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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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sage!«
    »Das ist doch kein Grund…«
    »Schnauze, Ballard!« herrschte mich der fette Jäger an, Verdammt noch mal, irgend etwas stimmte mit dem Kerl nicht.
    »Ich habe noch einen Auftrag zu erfüllen«, sagte Vernon Priday und spuckte mir reichlich braunen Saft vor die Füße. Er war mir nicht mehr wohlgesinnt.
    Als ich erkannte, wie das Schwergewicht in das Puzzle paßte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »Die Skinheads kamen Ihnen in die Quere, stimmt’s?« sagte ich.
    »Sehr richtig. Deshalb habe ich sie verscheucht.«
    Er hatte einen Auftrag zu erfüllen.
    Mir dämmerte einiges. Mortimer Kull hatte mich entführt. Er hatte meinen Wagen mit seiner Magie in diese einsame Gegend gelenkt, und Vernon Priday sollte mich abholen und zu ihm bringen.
    Der Jäger arbeitete für Kull! Bestimmt nicht aus freien Stücken. Kull beherrschte ihn. Ich hatte einen Besessenen vor mir.
    Der Dicke grinste. »Ich glaube, du erkennst allmählich die Zusammenhänge, Ballard. Ja, ich soll dich zu Kull bringen.«
    »Wo befindet er sich?«
    »Das wirst du in Kürze sehen.«
    Es hatte keinen Zweck, zu versuchen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, denn er war davon überzeugt, das Richtige zu tun. Er mußte Kulls Befehl ausführen, konnte sich ihm nicht widersetzen.
    »Warum hat er mich nicht gleich zu sich geholt?« fragte ich.
    »Dein Wagen kann dort nicht fahren, deshalb mußt du in meinen Landrover umsteigen.«
    Ich hatte geglaubt, gerettet zu sein, dabei war ich vom Regen in die Traufe gekommen. Vernon Priday hatte mir nur das Leben gerettet, damit es mir Mortimer Kull nehmen konnte.
    Der Jäger spuckte die nächste braune Suppe aus und befahl mir, mich umzudrehen. Ich mußte gehorchen.
    »Hände auf den Rücken!« verlangte der Fette.
    Mit einem magischen Silberstern hätte ich sein Sklavendasein beenden und Kulls Einfluß brechen können, aber ich war mir sicher, daß er mich eiskalt erschießen würde, wenn ich auch nur den Versuch unternahm, ihn zu attackieren.
    »Hände auf den Rücken!« wiederholte er ungeduldig.
    Er setzte mir den Gewehrlauf an die Wirbelsäule. Ich spürte, wie er sich bewegte, wußte aber nicht, was er machte. Aber ich erfuhr es Augenblicke später.
    Er hatte seinen Ledergürtel aus den Schlaufen gezogen und band mir damit die Arme zusammen. Der Druck des Gewehrlaufs war plötzlich nicht mehr da.
    Es war nicht mehr nötig, daß mich Priday mit der Waffe bedrohte. Gefesselt konnte ich ihm nicht mehr gefährlich werden.
    »Los! Einsteigen!« Er holte aus und traf mich mit dem Gewehrkolben. Der Schlag warf mich nach vorn, und wenn ich mich nicht mit ein paar schnellen Schritten abgefangen hätte, wäre ich gestürzt.
    Die Schritte brachten mich näher an den Landrover heran.
    »Hinein in die Kiste!« kommandierte das Schwergewicht.
    Er war nicht der erste Besessene, mit dem ich zu tun hatte. Das Verrückte daran war, daß er das alles gar nicht tun wollte. Es war nicht sein eigener Wille, der hier galt. Bestimmt war Vernon Priday bis vor kurzem ein urgemütlicher, äußerst verträglicher Typ gewesen, der sich erst sehr zu seinem Nachteil geändert hatte, als ihm Professor Mortimer Kull begegnete und ihm seinen Willen aufzwang.
    Es war möglich, daß sich Vernon Priday hinterher an all das nicht erinnern konnte. Er war für sein Tun nicht verantwortlich zu machen.
    Ich stieg in den Landrover. Mir blieb nichts anderes übrig.
    Der Jäger grinste breit. »So ist es brav, Ballard. Je weniger Schwierigkeiten du machst, desto besser ist es für uns beide.« Er legte das Gewehr auf die Rücksitze und setzte sich ächzend hinter das Lenkrad. Sein Bauch hatte fast keinen Platz.
    Nachdem er noch einmal kräftig gespuckt hatte, fuhr er los, und die Beklemmung legte sich wie ein breiter Eisenring um meine Brust.
    ***
    Die Rettung schien mit einmal in greifbare Nähe gerückt zu sein. Diese Aussicht - und der Gin - stärkten Martin Lindsay. Während sich Broderick Basehart am Funkgerät zu schaffen machte, schlich der Anwalt zu einem der Fenster und öffnete es - nicht jedoch den Holzladen.
    Ein kleines Herz war aus dem Holz herausgeschnitten. Es diente für Lindsay als Gucklock. Mit beiden Händen umklammerte er die Bumping Gun, während er sich vorsichtig der Öffnung näherte. Sein Herz schlug bis zum Hals hinauf.
    Im Moment waren die knöchernen Sieben nicht zu sehen, aber er hörte sie.
    Ab und zu drang ein leises Klappern an sein Ohr, oder das Schaben von sich aneinanderreibenden Knochen.
    Lindsay blickte
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