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1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
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interessierte mich im Moment nicht. Meiner jedenfalls wollte nicht aufgeben. Er ging tatsächlich weiter in die eingeschlagene Richtung und damit auf mich zu.
    Ich verließ meine Deckung, wobei ich nur einen Schritt nach rechts ging, stehen blieb und dabei eine Combat-Stellung einnahm. Ich wollte ihn höchstens noch zwei Schritte herankommen lassen und dann noch einmal schießen.
    Den ersten Schritt tappte er. Ja, das war schon kein normales Gehen mehr.
    Dabei riss er sein Schwert hoch, und aus seiner Kehle stieg plötzlich ein schriller, gurgelnder Schrei.
    Es war sein letztes Lebenszeichen, denn er brach im selben Moment auf der Stelle zusammen.
    Ich stieß die Luft aus. Eine zweite Kugel brauchte ich nicht auf ihn abzufeuern. Eine hatte ausgereicht, um ihm das Leben zu nehmen.
    Erst jetzt kümmerte ich mich um den Zweiten. Eine Drehung mit angeschlagener Waffe nach links, aber ich brauchte nicht mehr einzugreifen.
    Der zweite Vogelmensch war von Bill Conollys Kugel tödlich getroffen worden. Er lag auf dem Rücken, während meiner zur Seite gefallen war und sich nicht mehr rührte.
    »Na, das war es doch«, sagte der Reporter und löste sich von seinem Platz. Er schritt auf den Vogelmenschen zu, den er niedergeschossen hatte. Er zielte dabei aber mit der Waffe auf ihn und zeigte ein zufriedenes Nicken.
    »Der steht nicht mehr auf, John.«
    Ich wollte mich bei meinem Vogelmenschen ebenfalls überzeugen.
    Dabei leuchtete ich das Gesicht an.
    Es war leer. Es sah aus wie eine Metallmaske, und auch in den Augen nahm ich keine Bewegung mehr wahr.
    »Kein Funke Leben«, erklärte Bill, der sich mit dem zweiten Vogelmenschen beschäftigt hatte. »Ich frage mich, wen wir da vor uns haben.« Er hob das Schwert auf und wog es in der Hand. »Damit kann man schon aufräumen.«
    Meine Gedanken bewegten sich in eine andere Richtung. »Wo sind die anderen Jäger?«
    »In der Luft. Die kommen noch, das kannst du mir glauben. Sie haben die beiden als Vorhut geschickt. Ob sie über ihren Tod Bescheid wissen, weiß ich nicht, aber geh mal davon aus, dass sie uns vernichten wollen und sich nun was Neues einfallen lassen.«
    Da konnte Bill recht haben.
    Ich hatte zwar hingehört, aber nur mit einem halben Ohr. Meine Aufmerksamkeit galt anderen Dingen. Ich suchte den Himmel ab.
    Die ersten beiden hatten sich praktisch herangeschlichen, warum sollte dies nicht auch den anderen Vogelmenschen gelingen? Die Wolken und auch die Dunkelheit gaben ihnen Schutz.
    Es war nichts zu sehen. Auch Bill, der das Schwert des von ihm erschossenen Vogelmenschen noch immer in der Hand hielt, konnte keinen weiteren Angreifer entdecken. Der Himmel über uns blieb völlig normal, und das war mir suspekt. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass etwas passieren konnte und auch schon etwas zu uns unterwegs war.
    Es begann mit Schreien!
    Beide zuckten wir zusammen. Und beide hatten wir augenblicklich festgestellt, dass die Schreie nicht in unserer Nähe erklungen waren, also weder auf dem Dach noch über uns.
    »Mist!« flüsterte Bill. Er sagte nichts mehr, aber ich wusste, was er meinte.
    Die Schreie waren aus dem Haus gekommen. An die Möglichkeit, dass die Vogelmenschen in das Haus eindringen würden, hatten wir nicht mehr gedacht. Deshalb durften wir keine Sekunden mehr verlieren.
    Wir mussten schnell sein, aber wir durften es auch nicht übertreiben, denn die Gefahr war nicht zu unterschätzen. Die Vogelkreaturen wollten Menschen töten, und ich wusste noch immer nicht, welches Motiv sie dabei antrieb.
    Vor uns lag wieder die Treppe. Wir waren vorsichtig, auch wenn wir die Strecke bereits kannten. Aber das war nur die Treppe. Keiner von uns wusste, wie es in den Fluren aussah, und da mussten wir verdammt aufpassen.
    Die Schreie hallten uns entgegen.
    Wir hielten uns in der oberen Etage auf. Hier passierte nichts. Hier trieb sich auch niemand herum. Der Horror spielte sich weiter unten ab.
    Auch in der dritten Etage leuchtete ich in den Flur hinein, ohne etwas Verdächtiges zu sehen. Wir wussten nicht, ob sich in den Zimmern Personen aufhielten. Wenn ja, dann blieben sie dort.
    Die nächste Etage.
    Die Schreie hörten wir jetzt lauter. Aber auch hier sahen wir keinen Menschen. Die Angreifer hielten sich noch weiter unten auf, wohin sich auch die Besetzer verzogen hatten.
    Als wir den Flur der zweiten Etage erreichten, sahen wir einen der Vogelmenschen. Er stand im Flur und drehte uns den Rücken zu.
    Seine Flügel waren leicht auseinander geklappt, wobei ein
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