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1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge
Autoren: Jason Dark
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Rettungsanker.
    Bei dem dritten Klingeln wurde er wach. Er streckte seine Hand aus, um nach dem Hörer zu fassen.
    So etwas wie ein elektrischer Schlag durchfuhr ihn, als er die Spitze des Dolchs auf seinem Handrücken spürte und sich auf dem Metall ein roter Blutfleck ausbreitete.
    Der Rektor starrte ihn mit großen Augen und offenem Mund an, als könnte er nicht begreifen, dass es sein Blut war.
    Es klingelte weiter.
    »Du hebst nicht ab«, befahl Mirja warnend. »Wenn du es doch tust, durchbohre ich deine Hand.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Die Frau hob den Dolch an, und Jerry Hill konnte seine Hand wieder normal bewegen. Er hatte längst kapiert, dass die andere Seite keine Gnade kannte, und er fragte sich, wo die beiden Polizisten und auch Helen blieben.
    Sie waren weder zu hören noch zu sehen. Er würde den beiden Schwestern ausgeliefert bleiben. Zwei Menschen hatten sie bereits umgebracht. Da würde es ihnen nichts ausmachen, einen dritten zu töten.
    »Es geht auch so«, sagte Maureen.
    Der Schulleiter griff zum letzten Mittel. »Der Anruf ist wichtig gewesen. Ich habe jetzt einen Termin, verdammt. Den kann ich nicht so einfach sausen lassen.«
    »Tote brauchen keine Termine mehr«, erklärte Mirja, bevor sie um den Schreibtisch herum ging und mit emotionsloser Stimme sagte:
    »Und jetzt werde ich dir die Kehle durchschneiden, Jerry…«
    ***
    »Ich verstehe das auch nicht«, sagte Helen Slater. »Warum hebt er nicht ab?«
    »Weil er nicht im Büro ist«, meinte Suko.
    »Um diese Zeit ist er immer dort.«
    Wir waren leicht frustriert. Wir hielten uns unten in der großen Halle auf, und Helen Slater hatte versucht, sich mit ihrem Chef in Verbindung zu setzen. Inzwischen hatten einige Schüler ihren Unterricht beendet und strebten dem Ausgang zu. Sie würden in das Nachbarhaus gehen, um dort etwas zu essen.
    »Das ist nicht gut«, sagte ich.
    »Was wollen Sie denn tun, Mr. Sinclair?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit. Wir gehen in die erste Etage und sehen im Büro nach.«
    Helen Slater nickte mit bleichem Gesicht. Es kostete sie schon Überwindung, die nächste Frage zu stellen.
    »Glauben – glauben Sie denn, dass die Mörderinnen bei meinem Chef sind?«
    »Ich will es nicht hoffen. Aber was auch passieren sollte, Sie halten sich raus.«
    »Gern.«
    Ich nickte Suko zu. Der Weg in die obere Etage war nicht weit. Auf der breiten Flurtreppe legten wir ihn schnell zurück, auch wenn wir auf einige Schüler achtgeben mussten, die uns entgegen kamen.
    Vor der Tür blieben wir stehen, drückten dann unsere Ohren gegen das Holz.
    »Hörst du was?« fragte ich.
    »Nein, alles ruhig.«
    »Sei aber trotzdem auf der Hut.«
    »Darauf kannst du dich verlassen, John«, sagte Suko, bevor er die Tür behutsam öffnete…
    ***
    Mirja blieb an Hills linker Seite stehen, lachte und blies ihm ins Ohr.
    Er zuckte zusammen.
    »Angst?«
    Hill nickte.
    »Wenigstens bist du ehrlich.«
    Der Schulleiter schwitzte. Seine Ausdünstungen waren zu riechen, und sein Atmen glich einem Stöhnen.
    »Bitte, lasst mich leben, ich habe euch nichts getan.«
    »Du hast mir nichts getan. Dafür meiner Schwester Maureen. Wir sind Zwillinge, wir halten zusammen. Was jemand der einen antut, das gilt auch für die andere Person. So und nicht anders musst du das sehen. Ich weiß noch, wie lange Maureen unter den Schmerzen gelitten hat. Wir haben dich damals verflucht, weil du nicht eingegriffen hast. Du hättest diesen Hausmeister entlassen können, ebenso wie Eartha Boone. Aber was hast du getan? Nichts, gar nichts. Alles lief so weiter. Die Lehrpersonen hatten ihren Spaß, nur die Schüler nicht. Außerdem tue ich es nicht nur für mich, wenn ich dich kille. Ich bin noch jemandem verpflichtet, der sich über jede Seele freut, die er bekommt.«
    Hill war froh, dass sie redete. So verlängerte er sein Leben. Und er fand auch die Kraft, weiter beim Thema zu bleiben, ohne dass es wie eine Ablenkung wirkte.
    »Du meinst den Teufel, nicht?«
    »Ja, ihn.«
    »Aber das ist Unsinn. Der Teufel ist keine reale Gestalt. Es ist etwas, was sich die Menschen als Popanz geschaffen haben. Der Bockfüßige, der mit der widerlichen Fratze und…«
    Mirja unterbrach ihn mit scharfer Stimme. »Hör auf! Ich weiß es besser. Er will Seelen!«
    »Ja, das will er.« Der Rektor schluckte. »So sagt man, aber auch das sollte man nicht wörtlich nehmen.«
    »Wir tun es trotzdem!«
    Jerry Hill wunderte sich, wie sehr er sich zusammenreißen konnte.
    »Und dann?« fragte er
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