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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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Häßlichkeit nicht, nachstand.
    Neely zückte ein Gasfeuerzeug und zündete damit den benzingetränkten Fetzen an. Sobald der Docht des Molotow-Cocktails brannte, schleuderte das Mädchen die Flasche, die auf der Motorhaube zerschellte. Das Öl-Benzin, Gemisch, das dadurch freiwurde, entzündete sich sofort. Flammen schlugen gegen die Windschutzscheibe. Vernon Priday konnte nichts mehr sehen.
    Weitere Flaschen flogen von beiden Seiten auf uns zu, zersplitterten, und der leicht entflammbare Inhalt fing Feuer. Der Landrover brannte von vorn bis hinten.
    Er war für uns zur rollenden Bombe geworden.
    Ich wollte dem Dicken zurufen, er solle anhalten, da bremste er das Fahrzeug bereits scharf ab. Die Skinheads, die nicht damit gerechnet hatten, fuhren weiter, kehrten aber Augenblicke später um.
    »Sie wollen es nicht anders!« knurrte Vernon Priday und stieg aus.
    Das Gewehr ließ er im Wagen. Glaubte er im Ernst, allein und unbewaffnet mit dieser wilden Horde fertigwerden zu können? Wofür hielt er sich?
    Auch ich blieb nicht im Landrover, denn ich befürchtete, daß das Gefährt bald explodieren würde.
    Die Skinheads kamen zurück, fuhren jetzt ganz langsam. Vernon Priday stand breitbeinig neben dem brennenden Wagen und erwartete sie.
    Ich rannte mit auf den Rücken gefesselten Händen von der Piste und ließ mich in eine Vertiefung fallen. Die Skinheads interessierten sich nicht für mich.
    Ihr Feind war der Jäger, ihn wollten sie vernichten.
    Ich hob den Kopf. Das Feuer fraß sich in den Landrover, griff auf die Sitze und die Innenraumverkleidung über.
    Vernon Priday, der Besessene, schien sich für unbesiegbar und unverwundbar zu halten. Er entfernte sich keinen Schritt vom Landrover und floh auch nicht vor den Skinheads, die jetzt schon ihre Siegesparade abzuhalten schienen.
    Sie fuhren so langsam, daß sie die schweren Motorräder ständig ausbalancieren mußten. Die Mädchen stiegen ab, Dondo und seine Freunde fuhren weiter.
    Und plötzlich wurde mir kar, daß Vernon Priday wirklich keine Angst vor den Skinheads zu haben brauchte. Der Jäger begann sich zu verwandeln.
    Aus Vernon Priday wurde Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern!
    ***
    »Martin!« rief Broderick Basehart aufgeregt. »Komm und hilf mir!«
    »Es hat keinen Zweck! Wir sind verloren!«
    »Hör auf zu jammern und pack mit an, verdammt noch mal!« schrie Basehart. »Nun komm schon!«
    Der Rammbock donnerte wieder gegen die Tür des Blockhauses. Lange würden Riegel und Schloß nicht mehr aushalten, das war auch Basehart klar, deshalb wollte er den massiven Eicheschrank vor die Tür stellen. Aber allein schaffte er das nicht.
    »Sie werden die Tür aufbrechen und.«
    »Gar nichts werden sie, wenn der Schrank vor der Tür steht!« fiel Basehart dem hysterischen Freund ins Wort. »Was ist? Wie oft muß ich dich noch bitten, mir zu helfen? Brauchst du eine schriftliche Extraeinladung?«
    Endlich begab sich Martin Lindsay zu ihm. Es war schon fast zu spät, Verbissen stemmte sich Basehart gegen den Schrank, und mit vereinten Kräften gelang es den Freunden, das schwere Stück vor die Tür zu schieben.
    »Jetzt können sie uns mal!« keuchte Basehart verschwitzt. »Kreuzweise, wenn sie wollen!«
    Die Bande des Schreckens hämmerte mit ihrem Rammbock weiter gegen die Tür, doch die Barrikade hielt.
    »Ziel nicht gleich wieder mit der Bumping Gun auf mich, wenn ich versuche, meinen Freund zu erreichen«, sagte Basehart und schaltete das Funkgerät wieder ein.
    Martin Lindsay glaubte nicht, daß Basehart diesmal mehr Glück haben würde. Die knöchernen Sieben gaben es auf, die Tür einrennen zu wollen. Es herrschte für eine Weile Stille, die nur von Baseharts Rufen gestört wurde.
    Plötzlich krachte es im Lautsprecher des Funkgeräts, und dann kam Dick Crawfords Stimme durch den Äther.
    Basehart stieß einen Freudenschrei aus. »Endlich, Dick! Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr rangehen!«
    »Broderick! Mich laust der Affe!«
    »Dick, ich sitze ganz tief in der Scheiße und brauche deine Hilfe. Martin Lindsay ist bei mir, mein Anwalt, ich habe dir schon von ihm erzählt. Dick, wir befinden uns in deiner Jagdhütte und werden belagert.«
    »Von wem?«
    »Du würdest es ja doch nicht glauben«, sagte Basehart. »Es geht um unser Leben, das ist kein Scherz. Wenn du uns nicht rausholst, sind wir geliefert. Ist deine Mühle startklar?«
    »Immer«, sagte Dick Crawford.
    »Dann spring rein und komme auf dem schnellsten Weg hierher. Es
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