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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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Die Bande des Schreckens stürzte sich auf den Hubschrauber und wollte ihn zur Landung zwingen.
    »Was ist denn das für ein Alptraum?« schrie Crawford, bemüht, ein Absacken der Maschine zu verhindern.
    Weder Lindsay noch Basehart antworteten. Mit verkniffenen Mienen saßen sie da und hofften, daß es Crawford gelang, die Knochenmänner abzuschütteln.
    Der Hubschrauber kam nicht richtig hoch. Crawford ließ ihn pendeln, und er zwang die Maschine, sich immer schneller um die eigene Achse zu drehen.
    Die Kufen und der Schwanz der stählernen Libelle trafen die fliegenden Skelette und stießen sie zurück. Den Tanz des Helikopters konnte nur einer vertragen, der einen robusten Magen hatte, und den hatte Lindsay nicht.
    Er lehnte sich zurück, preßte eine Hand gegen den Leib, umfaßte mit der anderen seine Kehle und würde grün im Gesicht.
    »Mein Gott, ich muß gleich kotzen!« röchelte er.
    Crawford fing die Maschine ab, sobald die Skelette nicht mehr wie Kletten daranhingen. Jetzt stieg der Hubschrauber, und zwar ziemlich schnell.
    »Wir schaffen es!« schrie Basehart begeistert. »Ja, wir kommen davon!«
    Die knöchernen Sieben folgten dem Flugzeug, waren jedoch langsamer. Der Abstand zwischen ihnen und dem Helikopter wurde rasch größer.
    Nur einer schaffte es, dranzubleiben: Max Dakko!
    Im Moment sahen ihn die Männer in der Maschine nicht. Sie glaubten, alle Skelette abgehängt zu haben, aber Dakko hing unter ihnen an der rechten Kufe.
    Egal, wohin sie flogen, sie nahmen den Anführer der knöchernen Sieben mit!
    ***
    Meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Rufus war in den Föhrenwald gekommen und suchte mich. Lautlos, wie ein schwarzer Schatten, tauchte er zwischen den Bäumen auf und verschwand wieder.
    Ich regte mich nicht, atmete flach und verursachte nicht das geringste Geräusch. Der Dämon ging gewissenhaft vor. Er teilte den Wald in Sektoren ein, die er ganz genau absuchte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er auch hier suchen würde, und dann würde es wohl nicht mehr lange dauern, bis er mich fand.
    Der große Stein bot mir nur geringen Schutz. Es wäre sehr wichtig gewesen, daß ich meine Hände wieder gebrauchen konnte. In diesem Fall hätte die Situation ganz anders ausgesehen.
    Mit ungebundenen Händen wäre ich für Rufus zur tödlichen Gefahr geworden. Keine Minute hätte ich mich länger vor ihm verkrochen. Ich hätte meinen Diskus von der Halskette losgehakt und wäre dem Skelettdämon entschlossen entgegengetreten.
    Mortimer Kull hatte hervorragende Arbeit geleistet, das mußte man ihm lassen. Der Cyborg vereinigte alles in sich, was Rufus einst ausgemacht hatte.
    Dadurch war Droosa zu Rufus geworden - ein vollwertiger Ersatz, keine billige Kopie. Droosa war Rufus und niemand anderer mehr.
    Ich scheuerte und schabte den Ledergürtel am Felsen, sobald sich Rufus außer Hörweite befand.
    Er suchte mich woanders. Ich arbeitete wie verrückt, doch der Lederriemen war so widerstandsfähig, daß ich hundert Jahre gebraucht hätte, um ihn durchzuwetzen.
    Rufus verschwand aus meinem Blickfeld. Er hatte sich so weit von mir entfernt, daß ich allen Ernstes überlegte, mein unsicheres Versteck zu verlassen und zu meinem Rover auf dem Flugplatz zurückzukehren. Damit rechnete der Dämon bestimmt nicht. Ich konnte mich in meinem Wagen verbergen und telefonieren, während Rufus mich weiter suchte.
    Im Auto bekam ich dann vielleicht auch meine Fesseln ab.
    Vorsichtig schob ich mich unter dem Findling hervor und richtete mich auf. Ich sah die schwarze Kutte des Dämons ganz kurz. Rufus entfernte sich noch mehr.
    Die Gelegenheit war günstig.
    Ich rannte zum Waldrand. Es läuft sich nicht gut mit auf den Rücken gebundenen Händen. Ich drohte mehrmals zu stürzen. Am Rand des Föhrenwaldes verharrte ich einen Augenblick. Die Luft war rein. Ich lief weiter.
    Der Landrover - oder das, was nach der Explosion noch von ihm übrig war - brannte noch. Die Motorräder der Skinheads, die Rufus getötet hatte, lagen auf der Betonbahn.
    Dondo und seinen Freunden konnte niemand mehr helfen. Das Gift der magischen Stacheln hatte ihnen das Leben genommen. Seit Rufus diese Todesstacheln besaß, war er noch gefährlicher geworden.
    Ich eilte zu meinem Rover. Wie ein Krokodil mit offenem Maul stand er da. Ich machte mir nicht die Mühe, die Motorhaube zu schließen. Das wäre sogar ein Fehler gewesen, denn diese Veränderung wäre Rufus aufgefallen und hätte ihn auf die Idee gebracht, einen gewissenhaften
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