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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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Blick in mein Auto zu werfen.
    Ich setzte mich in den Rover und versuchte den Hörer des Autotelefons aufzunehmen. Hoffentlich ist es durch Kulls Magie nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, schoß es mir durch den Kopf.
    Wie sollte ich mit gefesselten Händen telefonieren? Ich legte den Hörer auf den Beifahrersitz und wollte Tucker Peckinpahs Nummer tippen, doch dagegen hatte Rufus sehr viel einzuwenden.
    Ja, Rufus!
    Er war auf einmal da, als wäre er neben dem Wagen aus dem Boden gewachsen. Als ich das Klicken seiner Stahlstacheln hörte, übersprang mein Herz einen Schlag.
    ***
    »Eines der Skelette hängt unter uns!« schrie plötzlich Broderick Basehart.
    »Schieß ihn runter!« verlangte Martin Lindsay.
    »Geht nicht, meine Knarre ist leer.«
    »Dann schlag mit dem Kolben so lange auf den Bastard ein, bis er losläßt.«
    Das wollte Basehart tun, doch Dick Crawford rief: »Laß das, Broderick, das ist nicht nötig.«
    »Wenn wir ihn mitnehmen, bringt er vielleicht die Maschine zum Absturz -oder er greift uns an, sobald wir gelandet sind.«
    »Siehst du die Hochspannungsleitung dort vorn? Da ist für ihn Endstation.«
    »Hoffentlich nicht auch für uns!« stöhnte Lindsay.
    Max Dakko merkte, was der Pilot im Sinn hatte. Als der Hubschrauber an Höhe verlor, versuchte Dakko zur Kanzel hochzuklettern. Er schwang die Skelettbeine nach oben und hakte sich an der Kufe mit den Füßen fest.
    »Er kommt!« schrie Lindsay entsetzt. »Er will zu uns.«
    »Keine Panik!« gab Dick Crawford zurück. »Laß mich nur machen!«
    Große Konzentration und höchste Präzision waren erforderlich. Zu beidem war Dick Crawford fähig. Da Max Dakko nicht mehr in seiner ganzen Länge unter dem Hubschrauber hing, mußte der Pilot näher an die Drähte heran, um ihn abzustreifen. Dazu brauchte man ein gutes Augenmaß und sehr viel Gefühl. Jetzt konnte Crawford zeigen, was für ein ausgezeichneter Pilot er war.
    Martin Lindsay ballte die zitternden Hände, umschloß mit den Fingern die Daumen und flehte den Himmel an, er möge dieses waghalsige Manöver gut ausgehen lassen.
    Der Helikopter sauste auf die Hochspannungsleitung zu, und Broderick Basehart preßte die Kiefer so fest zusammen, daß die Zähne knirschten.
    Max Dakko stemmte sich hoch. Crawford bemerkte es. Er schüttelte die Maschine kurz, und Dakkos Knochen rutschten von der Kufe. Der Knochenmann pendelte wieder unter dem Hubschrauber, doch nicht mehr lange. Bevor sich Dakko wieder hochschwingen konnte, traf ihn der dicke Draht und trennte ihn von dem Helikopter.
    Es blitzte grell, und Max Dakko stürzte in die Tiefe. Broderick Basehart stieß einen Jubelschrei aus: »Geschafft, wir haben es geschafft!« brüllte er lachend. »Oh, Dick, ich würde dich am liebsten küssen!«
    »Laß das ja sein, sonst kommen wir ins Gerede«, gab Dick Crawford grinsend zurück.
    »Wir sind davongekommen«, sagte Basehart zu seinem Freund und Anwalt. »Wir sind gerettet, Martin. Was sagst du dazu?«
    Lindsay wischte sich mit der zitternden Hand über die Augen. »Wenn ich ehrlich sein soll… Ich hab’ nicht mehr daran geglaubt.«
    »Erfahre ich nun endlich, woher diese Skelette kommen und wie es möglich ist, daß sie leben und fliegen können?« fragte Dick Crawford.
    »Ich kann dir höchstens erzählen, was alles passiert ist«, sagte Basehart. »Eine Erklärung habe ich nicht dafür, und Martin auch nicht.«
    Basehart erzählte die haarsträubende Geschichte, die ihm Crawford wohl kaum geglaubt hätte, wenn er die Skelette nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.
    Der Pilot warf dem Anwalt einen fragenden Blick zu. Er sah Martin Lindsay zum erstenmal, fand aber, daß es die Situation erlaubte, ihn zu duzen.
    »Und was tust du nun?«
    Lindsay zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Du bist für den Augenblick gerettet, aber nüchtern betrachtet, hat sich an der Gefahr, die dein Leben bedroht, nichts geändert. Die Skelette wissen, wo du wohnst. Das bedeutet, daß du nicht nach Hause kannst.«
    »Er kommt bei mir unter«, sagte Broderick Basehart sofort. »In meinem Haus ist Platz genug. Du kannst da bleiben, solange du willst, Martin.«
    »Wenn die Skelette wissen, wo er wohnt, wissen sie mit Sicherheit auch, wo sich seine Kanzlei befindet.«
    »Er wird da nicht erscheinen«, sagte Basehart. »Die können sich da auf die Lauer legen und warten, bis sie schwarz werden - er wird nicht kommen. Du tauchst unter, Martin, und kommst erst wieder hoch, wenn die Gefahr vorbei
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