Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dich durch alle Dimensionen hetzen und schließlich zur Strecke bringen.«
    »Wo ist Riga?« wollte Mortimer Kull wissen.
    »Sie blieb in der Hölle, starb am Biß einer weißen Viper. Ich habe sie begraben. Danach folgte ich dir.«
    Mortimer Kull kniff die Augen zusammen. Er hatte einen neuen starken Feind, seinen eigenen Sohn! Das behagte ihm nicht.
    Ob Sohn oder nicht Sohn - Morron Kull war ein Todfeind, der ihm obendrein das Vergnügen genommen hatte, mich qualvoll sterben zu sehen. Der Professor konnte keinen Feind im Rücken brauchen, deshalb beschloß er, seinen Sohn auf der Stelle zu vernichten.
    Er wollte, daß das Rufus für ihn erledigte, doch dieser hielt sich lieber aus dem Vater-Sohn-Zwist heraus. Der Skelettdämon trat zurück, zog sich in die Dunkelheit der Höhle zurück und überließ es Mortimer Kull, den Kampf selbst auszutragen.
    Beide Kull-Körper waren mit einemmal von einer violetten Aura eingehüllt.
    Mortimer Kull griff seinen Sohn an. Energie prallte gegen Energie. Die beiden magischen Kraftfelder vereinigten sich, die Farbe verdichtete sich so sehr, daß ich die beiden Dämonen nicht mehr sehen konnte.
    Das große violette Kraftfeld hob vom Boden ab. Mortimer Kull und Morron Kull befanden sich darin. Die magische Wolke flog mit zunehmender Geschwindigkeit durch den Steinbruch, stieg hoch und verschwand. Ich nahm an, daß Vater und Sohn die Auseinandersetzung auf Leben und Tod auf einer anderen Ebene austrugen. Ich hätte gern gewußt, wie sie ausging. Im Moment war ich froh darüber, daß mir Morron Kull das Leben gerettet hatte.
    Nach meiner Befreiung hatte ich Zeit genug gehabt, mich zu erholen.
    Ich wußte, wo sich Rufus befand, und ich wußte, was ich zu tun hatte.
    Ich öffnete mein Hemd und nahm den Dämonendiskus ab, dann lief ich in die Höhle, um dem Dämon mit den vielen Gesichtern entgegenzutreten.
    Meine Enttäuschung war groß, als ich sah, daß sich Rufus aus dem Staub gemacht hatte.
    Er war nicht mehr da.
    ***
    Von meinem Partner Tucker Peckinpah - er hatte sich schon Sorgen gemacht, weil ich mich so lange nicht gemeldet hatte - erfuhr ich, daß Sir Joel Hillerman, der Richter, der die Bande des Schreckens zum Tod durch den Strang verurteilte, neben Janet de Mol auch noch einen männlichen Nachkommen hatte: den Rechtsanwalt Martin Lindsay. Ich bat den Industriellen, meinen Rover abholen zu lassen, und behielt weiterhin Dondos Motorrad.
    Ich traf am späten Nachmittag in Sutton ein, hatte unterwegs rasch einen Happen gegessen und wollte nun mit Lindsay reden. Zum ersten wollte ich den Anwalt vor der Bande des Schreckens warnen, und zum zweiten wollte ich ihm meinen Schutz anbieten.
    Ich hoffte, überzeugend genug zu sein, daß er mir glaubte und sich mir anvertraute.
    Nachdem ich die Maschine auf den Schrägständer gekippt hatte, betrat ich das große Grundstück.
    Meine Kopfhaut spannte sich, als ich die vielen kaputten Fenster sah, denn das bedeutete für mich, daß die knöchernen Sieben bereits dagewesen waren. Es war zu befürchten, daß der Anwalt nicht mehr lebte.
    Wo befand sich Max Dakko mit seinen Komplizen jetzt? Bereits bei Rufus? Nahm das, was der Dämon geplant hatte, seinen Lauf, ohne daß ich es verhindern konnte?
    Ich entdeckte hinter dem Haus einen abgebrannten Scheiterhaufen. Zum Glück aber keine verbrannte Leiche. Das Gras war von grobprofiligen Reifen zerwühlt. Hieß das, daß Martin Lindsay es geschafft hatte, den knöchernen Rächern zu entkommen?
    Ich mußte ins Haus, mußte mich darin umsehen. Glas knirschte beim Eintreten unter meinen Schuhen. Ich ging von Raum zu Raum, sah mich überall gewissenhaft um. Und ich wertete als ein gutes Zeichen, daß ich den Anwalt nicht finden konnte. Wenn ihm die Flucht gelungen war, dann hatte er bestimmt das ganze Glückskontingent, das bis zu seinem Ende hätte reichen sollen, heute aufgebraucht.
    Man nennt es peripheres Sehvermögen, wenn man Dinge auch noch aus den Augenwinkeln wahrnehmen kann. Ich verfüge darüber, und deshalb bemerkte ich das Skelett, das rechts oben in der Ecke auf mich lauerte, als ich durch die Tür trat. Ich kombinierte: Martin Lindsay war ihnen entkommen, und nun warteten sie hier auf seine Rückkehr. Der schwebende Knochenmann stieß sich von der holzgetäfelten Wand ab. Es war schon eigenartig zu sehen, daß es für ihn keine Schwerkraft gab, wenn er es nicht wollte.
    Der Kerl »schwamm« durch die Luft. Pfeilschnell kam er auf mich zu. Ich ging in die Hocke, und seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher