeckung zu haben. Dort blieb ich stehen und schaute schräg in die Höhe.
    Sie waren da!
    Bisher hatte ich nur das leise Rauschen der Schwingen gehört, jetzt sah ich sie. Und die beiden Vogelmenschen machten nicht den Eindruck, als wollten sie gegen uns einen Angriff starten. Sie wirkten irgendwie erschöpft, als wären sie vor etwas auf der Flucht. Sie flogen auch nicht in einer Geraden, sondern drehten, während sie an Höhe verloren, immer wieder ihre Kreise.
    Was passierte da?
    Das sahen wir in den folgenden Sekunden, als sie zur Landung ansetzten. Das alles war nicht normal, denn sie machten den Eindruck, als würden sie wie zwei Steine vom Himmel fallen.
    Bill und ich verfolgten ihren Weg, und wir sahen deutlich, dass sie am Ende ihrer Kräfte waren.
    Den Grund dafür entdeckte ich ebenfalls. Er flog oder schwebte hinter ihnen und sah aus wie ein riesiger Schatten, der die Form eines Vogels angenommen hatte.
    Auch er verlor an Höhe. Wäre
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