Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war.
    Hier stimmte etwas nicht…
    Man konnte es fühlen, auch irgendwie riechen. Hier hatte sich etwas Fremdes eingeschlichen und war noch nicht wieder verschwunden.
    Wir hatten unsere Waffen gezogen. Und auch mein Kreuz steckte griffbereit in der Seitentasche meines Jacketts. Es war nicht einfach zu gehen, wenn man den Atem anhalten musste, aber die Dinge entwickelten sich bisher recht gut, denn man versuchte nicht, uns anzufallen.
    Ein leeres Vorzimmer. Aber auch ein leeres Büro des Schulleiters?
    Genau das war die große Frage, und darauf wollten wir eine Antwort erhalten.
    Auch Suko zeigte sich durch den anderen Geruch irritiert. Er zog die Nase leicht hoch und wies zugleich auf sie. So gab er mir zu verstehen, was ihn irritierte.
    Wer uns hören wollte, der musste schon verdammt gute Ohren haben. Wir schafften die fast lautlosen Bewegungen, obwohl wir das leise Rascheln der Kleidung nicht vermeiden konnten.
    Die Tür rückte immer näher. Leider vergrößerte sich der Ausschnitt dabei nicht, sodass wir noch immer nicht wussten, was sich im anderen Zimmer abspielte.
    Suko wechselte ein wenig die Richtung. Er ging jetzt so, dass er einen freien Blick bekam, und als er nach einem kurzen Zusammenzucken stehen blieb, da war mir klar, dass er etwas gesehen hatte.
    Er wollte sprechen, und im selben Moment mussten wir erleben, dass auch wir gesehen worden waren.
    Aus dem Zimmer des Schulleiters hörten wir die scharfe Stimme einer Frau.
    »Kommt ruhig näher! Ihr seid doch zu zweit, oder? Dann könnt ihr zuschauen, wie jemand stirbt.«
    Wir sagten beide nichts. Aber wir waren auch nicht zu sehr überrascht. Mit dieser Wendung hatten wir eigentlich rechnen müssen.
    Dass alles glatt gehen würde, daran hätte nur ein Narr geglaubt.
    Wir gingen, und wir drückten die Tür nicht mal bis zum Anschlag auf, um über die Schwelle treten zu können.
    Das Bild, das wir sahen, deprimierte uns. Der Schulleiter saß hinter seinem Schreibtisch, aber er konnte sich nicht frei bewegen, denn hinter ihm stand eine junge Frau mit braunen Haaren, die einen langen Mantel trug. Das Gesicht schien wie aus Stein gehauen. Jedenfalls entdeckte ich nichts darin, was auf eine Spur von Gnade hingewiesen hätte.
    »Kommt ruhig näher, ihr beiden«, flüsterte die Frau uns zu. »Und wenn ihr euch dumm benehmt, ist der liebe Jerry Hill tot. Einfach so, der Schnitt durch die Kehle.«
    »Ja, wie bei Cusack«, sagte ich.
    »Genau. Und wie bei Eartha Boone.«
    Sie gab also die Morde zu. Ich wusste nur nicht, ob ich es mit Mirja oder mit Maureen zu tun hatte, denn es gab zwei dieser Frauen.
    Wo steckte die andere?
    »Es ist schön, dass ihr eure Waffen gezogen habt. Die könnt ihr jetzt fallen lassen. Es sei denn, ihr wollt, dass ich dem Rektor die Kehle durchschneide.«
    Für einen Moment durchfuhr mich der Gedanke, es zu versuchen und schneller zu sein als sie. Doch die Gefahr bestand, dass sie es trotzdem schaffte, Hill zu killen. Und unsere Aufgabe war es, Leben zu retten, auch wenn die Chance noch so gering war. Deshalb mussten wir der Aufforderung nachkommen.
    »Los jetzt!«
    »Tu es, John!« flüsterte Suko.
    Wir kannten das Spiel. Gemeinsam gingen wir in die Knie, streckten unsere Arme aus und legten die Berettas auf den Boden. Danach stellten wir uns wieder hin.
    »Sammle sie auf, Maureen!«
    »Schon okay, Schwester!«
    Wir hörten hinter uns die Stimme und danach das Lachen.
    Maureen Manson musste im toten Winkel hinter der Tür gelauert haben. Wir konnten unsere Augen nicht überall haben und mussten es hinnehmen, wie unsere Berettas eingesammelt wurden.
    »Das ist etwas für die Zukunft!« flüsterte Maureen. »Wir werden immer unschlagbarer.«
    »Zufrieden?« fragte ich.
    Mirja schenkte mir ein kaltes Lächeln. »Nicht ganz. Ich bin erst zufrieden, wenn Hill nicht mehr lebt und auch ihr auf eure Beerdigung wartet.«
    »Ein dreifacher Mord?«
    »Genau, Mister. Wie heißt du eigentlich?«
    »John Sinclair.«
    Mirja machte auf mich den Eindruck, als würde sie nachdenken, aber dann schüttelte sie den Kopf.
    Ich hatte meine Blicke auf den Dolch konzentriert, und das war Mirja nicht verborgen geblieben.
    »Gefällt dir die Waffe?«
    »Ja, sie ist schon ungewöhnlich.«
    »Es ist eine Waffe aus der Hölle. Sie stammt vom Teufel. Die Klinge besteht aus dem Feuer der Hölle, das plötzlich seinen Zustand veränderte und einfror. Jetzt ist es hart. So hart wie Stahl, und ich liebe es, mit dieser Waffe zu töten. Ich habe sie von einem alten Hehler,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher