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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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vorschnellenden Hände verfehlten mich knapp.
    Ich richtete mich sofort wieder auf, drehte mich um, packte mit beiden Händen seinen Oberschenkelknochen und schleuderte ihn mit großer Wucht an die Wand.
    Lautes Krachen und Klappern hallte durch das ganze Haus. Meine Hand stieß in die Jacke. Das Skelett war abgestürzt, lag auf dem Boden.
    Jetzt zog es die Beine wieder an und erhob sich. Ich zog den Colt Diamondback aus dem Leder, zielte und drückte ab. Die geweihte Silberkugel stanzte dem knöchernen Unhold ein Loch in die Stirn. Er brach abermals zusammen und zerfiel zu Staub.
    Daraufhin traten die anderen Knochenmänner gemeinsam auf. Sie kamen von überall her und stürzten sich auf mich. Ich wehrte ihre Attacken ab und zog mich zurück.
    Ich zog mich in eine Ecke zurück. Jetzt hatte ich sie alle vor mir, keiner konnte mir in den Rücken fallen.
    Ich feuerte, und ein zweites Skelett brach zusammen, erhob sich aber wieder, weil das Projektil nur seinen Schädel gestreift hatte. Ich mußte noch einmal abdrücken, um diesen Gegner vergessen zu können.
    Die vierte Kugel saß wieder präzise. Und nach dem nächsten Schuß lebten nur noch drei Skelette.
    Ich wußte nicht, ob Max Dakko dabei war. Für mich sahen sie alle gleich aus.
    Vier zerstörte, zu Staub zerfallene Skelette.
    Das gab den noch lebenden zu denken, und sie disponierten augenblicklich um. Ehe ich einen weiteren Knochenmann unschädlich machen konnte, zogen sie sich zurück, doch so billig sollten sie nicht davonkommen.
    Ich lud meinen Revolver nach und folgte den fliegenden Gerippen. Sie verließen das Haus und stiegen hoch. Ich federte in Combat-Stellung und hielt den Revolver mit beiden Händen.
    Zwei Silberkugeln jagte ich hinter den fliehenden Skeletten her, doch die Geschosse verfehlten ihr Ziel. Ich fluchte. Wenn die Gerippe entkamen, würden sie Martin Lindsay zu einem späteren Zeitpunkt heimsuchen. Außerdem würde Rufus sie so einsetzen, wie er es geplant hatte, und das wollte ich ja auch verhindern.
    Aber wie?
    Ich konnte nicht hinterherfliegen.
    Die Skelette setzten sich nach Westen ab, flogen der langsam untergehenden Sonne entgegen. Vielleicht würden sie irgendwo landen.
    Ich rannte zu Dondos Maschine und brauste los. Wenn die Skelette herunterkamen, wollte ich zur Stelle sein.
    Sie flogen einen Bahndamm entlang. Die Züge, die auf dieser Strecke fuhren, hatten entweder Portsmouth, Southampton oder Salisbury zum Ziel.
    Es war ein heißer Ritt auf dem Feuerstuhl des Skinheads. Ich hoffte, daß sich noch genug Sprit im Tank befand. Es hätte mir nichts Dümmeres passieren können, als die Gerippe aus den Augen zu verlieren, bloß weil mir nicht genug Treibstoff zur Verfügung stand. Zeit zum Tanken war nicht. Daran hätte ich schon früher denken müssen.
    Die Straße führte schnurgerade am Bahndamm entlang. Ich drehte den Gasgriff bis zum Anschlag - und holte auf. Entweder hatten die Skelette es jetzt nicht mehr so eilig, oder sie konnten nicht schneller fliegen.
    Plötzlich bemerkten sie mich, und sie schienen es auf einmal unter ihrer Würde zu finden, vor mir zu fliehen. Vielleicht machte es sie auch wütend, daß ich mich an ihre Fersen geheftet hatte. Anstatt die Flugrichtung zu ändern, um mir so entkommen zu können - denn ich war ja auf die Straße angewiesen -, kehrten sie um.
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Sie brachten mich für einen Moment aus der Fassung.
    Die Straße krümmte sich soeben dem Bahndamm entgegen, um ihn in der weiteren Folge zu überqueren.
    Ich sah die Skelette hochsteigen. In einer Höhe von etwa hundert Metern flogen sie über mich hinweg, sanken tiefer und setzten sich hinter mich.
    Damit machten sie aus mir, dem Jäger, einen Gejagten!
    Ich hatte die knöchernen Halunken im Nacken. Was sie vorhatten, wurde mir rasch klar: Sie wollten mich auf den unbeschrankten Bahnübergang zutreiben. Ich hörte die Pfeifsignale eines herannahenden Zuges.
    Die Skelette legten es darauf an, mich in den Tod zu hetzen.
    Wenn ich stoppte, fielen sie zu dritt über mich her und machten mich fertig, ehe ich, den Revolver aus der Schulterhalfter reißen konnte. Wenn ich langsamer fuhr, passierte mir dasselbe. Ich hatte nur eine Chance: Ich mußte alles auf eine Karte setzen und versuchen, vor dem Zug über die Geleise zu kommen.
    Die Gerippe waren dicht hinter mir.
    Ich drehte voll auf und raste dem Bahnübergang entgegen. Das rote Warnlicht schrie mich an, doch ich mußte es ignorieren.
    Der Zug donnerte heran, pfiff
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